Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150825
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191508253
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150825
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-25
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. ISS. // Erscheint lveKt^gllch. Für ^Mitglieder des DSrsenvereinV j ;ist bar Dezugsprei» Im Mitgliedsdeltrag einAS^logeil^ : ^aum^r^^S-Illr Mch°l" MAeMWMMMrMNrSWMKW^WMÄ^ Leipzig, Mittwoch den 25, August 1915, 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil Schweizerischer Buchhändlerverein. In unfern Verein wurden ausgenommen: Herr vr. Heinr. Frey in Fa, Geographischer Kartenverlag in Bern, „ G, Vogt-Schild in Fa, Petri L Co, in Solothurn. Bern u. St, Gallen, 20, August 1915. Der Vorstand des Schweiz, Buchhändlervereins, vr. A. Francke. O, Fehl. Am Strome der Zeit. Rückblicke und Ausblicke auf Literatur und Buchhandel. V, <IV stehe Nr, ISS.) Immer näher rückt die Zeit heran, die uns in fried licheren Jahren die Erfüllung mancher geschäftlichen Hoff nungen und Wünsche zu bringen Pflegte, Ihre Vorboten, die Anzeigen der Wsihnachtskataloge, find schon lange da. Nie mand unter uns wird diesmal ohne ein gewisser Bangen dem Kommenden entgegensetzen. Auf das leuchtende Bild der Kriegslage wirft die allgemeine Teuerung ihre Schatten, Was das für den Absatz von Büchern bedeutet, wissen wir nur allzu gut. Was nützt es, wenn die Volksseele sich gegen den Lebensmittelwucher empört, wenn in den Zeitungen und Zeit schriften die Ursachen der Teuerung und die Möglichkeit ihrer Beseitigung mit einem Strom von Druckerschwärze erörtert werden? Es ist, als ob sich alle Energie fest zugreifender Hände auf die Schlachtfelder im Osten geflüchtet habe. Gleichwohl leben wir in einer Zeit, in der das Unmög liche möglich, das Unerreichbare erreichbar geworden ist. Wie schon so oft in Zeiten der Not hat sich die deutsche Kraft verdoppelt und verdreifacht. Ziehen wir auch die Nutzanwen dung daraus für unseren Beruf, Da heißt es vor allen Dingen mit verdoppelter und verdreifachter Kraft darauf htn- zuwirken, daß das Buch als feinstes Produkt menschlichen Schaffens seine Geltung auch in einer von der Tat beherrschten und den Eindrücken des Augenblickes nur allzusehr unter worfenen Zeit behält. Die Richtlinien für dieses Ziel sind in dem Artikel »Vorsorgen — nicht abwarten« dieses Blattes bereits vorgezeichnet worden. Daß es genug Mittel und Wege gibt, die zu leistende Arbeit den örtlichen Verhältnissen an zupassen und individuell zu gestalten, bedarf keiner weiteren Erörterung, Aber ohne größere Anstrengung in allen diesen Dingen wird es nicht abgehen, wenn man nicht ganz auf geschäftliche Erfolge verzichten will. Sich bestimmte Pläne und Ziele schon heute vornehmen, sie energisch durchführen und dabei keine Mühe und Anstrengung scheuen, ist das Gebot der nächsten Zeit. Im Gegensatz zu anderen kaufmännischen Unternehmungen, die infolge Fehlens der Rohstoffe an Warenmangel leiden, erfreut sich der Buchhandel noch immer der Vielbeklagten und doch nicht endenwollenden Überproduktion, besonders auf dem in heißem Wettbewerb umstrittenen Gebiete der Kriegsliteratur. Lassen wir unsere Blicke über das Zettelpaket und die Börsen blatt-Anzeigen der letzten Wochen schweifen, so erscheint uns die ganze weite Fläche des Büchermarktes von furchtbarem Kriegsgetöse erfüllt. Wir meinen Kanonendonner, Flinten geknatter, die Schreie der Verwundeten und allen Lärm des Schlachtfeldes zu hören, seine grausigen Bilder des Todes und der Verwüstung zu sehen. Wir haben aber noch ein Drittes, Das ist der Kampf der Geister, der Streit der Mei nungen in politischen, wirtschaftlichen und anderen Dingen, die in Beziehung zum Kriege stehen, Wilder als je tobt hier das Stimmengewirr, und immer neue Broschüren serien gesellen sich zu den vorhandenen, wachsenden. Wo bleiben da die Erscheinungen, die der geplagte Sortimenter vom Stapel verkaufen kann, die Bücher, von denen man spricht.? Zu sieben und zu sichten, die Spreu von dem Weizen zu scheiden, dafür zu sorgen, daß die Neuigkeiten, die es wirk lich verdienen, Leser, Käufer und Leute finden, die von ihnen sprechen, mutz fast als eine Stshphusaufgabe erscheinen. So lautet auch die Meinung des Sortiments. Ist es aber wirk lich gar so schlimm? Haben wir nicht noch immer als Bürg schaft für die Qualität den Namen des Verlegers, des Ver fassers? Mögen manche Erscheinungen, die ohne diese Mit gabe den Weg ihres Lebens beginnen, dabei steckenbleiben, ohne es verdient zu haben, mögen hier und da auch Werke angesehener Verleger oder Verfasser versagen, so spielen diese Fälle, weil sie vereinzelt und selten Vorkommen, doch nur eine untergeordnete Rolle, Wie unter Umständen die Beschäftigung mit politischen Fragen dem Buchhändler zum Vorteil gereichen kann, erweist nichts deutlicher, als die gegenwärtige Zeit. Es wäre sogar zu wünschen, daß er eine Art Seher gabe besäße, d, h, nicht in der Art der Pythia, die unter dem Einfluß der Betäubung weissagte, sondern eine Möglich keit, gewisse Entwicklungen der Zukunft aus den Vorgängen der Gegenwart mit annähernder Folgerichtigkeit abzuleiten, Z, B, ist für uns die Entwicklung der Dinge auf dem Balkan insofern kein Sphinxgehetmnts, als wir uns sagen können, daß dort alles zur Entscheidung drängt, einer Ent scheidung, die früher oder später kommen muß. Zum richtigen Zeitpunkt mit Karten und Literatur versehen zu sein, die Möglichkeit des ristkolosen Kommisstonsbezuges schon vorher auszunutzen, gibt uns einen wichtigen Trumpf in die Hand, Wer außerdem diejenigen Erscheinungen der Kriegsliteratur verfolgt hat, die in unmittelbarer Beziehung zu den Ereignissen des modernen Krieges stehen, der wird gemerkt haben, daß die Bücher, deren Inhalt aus Selbst erlebtem und Selbstgeschildertem besteht, als geschlossene Dar stellungen immer zahlreicher werden. Der Vertrieb dieser Bücher wird sich noch auf lange Zeit und über den Krieg hinaus als lohnend erweisen. Interessant ist daneben die Beobachtung der Entwicklung unserer Kriegschroniken in Liefe rungen. In ihrem Umfange spiegelt sich bereits deutlich das Außerordentliche des weltgeschichtlichen Geschehens, Wenn Gras Haeseler gesagt haben soll, daß die Darstellung dieses Krieges sehr langweilig werden würde, so trifft das höchstens bei einer wissenschaftlich-strategischen Behandlung des Gegen standes, nicht aber bei unseren Kriegschroniken zu, die lediglich aus die amtlichen Berichte, die Mitteilungen 1185
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder