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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1942
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1942-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1942
- Sprache
- Deutsch
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Das politische Schrifttum Auch auf dem Gebiete der politischen Literatur und des Be richtschrifttums über den Krieg haben wir im letzten Jahr die eingeschlagene planmäßige Ordnung weitergeführt. In bedeuten den Büchern von zum Teil bleibendem Rang wurden die Mächte dargestellt, die zum letzten Kampf gegen das Reich des Führers aufgestanden sind: Judentum, Bolschewismus, Plutokratie und Amerikanismus. Nach wie vor kommt einem Schrifttum, welches den Gang der großen Politik auf sachlicher Grundlage und in einfacher Zusammenfassung unserem Volke erklärt, seine wich tige Rolle im Zeitschrifttum zu. Jedoch ist früher auf dem Gebiet der Produktion mittelmäßiger Broschüren und Darstellungen aus dritter Hand zuviel getan worden. Es wird dafür Sorge getragen, daß zukünftig nur noch Werke herauskommen, die wirkliche Lei stungen darstellen und mit dem Interesse einer breiten Öffent lichkeit rechnen können. Auf dem Gebiet der Bücher über die Kriegserlebnisse an allen Fronten haben wir dafür gesorgt, daß nur die besten Darstellungen erscheinen und dieses Schrifttum im ganzen seinem Range nach den gewaltigen Leistungen ange messen ist, die der deutsche Soldat vollbringt. Alle KraftderNationfürdenSieg Inzwischen sammelt sich die ganze Kraft der Nation auf den Sieg. In seinem Dienst hat sich unser Schrifttum auf seine eigent liche Aufgabe besonnen und dem deutschen Volke jene Kennt nisse und seelischen Kräfte vermittelt, die es zur Bewältigung der großen Aufgaben der Zeit benötigt. Unsere Soldaten haben in unzähligen Feldpostbriefen von dem Glauben Kenntnis gegeben, der ihnen durch deutsche Bücher gestärkt worden ist. Unsere Ar beiter greifen selbst nach anstrengendster Tätigkeit im Dienste der Rüstung zum deutschen Budi, wie es ihnen vor allem die Volks- und Werkbüchereien zur Verfügung stellen. In den neu gewonnenen Gebieten hält das deutsche Buch kurze Zeit nach den Waffen seinen Einzug als Künder vom Geiste des wiedererstan denen Reiches. Auf all dies dürfen die am Buch Schaffenden, vom Autor angefangen über den Verleger und Buchhändler bis zum Setzer und Buchbinderlehrling, in dieser Stunde Stolz sein. Sie legen durch ihre gemeinschaftliche Leistung Zeugnis ab vom Le benswillen und Lebensrecht des ganzen deutschen Volkes, das sich in seiner Kulturleistung dokumentiert und uns dadurch mehr als durch alles andere die innere Gewißheit des Sieges gibt. Unterdem Gesetz der großen Zeit Ich komme zum Schluß. Selten hatte ich so stark wie heute an der Schwelle des vierten Kriegsjahres das Bedürfnis, mitten im Lärm der Waffen mich zur geistigen Arbeit zu bekennen. Ich weiß nicht, was ich ihr vor allem in den vergangenen drei Jahren persönlich zu verdanken habe. Wie oft greift man in späten Nachtstunden nach einem arbeitserfüllten und zersorgten Tag zum Buch, dem treuesten Weggenossen durch eine schwere Zeit! Es gibt einem geistig schaffenden Menschen, der Gefahr zu lau fen droht, im ewigen Kampf des Alltags sich selbst zu zerfasern, doch immer wieder die Kraft, den Blick über die Beschwernisse einer spannungsüberladenen Zeit hinweg nach den ewigen Ster nen zu richten! Sie ziehen ihre Bahn über uns Menschen. Sie sprechen in einer stummen Sprache kristallener Klarheit zu uns. Nur der Mensch wird weiterleben im Gedächtnis seines Volkes, der in seinem Wirken und Dichten immer wieder, wenn auch in oft fruchtlosem Bemühen, nach ihnen greift. So wie sie ihrer Ge setzlichkeit gehorchen und nur den Weg gehen, der ihnen vor geschrieben ist, so tragen auch wir unser Qesetz in uns und gehen nach der Vorschrift, die die große Zeit uns stellt. Möge Gesetz und Vorschrift, die uns Schicksal und Berufung sind, unser Den ken, Dichten und Handeln bestimmen. Dann wird das Wort eine Waffe sein im Geisteskampf unseres Jahrhunderts und das Buch ein Schwert, das den Nebel, der noch über unserer Epoche liegt, zerschneidet. Das ist mein Wunsch und meine Bitte an alle Arbeiter des Geistes im Reiche, wenn ich Ihnen vom Deutschen