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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1930
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- 1930-08-14
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1930
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Nr. 187 (N. 97). Leipzig, Donnerstag den 14, August 1930. 97. Jahrgang. Redaktioneller TA Das Seminar für Buchhandelsbetriebslehre an der Handels-Hochschule in Leipzig im Sommer-Semester 1930. Das vergangene Sommer-Semester war das zehnte Semester seit Bestehen des Seminars bzw. seit der Gründung des Lehr stuhles für Buchhandelsbetriebslehre an der Leipziger Handels- Hochschule im Jubiläumsjahr des Börsenvereins 1925. In diesen fünf Jahren hat das Seminar eine recht zufriedenstellende Ent wicklung genommen. Aus bescheidenen Anfängen — vier Teil nehmer im ersten Semester — ist eine durchschnittliche Besucher zahl von 18 Köpfen im Semester erwachsen. Die Übungen der vergangenen Semester wurden von insgesamt 184 Teilnehmern, darunter 28 weiblichen, besucht. Nahezu die Hälfte aller Mit glieder gehörte dem Seminar zwei Semester und noch länger an (23 Mitglieder länger als drei Semester). Sicherlich ein erfreuliches Zeichen für das Interesse an der Arbeit des Seminars! 110 der 184 übungstcilnehmer waren in irgendeiner Weise schon beruflich tätig gewesen, also buchhändlerisch vorgebildet. Damit ist schon die eine wich tige Grundlage für die dauernde Fühlung mit der Berufspraxis gegeben. Die andere ist in den bearbeiteten Stoffen zu finden, die unaufhörlich unmittelbar aus der Praxis des Wirtschafts lebens der betriebswirtschaftlichen Betrachtung und Untersuchung Zuwachsen. Die oft behauptete Isolierung in der Theorie ist daher schon aus diesem Grunde ganz unmöglich. In den letzten fünf Semestern haben 10 Mitglieder des Seminars ihre Prüfung als Diplom-Kaufmann in Buchhandelsbetriebslehre abgelegt. Im Juni dieses Jahres wurde der Leipziger Handels-Hochschule das Promotionsrecht verliehen. Damit besteht nunmehr die Möglichkeit, mit einer Arbeit aus dem Gebiete der Buchhandels betriebslehre zu promovieren. Die Tätigkeit des Seminars ist in dieser Zeit auch nach außen bekannter geworden. Trotzdem gibt es heute — nach fünf Jahren — noch Stellen, die von der Existenz des Lehrstuhles für Buchhandelsbetriebslehre nichts wissen. Hoffen wir, daß die buch händlerische Ausbildungsarbeit an der Leipziger Handels-Hoch schule in den kommenden zehn Semestern sich ebenso günstig wei ter entwickelt wie bisher. Ergänzend noch einige Zahlen über das vergangene Sommer- Semester. Die Zahl der Mitglieder betrug diesmal 15 (darunter 3 weibliche), ist also diesmal etwas zurückgegangen. 11 von ihnen waren buchhändlerisch vorgebildet; 9 waren gleichzeitig noch beruflich tätig (I im Sortiment, je 2 in Verlag und Antiquariat und 4 im Kommissionsgeschäft). 6 Mitglieder gehörten dem Se minar im 1. Semester an; 4 im 2. und 5 im 3.—5. Semester. Die Arbeit des Semesters gruppierte sich um 2 Diskussions abende und 7 Referate. Dem Bibliothekswesen wurde auch wei terhin Beachtung geschenkt. Mit dem Thema -»Die außer etatmäßigen wirtschaftlichen Grundlagen der wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands« konnte unmittelbar an die bedrohliche Situation angeknüpst werden, in der sich gegenwärtig dieser wichtige Zweig des deut schen Bibliothekswesens befindet: Die unzulänglichen etatmäßi gen Mittel. Der etatmäßigen Finanzierung war hier die außer etatmäßige gegenüberzustcllcn im Sinne all jener bücherei- bzw. betriebspolitischen Maßnahmen, die als direkte oder indirekte Finanzierung anzusprechen sind. Es wurde dabei unterschieden zwischen den innerbetrieblichen und den außerbetrieblichen bzw. zwischenbetrieblichen Maßnahmen. Damit wird ein Stofskreis von großer Vielseitigkeit und kulturpolitischer Wichtigkeit um spannt. Für die Kenntnis der betrieblichen Gestaltung und der Lebcnsgrundlagen der deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken ist die Betrachtung auch von dieser Seite her notwendig und auf schlußreich. In der Besprechung konnten von den zahlreichen zur Diskussion gestellten Fragen nur einige behandelt werden: Das Verhältnis zwischen Personalkosten, Betriebskosten und An- schafsungsetat; die Maßnahmen, die im Zuge der Rationalisie rung liegen; die Frage des Sammelprinzips. Damit konnte die Aussprache aus dem vorigen Semester über das gleiche Thema von anderer Seite aus fortgesetzt werden. Einen breiten Raum nahm in diesem Semester die fortge setzte Betrachtung des ausländischen Buchhandels ein. Die vor hergegangenen Arbeiten über die englischen und amerikanischen Buchgemeinschaften, über die Organisation und die Usancen des englischen Buchhandels wurden erweitert und ergänzt durch einen »Überblick über die Buchproduktion des angel sächsischen Sprachgebietes«. Das ist der Versuch eines Vergleiches zwischen England und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Bei den mangelhaften Unterlagen, die hier zur Verfügung stehen, bleiben manche Einzelheiten noch unge klärt. Gleichwohl war es möglich, an Hand zahlreicher graphi scher Darstellungen sowohl die beiderseitige literarische Produk tion nach Umfang und Art als auch die Ausfuhr und ihre Wege in großen Zügen anschaulich zu machen. Interessant ist der Ver gleich der Vor- und der Nachkriegszeiten (das beachtliche Anwach sen des Buchexportes in der Zeit von 1907 bis 1928). Es zeigt sich dabei übrigens, wie auch aus diesem Gebiete Amerika mit England auf den verschiedenen Märkten in schärfster Konkurrenz liegt. Zwei Referate über den skandinavischen (Dänemark, Schweden und Norwegen) und den holländischen Buch handel dienten einem überblick über sonst weniger beachtete Gebiete des internationalen Buchhandels. In beiden Fällen ergab sich ein Vergleich der Organisation, der Berkehrseinrichtun gen und der sonstigen Usancen hinsichtlich Entwicklung und Auf bau mit den deutschen Verhältnissen. Die Betrachtung der buch händlerischen Verhältnisse Skandinaviens erhält ihre Richtung durch die allmähliche Umgestaltung der literarischen Abhängig keiten innerhalb der drei nordischen Völker und die des hollän dischen Buchhandels aus der reichen und bedeutenden geschicht lichen Vergangenheit, die den Buchhandel dieses Landes lange Zeit mit dem deutschen nahe verbunden hat. Die Betrachtung des Buchhandels im Baltikum und in Ita lien wird sich demnächst anschließen. Es ist alsdann die Bearbeitung einiger spezieller betriebs wirtschaftlicher Themen zu nennen. Als erster Teil eines im kommenden Wintersemester nach verschiedenen Seiten hin noch ausführlicher weiter zu behandelnden Stoffes wurde das Thema -Lagerkontrolle im Sortiment« bearbeitet. Anzu knüpfen war an die verschiedenen Äußerungen von Reinecke- Magdeburg, H. F. Schulz-Bonn und Pulewka-München. Ein Vergleich der verschiedenen Möglichkeiten zeigt, daß man nicht mit einer bestimmten Form der Lagerkontrolle schematisch in 789
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