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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1943
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- 1943-09-18
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- 18.09.1943
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 145 (R. 48) Leipzig, Sonnabend den 18. September 1943 110. Jahrgang Zur Wirtschaftslage Produktionsersparnisse — Die Buchproduktion in den Niederlanden Von Prof. Dr. G. Menz In der Beilage zu Nr. 2 der Zeitschrift „Das Deutsche Druckgewerbe“ vom 15. Mai' 1943 sind interessante Beispiele für die Möglichkeiten von Ersparnissen auf Grund rationellerer Satzgestaltung veröffentlicht worden. Die Satzgestaltungsvor schläge stammen von keinem Geringeren als Dr. Carl Ernst Poeschel. Es war also gewährleistet, daß die Anforderungen an gute Typographie auch in dieser kriegsbedingten Anpassung nicht preisgegeben waren. Tro^dem konnten bei einigen Proben Ersparnisse von 22 v. H. erzielt werden. Für einen Unterhal tungsroman ergab sich sogar eine Kürzung des Umfangs von 19 1 /* Bogen auf nur noch 7 Bogen. Bei 5000 Auflage ermäßigte sich danach — wie die Zeitschrift hervorhob — der Druck um 32 v. H., das Papier um 38 v. H., der Buchbinderaufwand um 82 v. H., und insgesamt wurde eine Gewichtersparnis von 50 v. H. erzielt. Beim Einband trat eine Broschur mit zwei Drahtklammern seitlich geblockt in leichtem Kartonumschlag an Stelle des bisherigen Halbleinenbandes. Für den Sa^spiegel wurde Zweispaltigkeit ins Auge gefaßt. Die Gewichtersparnis kommt naturgemäß vor allem auch für die Versand- und Ver packungskosten in Wirkung. Im ganzen sind beachtliche Ein sparungen an Arbeitsstunden erzielbar. Ein anderes Beispiel aus der Praxis eines populären Romanverlags in Sachsen zeigt hin sichtlich Arbeitszeit und Materialverbrauch noch stärkere Ein sparungserfolge. Beim Satz kann naturgemäß eine Einsparung an Arbeitszeit nicht ohne weiteres erzielt werden, da ja der Um fang des Textes gleichbleibt. An Drudezeit konnte aber bei den Kleinbänden eine Ersparung bis zu 73 v. H. festgestellt werden, beim Einband (hier wurde der Halbleineneinband beibehalten) bis zu 33Vs v. H. Der Materialverbrauch bei einer Gesamtpro duktion von 50 000 Bänden erbrachte eine Ersparnis beim Pa pier von 67 v. H., bei Pappe von 40 v. H., Leinwand 37 v. H., Überzug- und Vorsatzpapier 37 v. H., Zwirn 52 v. H., Gaze 40 v. H. Der Gewichtsvergleich der fertigen Bände wies eine Ersparnis von 62 v. H. insgesamt aus. Das sind Erfolge, die Anerkennung verdienen und beweisen, wie das deutsche Buch gewerbe und der deutsche Verlag mit den Anforderungen, die der Krieg mit sich gebracht hat, fertig zu werden verstehen. Der Erfolg drückt sich nicht zuletzt darin aus, daß aus derselben Materialmenge eine größere Zahl von Bänden für den Leser bereitgestellt werden kann, die aber auch entsprechende Hono rarerträge für den Verfasser mit sich bringen. Selbstverständlich verlangt die Durchsetzung derartiger Kleinbände keine geringe Erziehungsarbeit des Buchhandels bei der Leserschaft. Vor allen Dingen wird es dabei darauf ankommen, den Lesern zum Be wußtsein zu bringen, daß die veränderte äußere Erscheinung weder im materiell buchgewerblichen noch natürlich erst recht im geistig kulturellen Sinn eine Güteminderung bedeutet. Man darf nur daran erinnern, daß vor hundert und hundertfünf zig Jahren beispielsweise Kleinformate durchaus eine Selbstver ständlichkeit waren und den Buchmarkt weitestgehend be herrschten, weil man sich damals auch ohne Krieg nach der Decke strecken mußte. Die Papierknappheit war vor Erfindung des Holzpapiers ja überaus