Dichtertreffen im vierten Jahre unseres großen Krieges 1942 auf dem Boden des klassischen Weimar Gruß und Dank der ganzen Nation entbiete. Wir verneigen uns in Ehrfurcht und Liebe vor dem Führer, der unserer geschichtlichen Zeit Ziel und Inhalt gab. Unsere heiße sten Wünsche gelten dem Gigantenkampf, den er mit seinen Sol daten Seite an Seite mit unseren Verbündeten um die Zukunft unseres Landes und damit unseres Erdteils durchführt. Von hier aus soll eine neue Epoche der Menschheitsgeschichte beginnen. Wer wollte nicht glücklich sein in dem Gefühl, dabei sein und die Kräfte seines Geistes und seiner Arbeit der großen Sache schen ken zu dürfen?“ Als der stürmische Zustimmung ausdrückende Beifall nach und nach verebbte, wurde die Kundgebung mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation geschlossen. * Ausklang Am Sonntag, dem 11. Oktober, nachmittags, hatte Gauleiter und Reichsstatthalter Sauckel zu einem Empfang in das Wei marer Schloß gebeten, der durch mancherlei künstlerische Dar bietungen verschönt wurde. Am Abend wurde im Nationalthea ter Schillers „Kabale und Liebe“ als Festaufführung gegeben. Die Tatsache und die Durchführung der Herbstveranstaltungen des Deutschen Schrifttums im vierten Kriegsjahr wären allein schon ein Beweis für die Kraft und den Siegeswillen unseres Vol kes. Um so schwerer wiegen darum die Kundgebungen des Gei stes, der sich im Schrifttum offenbart, und der Männer, die als seine Künder den leidenschaftlichen Willen sichtbar werden lie ßen, Deutschland und damit die europäische Kultur zu verteidi gen und den Waffen der Soldaten die Waffe der Gedanken zur Erringung des Sieges der Kultur über die „Kulturija“ zu ver binden. Sitzung des Kleinen Rates des Börsenvereins in Weimar Anläßlich des Dichtertreffens in Weimar trat, einer zur Tradition gewordenen Übung folgend, auf Einladung des Vor stehers der Kleine Rat des Börsenvereins zu einer Sitzung zu sammen, an der auch die Mitglieder des Rates der Gruppe Buch handel, der Geschäftsführer und der Justitiar der Reichsschrift tumskammer sowie die in Weimar anwesenden Referenten der Gruppe Buchhandel teilnahmen. Eingeleitet wurde die Besprechung durch einen Bericht des Vorstehers über die Lage des Buchhandels und die Entwicklung, die er in den letzten Monaten genommen hat. Ausgehend von den Zahlen der Produktionsstatistik des Jahres 1941, die im Börsenblatt vom 3. September 1942 veröffentlicht worden sind, wurden die Ursachen dargelegt, welche den erstaunlichen Anstieg in der Folgezeit zum Stillstand brachten. Es wurden die Span nungen beleuchtet, die sich aus der Verschiebung zwischen An gebot und Nachfrage ergeben haben, und die Maßnahmen dar gelegt, die in Erwägung gezogen wurden und schließlich zu der Regelung des buchhändlerischen Verkehrs führten, die inzwi schen im Börsenblatt veröffentlicht worden ist. Auch die Gestal tung des Buchabsatzes in den neuen und eingegliederten Gebie ten, insbesondere die Regelung für die Ukraine, kam zur Sprache, wobei auf die in nächster Zeit im Börsenblatt erscheinende An ordnung verwiesen werden kann. Nach eingehender Aussprache über einzelne Fragen, die durch den Bericht des Vorstehers ausgelöst worden waren, be richtete Dr. Heß über die wichtigen Gebiete der Preisbildung und Preisbindung und insbesondere die sich aus den Preisstop- Vorschriften für den Buchhandel ergebenden Folgerungen. Ab schließend gab der Vorsteher Weisung, daß einzelne der erörter ten Gesichtspunkte dem Reichskommissar für die Preisbildung vorgetragen werden sollen. In das Gebiet der Preisbildung fällt auch die Gebrauchtwaren-Verordnung, bei der noch einzelne Be stimmungen für den Buchhandel, insbesondere für den Antiquar, zu klären sind. Hierüber wird im Börsenblatt berichtet werden, sobald die grundsätzliche Stellungnahme des Reichskommissars für die Preisbildung vorliegt. Von den sonstigen Gegenständen der Tagesordnung sind be sonders hervorzuheben ein Bericht über die Buchversorgung der volks- und auslanddeutschen Schulen und über den Stand der Verhandlungen mit der Vertretung der Volksbüchereien, die eine zeitgemäße Abänderung des für ihre Belieferung bestehenden Vertrages bezwecken. Nr. 235, Sonnabend, den 17. Oktober 1942 223
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