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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19300823
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
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x° ISS, 23. August 1S30. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. durch, daß sie nicht gebunden sind, keinen offiziellen Charakter an sich tragen, lassen sie eine offenere, persönlichere Art zu sprechen zu und dann vor allem Berührung mit Außenstehenden, deren Meinung für den Buchhandel ja immer wichtig ist! Diese beiden Vorzüge zeigen sich an dem Gegenstand Buch und Presse im hellsten Licht. Denn hier ist ja auf dem Weg über die Organi sationen, über den Börsenverein, die Kreisvercine, wenig zu machen, sondern jeder Verleger und jeder Sortimenter muß von sich aus zu einem Verhältnis zur Presse kommen. Es ist hier alles aufs Indi viduelle abgestimmt. Das heißt praktisch: es kommt auf gute Einfälle an, die man haben muß! Und Einfälle stehen wirklich in dem Heft. Manche natürlich kennt man schon, manche werden nicht überall anzuwenden sein. Aber jeder Propagandist wird noch mancherlei herausziehen können. Den Zug zum Praktischen ver dankt das Heft auch dem Umstand, daß über Buch und Presse ja an sich schon sehr viel gesagt worden ist; der Börsenverein hat selbst eine kleine Schrift von F. Eckardt, »Das Besprechungs wesen« herausgegeben (Leipzig 1928), auf das übrigens einigemale hingewiesen wird. »Presse darf nicht einfach mit Propaganda verwechselt werden« sagt Herrigel und richtet an den Buchhandel eine vernünftige und berechtigte Mahnung. Durchgehend sind sich Buchhändler, Redak teure und Autoren darüber einig, daß bei den meisten, die heute für die Zeitungen Besprechungen schreiben, nicht genügend Schu lung und Verantwortung vorhanden ist und daß sowohl vom Buchhandel wie von der Leserschaft aus eigene Buch referenten immer wieder mit Nachdruck gefordert werden müssen! Dann werden Vorschläge gemacht, wo überall in der Zeitung das Buch erwähnt werden kann und zwar mit Recht er wähnt werden kann! Die verhängnisvolle Isolierung der Buchbesprechungen, den lehrhaften, langweiligen Zuschnitt möchte man überwunden wissen. Auf die Durchschnittsloberei der Generalan zeigerpresse wird geschimpft. Döblin erzählt, daß er keine Be sprechungen seiner Bücher mehr sehen will, weil er sich zu sehr darüber ärgert! Uber ein Leipziger literarisches Nach richtenbüro wird hin- und herdiskutiert; sehr richtig ist dabei die Bemerkung, daß über die Arbeit des Verlags z. B. in Deutschland die primitivsten Vorstellungen bestehen und eine Auf klärung dringend nötig ist. Der Waschzettel wird viel ge schmäht, aber gerade die Presse schätzt ihn wieder" in vernünftiger Form als Jnsormationsmittel. Dann steht da so ein einladender Satz: »Die Berichte von großen Verlagen über ihre literarischen Pläne sind uns willkommen«. Verleger aller Länder, stürzt Euch auf den, der das schreibt! Er heißt Hans Natonek und sitzt bei der »Neuen Leipziger Zeitung«! Vielleicht wirft er aber dann alles in den Papierkorb! — Uber die Häufigkeit, mit der auf den Versand von Rezensionsexemplaren Besprechungen erfolgen, nennt jemand folgende Zahlen: 80^ bei großen Verlagsanstalten, 25— 50A bei mittleren Verlagen. Eine interessante Gegenüberstellung! Zu dem Thema Anzeige und Besprechung wird auch noch manches gesagt, zumal der Anzeigenvertreter einer großen Tageszeitung über seine Erfahrung mit Verlegern manches ausplaudcrt. Im ganzen eine dem Gesamtbuchhandel sehr nützliche und als Symptom für die Jungbuchhändler sehr erfreuliche Leistung! Auch bei der Presse verspricht das Heft beachtet zu werden. Es wäre nun praktisch, wenn so und so viele Buchhändler das Heft an den und jenen Redakteur weiterleiten würden, den sie kennen. Eine sehr unaufdringliche Art zu werben! Das Heft enthält noch zwei Sonderbeilagen, über die ein kurzes Wort zu sagen ist. Die eine Beilage behandelt die vor kurzem in Dessau abgehaltene Tagung über die »Soziale Frage im Buch handel« und bringt einen Aufsatz von Prof. vr. Menz über die Personalfrage als Rentabilitätsfrage mit den entsprechenden Zahlen. Im übrigen ist darin wichtig der sehr gründliche Beitrag von G. Schönfelder, der sich an die Chefs zur Gegenäußerung richtet! — Die andere Beilage ist ein Arbeitsbericht des »Jung buchhandels im Rhein- und Maingau«, wertvoll dafür, was an bestimmtem Ort und an bestimmter Gegend vom Jungbuch handel aus geschieht. Es scheint da gute Kameradschaft zu herrschen und buchhändlerisch Nützliches geleistet zu werden. Aber zu einem Punkt ist entschieden auch etwas Kritisches zu sagen. Es haben u. a. zwei Zusammenkünfte mit Äutoren stattgefunden. Ich halte dieses Miteinander-Bckanntwerden für grundsätzlich wichtig und schließe mich dem Wort eines dieser Autoren an, der hervorhebt, daß sich »die Jungbuchhändler für die Bekanntschaft mit den Schaf fenden der Zeit brennender interessieren als manche andere Männer der Zunft!