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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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2472 Börsenblatt f. b, Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 118, 23. Mai 1913. (Sehr richtig!) eine einseitige und rücksichtslose Vertretung des Verlegerstandpunkts. (Sehr richtig!> Wir haben hier im Ver- lcgcrverein bisher reine Verleger und gemischte Betriebe mit Verlag und Sortiment, und wir begrüßen das im Interesse des Verlcgervereins, weil auf diese Weise immer die Möglichkeit ge geben ist, auch die Interessen des Sortiments mit zu berücksich tigen und nicht einseitig vorzugehen. Deswegen glaube ich, wir wollen bei dieser altbewährten und guten Praxis des Verleger vereins stehen bleiben. (Sehr richtig!) Wenn hier gesagt worden ist, es sei zu einer Boykottierung des Verlags durch das Sortiment aufgefordert worden, so ist nichts verkehrter als das. Es ist doch nicht damit getan, daß wir hier papierne Paragraphen schassen, nach denen sich kein Mensch richtet, sondern es kommt darauf an, Bestimmungen festzusetzen, nach denen sich diejenigen, die es angeht, richten müssen, und daß die übrigen, die durch Verstöße getroffen werden, die Konse quenzen daraus ziehen. Das ist aber etwas ganz anderes als eine Boykottierung. Ich bekenne mich sehr gern dazu, daß ich in der Delegiertenversammlung schon wiederholt darauf hinge wiesen habe: es genügt für das Sortiment nicht, wenn nun ein fach hier ein Paar neue papierne Paragraphen geschaffen werden und wenn es sich für die Verleger gleichmäßig verwendet, mögen sie die Interessen des Sortiments berücksichtigen oder mögen sie die Interessen des Sortiments schädigen. Meine Herren, es bleibt jedem unverwehrt, seine Geschäfte direkt, ohne das Sor timent, zu treiben; aber mit dem Sortiment arbeiten, die Dienste des Sortiments in Anspruch nehmen und gleichzeitig die Inter essen des Sortiments schädigen, meine Herren, das geht nicht, das ist nicht loyal gehandelt. (Sehr gut!) Das ist der Stand- puirkt, den ich hier vertreten habe, und ich rufe Sie alle als Zeugen dafür auf, daß das weit von einer Aufforderung zur Boykottierung des Verlags entfernt ist. (Sehr richtig!) Herr Fritz Springer-Berlin: Ich muß darauf verzichten, in der Ausführlichkeit zu ant worten, in der hier gesprochen worden ist; sonst würden wir heute nicht fertig werden. Ich werde das meiste übergehen. — Ich freue mich, daß Herr vr. Ehlermann mir das Zeugnis aus stellt, daß ich von Anfang an konsequent gewesen bin; ich werde auch weiter konsequent bleiben und meine feste Stellung weiter beibehalten, wie ich cs bisher getan habe. Wenn Herr vr. Ehlermann gesagt hat, daß man mich bezüg lich des Verlags auf demselben Standpunkt finde wie Herrn l)r. Lehmann bezüglich des Sortiments, so hat er in mancher Be ziehung recht. Meine Herren, ich stehe den Bestrebungen des Herrn vr. Lehmann gar nicht feindlich gegenüber. Ich bin nämlich der Meinung: wenn wir einen sehr strammen Sorti menterberein haben und dementsprechend auch einen sehr stram men Verlegerverein, so werden wir unter Umständen viel schnel ler zum Ziele kommen, als wenn wir im Börsenverein verhan deln, zu dem Fabrikanten und Zwischenhändler gehören und die Zwischenhändler uns jederzeit überstimmen können. Ich würde es mit Freude begrüßen, wenn die Bestrebungen des Herrn vr. Lehmann teilweise in Erfüllung gingen und wenn ebenso der Anregung Folge geleistet würde, die ich vorhin gegeben habe, daß der Verlegerverein die Interessen des Verlags stärker schützen möge. Meine Herren, Herr vr. Ehlermann hat darauf hingewiesen, daß eigentlich von einem Boykott nie die Rede gewesen sei. Wenn Sie die Eisenacher Verhandlungen Nachlesen, so werden Sie finden, daß drei Herren, die ich ja vorhin schon etwas näher bezeichnet habe, erklärt haben: Sie können die Verleger über haupt nur zwingen, wenn Sie sie boykottieren, — und das ist doch nichts weiter, als eine Aufforderung zum Boykott. Wenn Herr vr. Ehlermann gesagt hat, daß mein Bestreben wohl dahin gehe, ohne das Sortiment zu arbeiten, (vr. Ehler mann: Das habe ich nicht gesagt!) — Ihre Worte schienen mir doch darauf hinzudeuten — (Widerspruch), oder als wenn ich kein Interesse daran hätte, mit dem Sortiment zu arbeiten, so wiederhole ich, was ich schon vor verschiedenen Jahren gesagt habe: ich