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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1883
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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werden. Den Beweis hierfür hat das Börsenblatt seit Jahren geführt durch das regelmäßig erscheinende Verzeichniß der Neber- setzungen ans dem Deutschen in die holländische Sprache, bei denen man vergeblich nach einem „Nachdruck" suchen dürfte. — Es wird von verschiedenen Seiten versucht, die Frage auf ein falsches Gebiet hinüber zu spielen, man lasse sich dadurch nicht täuschen! Wir haben keineswegs die Absicht, unfern Nachbarn das Ucbcr- setzen an und für sich unmöglich zu machen, nichts weniger als das! Wir hoffen und wünschen sogar, daß nach Abschluß der Convention mindestens cbensovicle Uebersetzungen erscheinen mögen, wie jetzt, aber wir verlangen, daß die Zustimmung des Autors resp. Verlegers eingeholt werden muß, und daß der Verleger der Uebersetzung für die ihm erthcilte Erlaubniß soviel zahlt, als ihm die Sache Werth sein kann. Es handelt sich um eine reine Geldfrage, die mit den geistigen Beziehungen der beiden Lite raturen zu einander gar nichts zu thun hat. sUnserejAutoren und Verleger dürfen und werden für das Ucbersetzungsrecht nicht mehr verlangen, als man drüben zahlen kann, und der niederländische Verleger wird genau wissen, wie weit er gehen kann. Dieses Gleichgewicht wird sich in der Praxis sehr schnell finden und wenn erst einmal die dabei Betheiligten auf den gesetzlichen Boden gestellt sind, so wird man bald ans beiden Seiten zum Frieden im geschäftlichen Verkehr gelangen, während ohne den Schutz gegen Uebersetzungen der jetzige fortwährende Streit trotz einer Literarconvention solange fortbestehen wird, bis der streitige Punkt, das Ucbersetzungsrecht, seine gesetzliche Regelung gefunden haben wird. Also nochmals, und immer wieder weisen wir auf die unerläßliche Nothwcudigkeit hin: Kein Literarvertrag mit den Niederlanden ohne den Schutz gegen Uebersetzungen! Berlin. Otto Mühlbrecht. Der Internationale Literarische Verein. — Laut Vernehmen wird die am 10. n. M. in Bern abzuhaltende Con- ferenz der ^.ssosiatioo littdrairs intsruationals sich mit den Vor arbeiten zu dem später iu Amsterdam zusammentretenden allge meinen Congreß beschäftigen. Bekanntlich ist die Hauptaufgabe dieser Association die Vereinigung sämmtlicher Staaten zu einem internationalen Vertrage über gemeinsame Bestimmungen zum Schutze des literarischen und künstlerischen Eigenthums, zu welchem ein Entwurf bereits ausgearbeitet ist. Derselbe enthält nur fünf Artikel, denen zufolge den Urhebern literarischer und künstlerischer Werke ohne weitere Formalität iu sämmtlichen vertragschließenden Staaten die gleichen Rechte zustchen (Art. 1.); des ferneren ist den Autoren das Uebcrsetzungsrccht Vorbehalten (Art. 2.); bei Zuwider handlungen kommen die in den vertragschließenden Staaten für Reproduction eines nationalen Autors geltenden Strafen in An wendung (Art. 3.); die Abtretung eines Kunstwerkes schließt nicht ipLo kaoto das Recht der Reproduction in sich, oder es müßte sich um das Portrait oder Standbild des Erwerbers oder eines Fami lienmitgliedes handeln. Auch wenn derErwerber der Staat ist, hat er nicht das Recht zur Reproduction (Art. 4.), und endlich soll ein internationales Centralbureau errichtet werden, auf welchem sämmt- liche in den vertragschließenden Staaten bestehenden bezüglichen Gesetze, Beschlüsse und Reglements anfbewahrt werden sollen und das mit der Herausgabe eines periodischen Blattes beauftragt ist, welches alle einschlägigen Documente, Aufschlüsse und nützlichen Mittheilungcn veröffentlichen wird. Bekanntlich hat die ^.ksosiLtion IUUe!