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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1925
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- 1925-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1925
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- Deutsch
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X- 148, 27. Juni 1925. Redaktioneller Teil. »Sil-ntlatt >. d. Dllchn. v»chh»ndkl. 1 0331 Redaktioneller Teil. (Nr. 89.) Provinzialverein der Schlesischen Buchhändler E. D. Der Vorstand setzt sich nach der Wahl der Hauptversammlung in Breslau vom 14. Juni wie folgt zusammen: Herr Bernhard Ausner, I. Fa. Müller 3- Scifscrt, Bres lau, Vorsitzender! „ G e r h a r d Ka u f s m an n d. Ält., i. Fa. Evangcl. Buch handlung Gerhard Kaussmann, Breslau, Stellvertreter; „ Bruno Althaus, i. Fa. Victor Zimmer, Breslau, Schriftführer; „ Karl Kropff, i. Fa. Preuß K Jünger, Breslau, Stell vertreter; „ Max Bernau, i. Fa. I. U. Kern's Verlag, Breslau, Schatzmeister; „ G. W. Knorrn, i. Fa. E. Meitzers Buchhdlg., Walden burg, Stellvertreter. Beisitzer die Herren: AdolphBarasch (Koebncr'sche Buch handlung, Breslau), Georg GünHel (L. Hccge, Schweidnitz), Rudolf Schirdcwahn, Glciwitz, Ewald Well mann (I. Max L Comp., Breslau). Breslau, den 23. Juni 1925. Provinzialvcrcin der Schlesischen Buchhändler iE. V.). Der Vorstand. gez. B. Ausner, Vors. gcz. B. Althaus, Schristf. Arthur Meiner zum sechzigsten Geburtstage.« »Fern von Madrid«, an den freundlichen Gestaden des Vier waldstätter Sees, feiert am 28. Juni Herr Hosrat vr. Arthur Meiner ganz in der Stille-feinen 80. Geburtstag. Hat er sich also dem Strom der Gratulanten entzogen: vor dem Strom glückwün- schcnden Gedenkens, der ihm -aus tausend Herzen cntgegenwallt, wird er sich nicht verbergen lönnen! Jedermann im Buchhandel kennt Arthur Meiner als den geborenen Präsidenten. Mit erstaunlicher Schnelligkeit die Ma terie beherrschend, ein Referent von unübertrefflicher Klarheit und Gerechtigkeit, autoritativ und verbindlich, klug und entgegenkom mend, frei von Prinzipienreitcrci und humorlosem Säbclrasseln, Traditionen hütend und doch weitherzig gegen fortschrittliche Ideen, klar im Ziel und liebenswürdig im Weg, für jede Situation sich des rechten Worts bewußt, immer für das Gemeinwohl zur Verfügung und dabei doch seinen eigenen Vcrlagsbctrieb unab lässig geistig und wirtschaftlich zur Höhe arbeitend — kurz und gut: ein Führer des Deutschen Buchhandels, das ist Arthur Meiner. Diese eigentümliche und seltene Mischung guter Gaben, die schon Fcrnerstehende zur Verehrung zwingt, offenbart sich in noch feineren und tieferen Zügen denen, die in enger ArbcitSgemi'In schrift ihm seit vielen Jahren verbunden sind. Und so werden an dem Festtage in erster Reihe feine Kollegen aus dem Vorstand des Börscnvcrcins, aus dem Vorstand des Deutschen Berlegerverens und der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel Ihm freu dig bewegt im Geiste die Hand drücken. Geschäftliche Begabung, vornehme Bildung und Sinn für die schönen Künste liegen Arthur Meiner im Blute; sie sind Erbgut einer alten kultivierten Kaufmannsfamilie. Sein Vater Emil Meiner hatte, mit offenem Sinn und offener Hand für die besten künstlerischen Erscheinungen seiner Zeit, eine höchst geschmackvolle Gemäldesammlung in feinem Hause vereinigt, in der sich erlesene Stücke aus dem Schaffen Böcklins, Menzels, Licbcrmanns, Thomas, Scgantinis und vieler anderer Meister befanden; und auch die Musik war und ist im Meinerschen Hause nie verklungen: weshalb es denn auch nur natürliche Folgen waren, daß Arthur Meiner im Direktorium des