bin mehr auf das Sortiment angewiesen als mancher andere, und mit den paar hundert Firmen, mit denen ich ver kehre, stehe ich im besten Verhältnis; es kommen selten Klagen vor. Sie haben die zwei bis drei Firmen im Auge, die Veran lassung gegeben haben, K 11 Ziffer 3 zu bilden. Also ich komme mit dem Sortiment gut aus und weiß, daß ich meine Freunde im Sortiment habe. Kommerzienrat Karl Siegismund- Berlin: Meine Herren, ich werde Sie nicht lange aufhalten, aber ich erachte es doch für die Pflicht des Börsenvereinsvorstehers, die Vorwürfe zurückzuweisen, die Herr Springer denjenigen Mitglie dern des Börsenvereinsvorstands gemacht hat, die an den Sitzun gen der verschiedenen Dclegiertenversammlungen teilgenommen ha ben. Der Börsenvereinsborstand und seine Mitglieder sind bei der Delegiertenversammlung eingeladene Gäste, sie sind nicht Ab geordnete und als solche nicht stimmberechtigte Mitglieder der Versammlung, und es würde ihnen als Gästen Wohl schlecht an stehen, wenn sie nun namens des Börsenvereinsvorstands gegen Bemerkungen, die fallen, und die man doch nicht so auf die Gold wage legen soll, Protest einlegen wollten. Was würden Sie, meine Herren, hier sagen, wenn ich — nicht einmal als Gast, sondern als Mitglied — in dieser Versammlung Protest einlegen wollte gegen eine Anzahl Ausführungen, die Herr Springer oder andere Herren machen, in welchen den Sortimentern Rückständig keit und alles Mögliche vorgeworfen wird? (Fritz Springer: Das habe ich nicht gesagt!) Meine Herren, das sind Äußerun gen, die man nicht so nehmen darf, wie sie wörtlich fallen. Wenn der Vorsitzende, der Leiter einer solchen Versammlung, gegen Be Hauptungen, die nach Herrn Springer die Aufforderung zum Boy kott enthalten, nicht selber einschreitet, so steht es jedenfalls den Mitgliedern des Börsenvereinsvorstands, die einer solchen Ver sammlung als Gäste beiwohnen, nicht zu, irgendetwas dagegen zu sagen. — Also ich möchte die Vorwürfe wie schon früher auch heute ganz entschieden zurückweisen. Vorsitzender: Herr Springer hat von der Delegiertenvecsammlung in Eisenach gesprochen; ich möchte ihn fragen: Sie meinen doch die Eisenacher Versammlung, die vor zwei oder drei Jahren statt gefunden hat? (Fritz Springer: Ja!) Dann möchte ich darauf er widern, daß auf der Eisenacher Dclegiertenversammlung vom Verlegervereinsvorsiand niemand anwesend gewesen ist, außer in den ersten Stunden, bis 8 Uhr. Bis dahin war ich selbst an wesend, ich mutzte dann aber verreisen. Während ich zugegen war, sind die von Herrn Springer erwähnten Dinge nicht zur Sprache gebracht worden. Meine Herren, ich habe den Herren von rechts und von links Gelegenheit gelassen, sich hier zu äußern, — wobei ich Ihnen selbst überlasse, zu bestimmen, was Sie unter rechts und unter links verstanden wissen wollen. (Heiterkeit und: Sehr- gut!) Es ist hier der Vorstand angegriffen worden, ähnlich, wie wir es ja vom Reichstag gewohnt sind, wenn es sich darum handelt, das Gehalt des Staatssekretärs zu bewilligen. (Heiterkeit.) Ich hoffe, die Mehrheit der Ver sammlung wird uns unser Gehalt bewilligen (Heiterkeit), und ich habe den Worten, die wir im Jahresbericht ausgesprochen haben, nichts mehr hinzuzufügen, sondern ich will nur verlesen, was als dritter Absatz hier steht: Solange der Verleger die Meinung vertritt, daß das Sor timent für ihn die billigste und rationellste Vertriebsort ist, wird er — davon sind wir überzeugt — das Sortiment auch in Zukunst in die Lage setzen, zu solchen Preisen einzukaufen und zu verkaufen, die dem einzelnen Sortimenter eine Existenz Möglichkeit gewährleisten. Wenn der Verleger auf diesem Standpunkt steht, muß er eine vermittelnde Stellung einnehmen (Sehr richtig!), und diese Stel lungnahme hat dem Verlegcrvereinsvorstand sein Vorgehen dik tiert. Wir haben bis jetzt weder einen extremen Sortimenter berein noch einen extremen Verlegerverein. Wenn das der Fall wäre, dann müßte selbstverständlich der Verlegerberein seine Stel lung ändern. Solange aber in den Vereinen — sowohl im Verlegerberein wie im Börsenverein — Produzenten und Konsu menten zusammensitzen, muß die Leitung eine konziliante sein und versuchen, die Wünsche von beiden Seiten zu verstehen; denn nur derjenige, der die Wünsche versteht, wird auch Mittel und (Fortsetzung auf Seite 5Sl7.)
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