Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1943
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- 1943-10-21
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- 21.10.1943
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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auch für ihre eigene Beschäftigung sorgen müssen, hoffen der Arbeitslosigkeit durch große öffentliche Unternehmungen, wie Straßenbauten usw., Herr werden zu können, rufen damit aber die Sorge vor steuerlicher Überlastung hervor, die für die Auf bringung der erforderlichen Mittel unumgänglich wäre. Die Privatwirtschaft dagegen glaubt, wenn man ihr nur Bewegungs freiheit völlig uneingeschränkt einräumt, mindestens im Laufe der Zeit ohne solche Belastung für ausreichende Beschäftigung sorgen zu können. Angesichts dieser zwiespältigen Auffassung tritt nun aber praktisch die Frage in den Vordergrund, wer über den Apparat zu verfügen haben wird, der in dieser oder jener Richtung die Gesetzgebung und die Ausführung zu bestimmen und zu handhaben haben wird. Selbstverständlich spielt darein auch bereits die Präsidentenwahl des nächsten Jahres hinein. In der. lebten Zeit konnte bemerkt werden, daß die Hochfinanz im stande war, sich mehr und mehr entscheidender Posten zu be mächtigen. Es ist aber auch nicht zu verkennen, daß die Gewerk schaften die Probleme erkannt haben und nicht untätig bleiben zu wollen scheinen. Wer in den Auseinandersetzungen schließ lich Sieger sein wird, und wie sich die Dinge gestalten, ist noch nicht übersehbar. Auf jeden Fall ist die Situation aber dadurch gekennzeichnet, wie man sieht, daß Eigennutz Trumpf bleibt und daß jeder Interessentenhaufen nur darum bemüht ist, sein Schäfchen ins trockne zu bringen. Im britischen Empire liegen die Dinge kaum anders. Daß diese Gegensätze der Kriegführung nicht vorteilhaft sind, versteht sich von selbst. Wichtiger aber scheint uns zu sein, daß sie eine moralische Einstellung ver raten, die in kraßestem Widerspruch zu der plutokratischen Pro pagandathese steht, die Welt beglücken und die Völker einer besseren Zukunft entgegenführen zu wollen. Jener Eigennutz hat die Welt in ihre gegenwärtigen Nöte gestürzt. Wie sollte es besser werden, wenn sich daran nichts ändert? Unter der Überschrift „Kassenreport des Theaters“ ver öffentlichte die Deutsche Allgemeine Zeitung kürzlich Auszüge aus Zusammenstellungen, die in „Wirtschaft und Statistik“ zu finden sind. Das Ergebnis ist ein erfreulicher Beleg für die kul turelle Kraft, die Deutschland auch im Kriege beweist, wenn auch zugegeben werden soll, daß der ausgewiesene gesteigerte Theaterbesuch nicht überall allein aus kulturellen Bedürfnissen erwachsen ist. Genau so wie gegenwärtig zum Buch oft auch nur gegriffen wird, weil es noch greifbar ist, trotzdem es ebenfalls längst Mangelware werden mußte, genau so dürfte mancher Theaterbesucher den Weg vor die Bretter, die die Welt bedeuten, nur gefunden haben, weil andere Wege zur Zeit nicht gangbar sind. Wenn man die Dinge aber auch nüchtern und realistisch so betrachtet, so bergen sie doch eine große Hoffnung und zu gleich eine Aufgabe. Denn eben weil jetzt Menschen den Weg sowohl zum Buch wie zum Theater finden, auf die früher nicht ohne weiteres gerechnet werden konnte, die aber mit berufen sind, die Grundlage für die künstlerische Kultur unseres Volkes zu verbreitern, kommt nun alles darauf an, sie so stark und so endgültig für Lesen und Theaterbesuch und anderes zu gewin nen, daß sie nicht wieder verlorengehen. Da es sich nach den er wähnten Statistiken im vergangenen Jahr um mehr als 75 Mil lionen Theaterbesucher handelte, zeigt sich, wie groß die Auf gabe, aber auch die Hoffnung geschäht werden kann. Selbstver ständlich schrumpft diese Zahl von 75 Millionen entsprechend zusammen, wenn man die Mehrfachbesucher berücksichtigt und die abzieht, die längst theatergewohnt waren. Wenn man aber einmal den betriebswirtschaftlichen Rentabilitätsgedanken des Theaterwesens einschaltet, so handelt es sich ja eben darum, die Zahl der Theaterbesucher auch künftig auf dieser Höhe zu hal ten. Von hieraus lenken die erwähnten Statistiken den Blick noch auf einen anderen Umstand. Vofi den Theatern mit fester Wirkungsstätte waren nur noch 50 Privattheater, die anderen befanden sich in öffentlicher Hand. Noch vor 1933 war der An teil jener beträchtlich größer. Er ist inzwischen um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Unzweifelhaft hätte das deutsche