bedrückend. Trotzdem weiß der Buch liebhaber und -Sammler gerade Erscheinungen jener Zeit sehr zu schätzen, und es dürfte nicht schwer fallen, selbst anspruchs vollere Bücherfreunde davon zu überzeugen, daß die heutigen Leistungen trotz ihrer Kriegsbedingtheit den Vergleich mit da mals durchaus aushalten. Allerdings muß dabei im Auge be halten werden, daß die Materialersparnisse nicht ohne weiteres zu entsprechenden Preisermäßigungen führen können. Die son stigen Kosten sinken ja mit der Formatverkleinerung keines wegs. Außerdem hebt die Auflagenherabsetzung die Kosten depression nach dem Massenproduktionsgesetz zum größten Teil auf. Der wesentliche volkswirtschaftliche Nutzen liegt also allein in der Rohstoffersparnis. Die Zeitschrift „Niederlande“ veröffentlichte vor kurzem einen interessanten Bericht über die Lage des Verlagswesens in Holland, dem wir nachstehend einige Angaben statistischer Na tur entnehmen. Die Gesamtproduktion im Verhältnis von 1942 zu 1939 wird aus nachstehender Tabelle ersichtlich: Gesamtzahl <3 erschienenen Bü absolut | in 0 194211939 | 1942 er eher Io cn 1939 In der Gesamtz. einbegr. Neuauflagen 1942 ! 1939 Ursp niet Büc 1942 rüngl. lerl. her 1939 Allgemein 27 52 0.8 0.8 7 3 26 46 Philosophie 35 126 1.1 1.9 11 15 32 87 Theologie 178 507 5.4 7.7 41 71 151 391 Geschichte 94 131 2.8 2.0 11 7 85 111 Geographie 74 102 2.2 1.6 7 9 54 67 Sozialwissenschaft . 191 417 5.8 6.4 38 41 165 338 Rechtswissenschaft. 90 322 2.7 4.9 34 66 90 208 Handel 120 191 3.6 2.9 88 57 120 186 Erziehung, Unterr. . 32 129 1.0 2.0 2 20 30 118 Kriegskunde 4 47 0.1 0.7 1 20 1 47 Exakte Wissenschaft 194 199 5.8 3.0 15 23 93 73 Biologie 64 85 1.9 1.3 3 5 33 45 Medizin 137 143 4 1 2.2 10 19 110 123 Kö^perl. Erziehung . 89 96 2.7 1.5 38 29 88 87 Technik 223 179 6.7 2.7 84 27 219 169 Landbau. Viehzucht 133 116 4.1 1.8 42 16 130 107 Tonkunst 112 152 3.4 2.3 17 26 95 132 Literatur 95 194 2.9 3.0 24 36 70 120 Dichtung 75 103 2.3 1.6 9 14 73 94 Dramatische Kunst. 7 104 0.2 1.6 1 12 7 97 Romane 312 884 9.4 13.5 122 144 212 413 Kinderbücher 84 428 2.5 6.5 26 129 73 401 Schulb.,nied.Unterr. 453 1229 13.6 18.7 377 746 422 1150 „ mitt.Unterr. 340 512 102 7.8 267 295 243 372 „ Handw.-Unt. 157 106 4.7 1.6 96 46 154 102 Gesamtsumme 3320 6554 100.0 100.0 1371 1876 |2776! 5084 Die Zahl der übersetzten Bücher war im Jahre 1942 bedeu tend geringer als im Jahre 1939 und betrug nur noch 5,3 v. H. der gesamten Buchproduktion gegenüber 11,1 v. H. vor drei Jahren. Auch die Zahl der in Fremdsprachen gedruckten Bücher ging zurück, wenn auch nicht so stark: ursprüngl. niedcrl. übersetzt in fremder Sprache 1939 5084 730 746 1940 3858 574 453 1941 3990 521 432 1942 2776 368 368 Nach der Sprache, aus der überseht wurde, waren die haupt- sächlichen Ziffern die folgenden: deutsch englisch französisch skandinav. Sprachen 1939 144 • 421 43 49 1940 97 356 28 41 1941 96 299 40 31 1942 105 22 18 11 Von den übersetzten deutschen Werken waren im Jahre 1942 52 Romane; 15 gehören in die Rubrik Sozial- und Wirtschafts wissenschaften und 10 in die Rubrik Tonkunst, dramatische und bildende Kunst. Im Jahre 1939 belief sich die Zahl der aus dem Deutschen übersetzten Werke in diesen Sparten auf 49, bzw. 12 bzw. 4; aus dem Gebiet der Theologie und Kirchengeschichte waren im Jahre 1939 37 Bücher überseht gegenüber nur 7 im Jahre 1942. Der Verlag von in fremden Sprachen gedruckten Büchern betraf im wesentlichen wissenschaftliche Werke und Schulbücher. 126 Böreenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 145, Sonnabend, den 18. September 1943 163
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