Leipziger Kunstvercins wie des Leipziger Ge wandhauses seinen Platz fand. Jedoch — wollen wir wirklich unseren Sechzigjährigen erröten machen, indem wir ihm alle seine guten Seiten und guten Taten hier im Börsenblatt bescheinigen? Nein! Halten wir uns lieber an die klassische Charakteristik, die Goethe, der ja alles gewußt und alles vorausgeahut hat, von Arthur Meiner gibt, wenn er ihn schildert als wohlgeraten, Tüchtig, von geprüften Taten, Frcigesinnt, sich selbst beschränkend, Jmmcrsort das Nächste denkend; Tätig treu in jedem Kreise, Still beharrlich jeder Weise; Nicht vom Weg dem gradcn weichend, Und zuletzt das Ziel erreichend. Gustav Kirstein. Der Buchhandel auf dem Balkan. Reiseeindrücke von vr. Friedrich W a l l i s ch - Wien. Meine Anwesenheit in Bulgarien gibt mir Gelegenheit zu Beobachtungen, die zum Teil recht überraschend sind. Ich habe in den letzten Tagen die Hauptstadt Sofir und eine Reihe kleinerer Orte besucht; überall fand ich Anzeichen, daß in den verschiedenen Kreisen der Bevölkerung, keineswegs nur bei der städtischen Intelligenz, ein wirklich großes Interesse für das Buch vorhanden ist. Die Bulgaren, -die man in lobendem wie in gehässigem Sinne die Preußen des Balkans genannt hat, find ein Volk voll zähen und ernsten Willens zu nationalem und individuellem Aufschwung. Drei der wichtigsten Kulturkrcise Euro pas berühren einander in Bulgarien und wirken aus das geistige Leben der Bevölkerung bestimmend ein. Die älteste und in gewissem Sinne natürlichste Wurzel aller neubulgarischcn Bestrebungen in Literatur und Wissenschaft ist die russische gewesen. Das Volk ist ungeachtet seiner Blut mischung eng mit dem russischen verwandt. Die Sprache steht der russischen näher als irgendeine andere; ebenso verhält es sich mit der bulgarischen Form der Cyrillschrift. Sprache und Schrift der Bulgaren sind dem Russischen noch ähnlicher als das Serbische, von nordslawischcn Idiomen ganz zu schweigen. Auch konfessionell besteht die engste Beziehung zum Russentum. Überdies hat das bulgarische Volk aus der Hand Rußlands seine Freiheit entgcgcn- genommen; erst seit dem Ende der Türkenhcrrschaft konnte sich die ncubulgarischc Literatur entfalten. Wenn cs -dem Zaren auch nicht geglückt ist, den jungen Staat zu seinem Vasallen auf dem Vormarsch gegen Konstantinopcl zu machen, so ist doch Rußlands geistige Vormacht in Bulgarien lange unbestritten geblieben. Es ist noch nicht lange her, seit ein Großteil der Intelligenz des Landes in Rußland die akademischen Studien erledigt hat. Und jene extremen politischen Lehren, die unter der Zarenherrschaft im Studcntcntum geheim betrieben worden sind, bilden heute noch eine der mannigfachen Ursachen für die schweren Partei- kämpfc in Bulgarien. Trotzdem also Rußland einen gewaltigen Vorsprung besaß, vermochte die deutsche und französische literarische Kul tur die russische im Lande ganz zurückzudrängen. Wien, Berlin und Paris bildeten sich in immer deutlicherer Weife zu Quellen der wissenschaftlichen und literarischen Bestrebungen dieses Balkan staates heraus; als er nach langem Schwanken auf Seite der Zentralmächtc in den großen Krieg eintrat, zerbrach die Vcrbin- -dungsbrückc zu Rußland endgültig — von besonderen politischen Belangen abgesehen —; die Beziehungen zur französischen Litera tur, die vor dem Kriege besonders enge waren, wurden nach dem Frieden sehr rasch wieder ausgenommen. Die überaus innige Be ziehung zum Deutschtum ist aber aufrecht geblieben; die wirtschaft lichen Mißhelligkcitcn, unter denen sie heute leidet, will ich weiter unten erwähnen. 1388«
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