Thea ter jetzt seine Aufgabe nicht in dem Umfange erfüllen können, wie es in den 75 Millionen Besuchern zum Ausdruck kommt, wenn dieser Wandel nicht eingetreten wäre. Die kulturelle Ver sorgung ist, wie ich bereits 1933 in meiner „Kulturwirtschaft“ begründen konnte, seit Jahrzehnten mehr und mehr einem Zuge der Entwicklung zur sozialistischen Angelegenheit unterworfen. Das gilt zu einem guten Teil auch für das Buch. Die Versorgung des Volksganzen muß mehr und mehr als Gemeinschaftsaufgabe organisiert werden. Die erwähnten Statistiken zeigen, daß die Vervollkommnung dessen auch im Kriege weiter fortschreitet und daß das deutsche Volk unter seiner bewährten klaren Füh rung auch in dieser Hinsicht einer großen Zukunft entgegengeht, wobei man wiederum fragen kann, ob bei den anderen für diese Probleme etwas Ähnliches geschieht, ja überhaupt schon Ver ständnis aufgegangen ist. Gaukulturpreis von Sachsen Zur Pflege der hohen kulturellen Tradition Sachsens und zum Ansporn für alle Kulturschaffenden im Sachsengau hat Reichsstatthalter und Gauleiter Martin Mutschmann den Gau kulturpreis von Sachsen errichtet. Es sollen damit besonders hervorragende schöpferische Leistungen auf den Gebieten des Schrifttums, der Musik und der bildenden Kunst oder auch das gesamte Lebenswerk eines schöpferischen Menschen aus dem Gau anerkannt und geehrt werden. Reichsstatthalter Mutschmann hat den Gaukulturpreis zum ersten Male an den Dichter Kurt Arnold Findeisen aus Anlaß seines sechzigsten Geburtstages verliehen und hat damit das umfassende Schaffen des Dichters im Dienste des Volkes, der Heimat und der Musik gewürdigt. In einem persönlichen Emp fang am 15. Oktober sprach Reichsstatthalter Mutschmann dem Dichter seine Glückwünsche aus und überreichte ihm eine kunst volle Urkunde zur Verleihung des Gaukulturpreises. Personalnachrichten Am 16. Oktober feierte Herr Geheimrat Dr. Ludwig Volkmann das fünfzigjährige Jubiläum seiner Zugehörigkeit zum Verlagshaus Breitkopf & Härtel in Leipzig. Sein Name ist in der Geschichte des deutschen Buchgewerbes verankert und wird für immer mit seiner bedeutenden Schöpfung, der durch den Weltkrieg 1914 unterbrochenen Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 („Bugra“), verbunden sein. Aus seiner reichen Lebensarbeit ist unter anderem noch seine Tätigkeit als Vorsteher (dreißig Jahre lang) für den Deutschen Buchgewerbeverein, Vorsitz und Mitgliedschaft in verschiedenen Ausschüssen und Kommissionen des Börsenvereins sowie im Vorstand des Verbandes der deutschen Musikalienhändler zu er wähnen. Am 22. Oktober feiert Herr Anion Heideimann in Bonn, Inhaber des gleichnamigen, vorübergehend geschlossenen Verlags und Sorti ments, seinen achtzigsten Geburtstag. Am 19. Oktober war Herr Kurt Schwenke vierzig Jahre in der Firma K. F. Koehler in Leipzig tätig. Am 1. Oktober feierte Herr Christian Clauß sein fünfundzwan zigjähriges Jubiläum als Leiter des Buchverlags bei der heutigen Buchgewerbehaus G. m. b. H. in Saarbrücken. Am 21. Oktober kann Herr Ernst Bernharth sein fünfundzwan zigjähriges Zugehörigkeits-Jubiläum zum Hause Gräfe und Unzer in Königsberg i. Pr. begehen. T odesfälle: Am 6. Oktober verschied im siebenundachtzigsten Lebensjahre Herr Karl Timotheus Paul HeitJ, Inhaber des Verlags I. H. Ed. Heitz in Straßburg i. Eis. Am 10. Oktober, an seinem zweiundsiebzigsten Geburtstage, ent schlief nach schwerem Leiden Verlagsbuchhändler und Buchdruckerei besitzer Herr Paul Meuchc, Mitinhaber der Firmen Lange & Meuchc und Otto Wigand’sche Buchdruckerei in Leipzig. Am 10. Oktober verschied nach kurzem schweren Leiden im Alter von dreiundfünfzig Jahren Herr Marcel Melliand in Heidelberg, Gründer und Herausgeber der Melliand Textilberichte. Am 11. Oktober 1943 verschied nach längerer Krankheit im Alter von fünfundsiebzig Jahren Herr Josef Kern, Inhaber der Firma Anton Ippolt’s Nachf. Josef Kern in Saaz (Sudetengau). Hauptschriftleiter: Dr. Hellmuth Lan gen b ucher, Schömberg — Ötellvertr. d. Hauptschriflleiters: Geo rg v. Kom4ueretädt, Leipzig. — Verantw. Anzeigen- leiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Bö rsen ve re i n a der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postsehlieilfnch 274/75. — Druck Brandstetter, Leipzig C 1, Dresdner Straße n •) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gilltigl Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 159, Donnerstag, den 21. Oktober 1943
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