« Aber es gehört dazu, daß die jungen Buchhändler einen inneren Stand, eine bestimmte Haltung haben! Wenn sie sich aber, wie cs das eine Mal der Fall gewesen zu sein scheint, davon in eine Art Gefühlsrausch versetzen lassen, wenn da von der »Geballt- heit des wuchtigen Tages« gesprochen wird und ein anderer bei der Besprechung der Bücher dieses Autors sich dauernd übernimmt mit Superlativen, so ist das offengesagt peinlich! Peinlich wenn so etwas, statt zu vergären, gedruckt wird! Aber immerhin: man darf darnach natürlich nicht den ganzen Jungbuchhandcl beurteilen. V/. k. 8 6 Q 4 obaI, Oliristian: OisIOAUes Ü68 Vlvunts. 1.6 Rran^ais 1930. VIII, 151 8. L1.-8° Rill. 3.—. In 41 Kapiteln sind Gesprächsthemen aus dem täglichen Leben wiedergegeben, wobei sich der Verfasser gar nicht scheut, auch familiäre Ausdrücke anzuwenden, natürlich immer mit einem entsprechenden Hinweis. Am Schluß ist auf 13 Seiten ein Wörter verzeichnis angefügt, das kapitelweise die technischen oder solche Wörter mit der deutschen Übersetzung aufführt, die sich in den üblichen Wör terbüchern nicht finden. Jeder, der sich mit der französischen Um gangssprache vertraut machen will, und besonders jeder, der eine Reise nach Frankreich beabsichtigt, wird gut tun, sich mit dem Buch zu beschäftigen. Es bildet eine lebendige Lektüre, bei der man gleich zeitig allerhand Nützliches über Sitten und Gebräuche des Landes erfährt. Den besonderen Grund, das Buch in diesen Spalten zu nennen, bildet das Kapitel: Vav8 uns lidrairis, in dem der Kauf eines Buches, Literaturpreise, bibliographische Auskünfte, Luxusaus gaben, Antiquariats-Abteilung und schließlich ein Besuch bei den Bouquinisten an den Seine-Quais zur Sprache kommen. Giebe, Dorothea: Kurzgefatzte Betriebslehre der deut schen Volksbücherei. Mit 41 Abb. Berlin 1930, Gscllius. 80 S. 8° M. 4.20. Das vorliegende Buch der Berliner Bibliothekarin Dorothea Giebe verrät langjährige Erfahrung, gründliche Sachkenntnis und eine überlegene Art der Darstellung; es behandelt eingehend Haus halt, Bücherbeschaffung, Aufstellung, Kataloge, Ausleihe, Buchbin derei und Buchpflegc und Statistik und gibt auch der äußeren Ge staltung der Bücherei sowie dem Formularwesen breiten Raum. Die Verfasserin vertritt durchaus neuzeitliche Ausgestaltung und Auf bau der Volksbibliothek und stellt weitere Forderungen. Das Buch ist gedacht als »Lehrbuch und bestimmt zur Einführung für Anfän ger«; m. E. setzt es jedoch viel zu viel voraus und wird nur für Fachleute mit längerer Praxis, und zwar in größeren Betrieben von Gewinn sein, andernfalls müßten z. B. Ausdrücke wie mnemotech nische Bezeichnung (S. 43) näher erläutert werden. Alles in allem ist diese »Betriebslehre« ein nützliches Buch, dem man in Fachkreisen möglichste Verbreitung wünschen möchte. Marg. Schmeer. Kleine KlitieilunAen Steuer-Rundschreiben Nr. 89 ist erschienen und an die Bezieher zur Versendung gelangt. Aus dem Inhalt: 1. Die neue Steuer gesetzgebung und die Steuerwünsche der Wirtschaft; 2. Umsatzsteuer fragen, insbesondere erhöhte Umsatzsteuer; 3. Aufbringung der Jn- dustriebelastung; 4. Verlustvortrag bei der Einkommensteuer; 5. Richtlinien für die Frühjahrsveranlagung 1930; 6. Verlagswert und Erbschaftssteuer: 7. Erleichterungen für die Vermögensteuer 1930. — Die Steuer-Rundschreiben sind vom Verlag des Börsen vereins zu beziehen. Der Bezugspreis beträgt für Mitglieder NM 3.—, für Nichtmitglieder NM 4.— vierteljährlich. 75 Jahre Papierhaus I. A. Wölbling G. m. b. H. in Leipzig. — Am 23. August blickt das Papierhaus F. A. Wölbling G. m. b. H. in Leipzig auf ein 75jähriges Bestehen zurück. Eines so langen Wirkens im Dienste des Buchgewerbes können sich in Deutschland nur wenige Papiergroßhandlungen erfreuen. Gründer des Hauses war Friedrich August Wölbling, der am 23. August 1865 im histo rischen Königshaus am Leipziger Marktplatz einen Kleinhandel in Papieren aller Art eröffnete. Vor den Toren der Stadt besaß er eine Papiermühle, die den eigenen, damals noch bescheidenen Bedarf der Firma deckte. Vom Königshaus siedelte die Firma alsbald in den alten Meß- und Handelspalast Kochs Hof — unweit des Alten Rathauses — über. Nach dem Tode des Gründers ging die Firma in die Hände der beiden Söhne Hermann und Felix Wölbling über. 1904 erwarben die heutigen Inhaber, die Herren Friedrich Protzmann und Heinrich Sala, das Unternehmen. Dem buchgewerblichen Stadt teil Leipzigs war man inzwischen durch Übersiedlung in die Johannis gasse und von dort aus in das eigene, großzügig errichtete Geschäfts- 803
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