Ürs iutsrlig.tiong.ls schon fünf Congresse abgehalten: 1878 in Paris, 1879 in London, 1880 inLissabon, 1881 in Wien und 1882 in Rom. (Allg. Ztg.) In München wird am 10. Sept. die Versteigerung der Kunst- und Alterthümersammlungen des 1881 zu Mailand verstorbenen Cavaliere Carlo Morbio beginnen, worauf dann am 17. Sept. und den nächsten Tagen eine werth- > volle Sammlung typographischer Seltenheiten von geschriebenen und gedruckten ,.1-ivrss <1'bsurs8" auf Pergament und Papier mit Miniaturen u. s. w., gleichfalls aus Carlo Morbio's Nachlaß, unter den Hammer kommen. Es sind größten- theils italienische, aber auch holländische Drucke und Ausgaben, darunter allerlei Raritäten, welche dem Bibliophilen vielfaches Interesse bieten dürften. So z. B. ein Aesopus (Venedig 1491), Ariosto's „Orlando" (Venedig 1544) auf blauem Papier mit colorirtcu Holzschnitten und Initialen — ein vom Verleger dem damaligen Dogen überreichtes Prachtexemplar; ein Aristoteles (Venedig 1498) mit Randglossen von Ulysses Aldrovandi; ein von Christophoro Landino commentirter Dante (Florenz 1481); Oussbii „Olirouieou" (Venedig 1483); die „Oiori cki virtncks" (dem Tomaso Leoni c. 1320 zugeschrieben, das Vorbild zu Hans Vintlers „Pluemen der Tugent") in einer bei Panzer, Hain, Lappenberg und Zingerle fehlenden Mailänder Edition von 1496; ein Livius (Venedig 1495); die Prachtausgabe von Manzoni's „Uromsssi sposi" von 1840 in Revisionsbogen mit zahlreichen Correcturcn von der Hand des Autors; Petrarca's „Iriovll, Loustti s 6a.u7.oni" (Venedig 1494); ein Ptolomäus (Ulm 1486 und Rom 1507); H. Schedel's „Oibsr oeonioaruln" (1493); Lionardo da Vinci „Os ckivina proportions opsra" (Vsnstiis 1509) u. s. w. Insbesondere verweisen wir aber auf die größtentheils mit werthvollen Miniaturen geschmückten Pergament-Handschriften Nr. 86, 194, 261, 373, 374, 382 und 383, welche der sauber gearbeitete, soeben bei Theod. Ackermann ausgegebene Katalog mit eingehender Ausführlich keit beschreibt. Nach einer Mittheilung des „Hamburger Corresp." steht das Erscheinen von Memoiren des Herzogs von Coburg-Gotha bevor; derselbe schreibt u. a.: „ . . . Professor Ottokar Lorenz in Wien, der mit der gröberen Arbeit der Sichtung des massenhaften Materials und der Nedaction beschäftigt ist, während Plan und Retouche vom Herzog stammen, ist eifrig am Werke. Es heißt, daß der erste Band noch vor Ende des Jahres erscheinen soll. Der uns unbekannte Verleger wird sicherlich ein gutes Geschäft machen mit einem Buche, auf welches das Uabsut sua 5ata lidslli in beson derem Maße Anwendung finden dürfte." Das Nonplusultra von Schleuderei. — In „Loewen- stein's Anzeige-Blatt", das laut Aufdruck an 80,000 Adressen ver sandt wird, offerirt die Firma I. A. Gutzschebauch in Leipzig „Bücher, Musikalienu.Journale zum Buchhändler-Nettopreis und besorgt Commissionen gegen mäßigste Provision"! — Huock uotanäum sst. Personalnachrichten. Dem Herausgeber der im Verlage von Karl Scholtze in Leipzig erschienenen Werke: „Grundriß des Gemüsebaues" und „Grundriß des Obstbaues", Kunstgärtner F. Stämmler, Lehrer der Landwirthschaftsschule zu Brieg, ist auf der Schlesischen Gartenbau-Ausstellung die große goldene Medaille für hervor ragende Leistungen der Ausstellung verliehen worden.
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