Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn, Buchbandel 16827 X- 255, 36. Oktober 1925. Soeben erschien: (Z) In den Jahren 1805—1810 durchwanderte der Verfasser als junger Bäckergeselle und Handwerksbursche Deutsch land, die Schweiz und Österreich. Er führte während dieser Zeit ein Tagebuch, das er in seinem Alter, im Jahre 1859, mit großem Erzählertalent zu einer umfangreichen Chronik ausarbeitete, die bisher als Handschrift verwahrt wurde und hiermit veröffentlicht wird. Aus dem Vorwort der Herausgeberin: „Als mir die Urschrift dieses Buches zuerst in die Hand kam — ein schweinslederner Foliant von über achthundert engbeschriebenen Seiten — überraschten mich schon beim flüchtigen Durchblättern der lebendige Stil, die unterhaltsame Reichhaltigkeit des Inhalts, — wie ich mehr und mehr mich hineinlas, nahm die bezwingende Wahrhaftigkeit dieser menschlichen Urkunde mich ganz gefangen. Ein erfrischender Mutterwitz, eine Unmittelbarkeit und Treffsicherheit des Ausdrucks, eine Bildhaftigkeit der Darstellung sind dem Schreiber eigen, die hier und da an Goethesche Art gemahnen. Soviel Gestalten auch vorüberziehen — alle sind von Fleisch und Blut. Mit ein paar Sähen, oft ein paar Worten nur, stellt er einen Menschen und sein Wesen greifbar hin. Schreibend wird er, der allzeit offenen Auges seine Straße gegangen, unmerklich auch zum Chronisten seiner Umwelt, und so stellt diese Niederschrift, als Ganzes betrachtet, einen höchst fesselnden Ausschnittaus dem Kulturbild jenerAeitdar. —— Eine gewisse Gunst der Umstände ermöglichte es diesem aufnahmebereiten und mitteilsamen Geiste, sich eine Bildung zu erwerben, die über seinen Stand hinausging, die aber Voraussetzung war sür die Abfassung einer solchen Schrift. Wo sonst hätte ein w andern der Hand Werks bursch evieleJahre hi »durch ein Tagebuch geführt und eS später zu solchem Erinnerungs werk ausgebaut, wie es hier vorliegt? Christian Wilhelm Bechstedt starb im Jahre 1867 als Bäckermeister zu Langensalza, von einem Gedrucktwerden seiner Auf zeichnungen hat er sich wohl nichts träumen lassen. Dafür spricht schon der rückhaltslose Freimut, mit dem er über seine mannig fachen Liebesabenteuer berichtet- Erst nach langem Zögern haben die Nachfahren den Entschluß gefaßt, den Familienschatz zu veröffentlichen, von der Erwägung ausgehend, daß handschriftliche Zeugnisse aus der Welt des kleinen Mannes in unserer Literatur höchst spärlich vorhanden sind. — Schade, wenn die einzigartige Urkunde im Familienschrein vermodert wäre." Wir bitten um Ihre geschätzte Verwendung für das in seiner Art wohl einzige Buch. Rabatt 40°/, und 10/11 Ho ursch öcBechstedt/Koln Auslieferung in Köln und Leipzig Meine Handwerksburschenzett 1805-1810 Z) von Chr. Wilh. Bechstedt Nach der Urschrift herausgegeben von Charlotte Francke-Roesing In Ganzleinen M. 6.50 VIM VVIV'UIUIssM ^etLt ins 8etiauken8ter! sseäer neue karrere wirä von ^llen nnt 8pannunA erwartet! Benutzen 8ie deilieAenäen kestellrettel! 2214»