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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1942
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- 1942-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1942
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militärischen Ausgaben ganz aus laufenden Einnahmen zu be streiten, müsse also überall auf das Volksvermögen zurückge griffen werden. Audi genüge zur Finanzierung der Haushalts fehlbeträge das freiwillige Sparen in friedensmäßigem Umfange nicht; das in einigen Ländern eingeführte System des Zwangs sparens könne nur einen kleinen Teil der Beträge aufbringen, auf welche die Schatjämter laufend angewiesen seien. Bei der öffentlichen Kreditaufnahme habe sich in letjter Zeit allenthal ten eine Reaktion gegen allzu niedrige Zinssätje bemerkbar gemacht. Teils habe man davon eine Entmutigung der Sparer befürchtet, teils auch ungünstige Rückwirkungen auf die Lebens versicherungen und Sozialversicherungsträger. Wenn auch der Staat dank seiner Monopolstellung in der Lage sei, die Zins- sätje für seine eigene Kreditaufnahme innerhalb gewisser Gren zen zu bestimmen, so könne doch ein Widerstreit zwischen finanz- und währungspolitischen Erwägungen entstehen, der gegen eine fortgesetjte Ermäßigung der Zinssätje spreche. Die BIZ. versucht auch einige Vermutungen für die künftige Ent wicklung, insbesondere die Umstellung auf die Friedenswirt schaft. Sie glaubt, daß nach diesem Kriege manche Folgen des ersten Weltkrieges nidit zu befürchten seien, weil — wie oben gezeigt — diesmal die Kriegsfinanzierung in sehr viel stärke rem Maße durch Steuern erfolgt, so daß die Anleihenlast nidit so groß wird. Außerdem wird die stärker gesteigerte indu strielle Produktionskraft nach der Umstellung rasch die Befrie digung der zurückgestellten Verbraucherwünsche ermöglichen. Unter der Überschrift „Stiefkind Personalgesellschaft“ ver öffentlichte die Deutsche Allgemeine Zeitung vor kurzem einen Bericht über eine Denkschrift des Krefelder Diplom-Ingenieurs Paul Kleinewerfer, der unter besonderer Berücksichtigung der Selbstfinanzierungsfragen die Personalgesellschaft mit den Ka pitalgesellschaften vergleicht und zugunsten der ersteren beacht liche Forderungen vorträgt, die auch für den Buchhandel Inter esse haben, da in ihm ja die Einzelfirma und die Personalgesell schaft, nachdem die anonymen Kapitalgesellschaften ausgeschlos sen worden sind, das Feld völlig beherrschen. Manche Folge rungen sind dabei auch für die Beurteilung der Lage der Einzel firma von Interesse. Eine der wichtigsten in der Denkschrift selbst gezogenen Folgerungen ist dabei folgende: Es muß an gestrebt werden, hinsichtlich der Einkommensteuer die Personal gesellschaft grundsätjlich anders zu besteuern als bisher. Der Verfasser stellt sich eine Lösung so vor, daß nur die Entnahmen der Gesellschafter als ihr persönliches Einkommen mit der Ein kommensteuer belegt werden. Der im Geschäft verbleibende Ge winn wird als Ganzes mit einer „Gewinnsteuer“ belegt. Hierdurch ergäben sich klare Verhältnisse und auch die rein buchtechnischen Schwierigkeiten sowie unnötige Auseinandersetjungen unter den Gesellschaftern würden vermieden. Die einfache Übernahme der Körperschaftsteuer auch für die Personalgesellschaft würde nicht nur zu einer empfindlichen Doppelbesteuerung führen, sondern auch dem Sinn dieses Vorschlages nicht gerecht werden. — Für die Personalgesellschaft sei die Möglichkeit zur Bildung einer steuerfreien Rücklage für die Gesellschaft zu verlangen. Die Be gründung für diese Forderung ergibt sich aus der Notwendigkeit zur Kapitalbildung gerade in der Personalgesellschaft. Abschrei bungen seien keine Rücklagen oder Reserven, denn diese Be träge würden laufend für den Ersatjbedarf verbraucht. — Es liegt ferner eine starke Benachteiligung der Personalgesellschaft gegenüber der Kapitalgesellschaft vor in der Frage des Unter nehmerlohnes. Die persönlich haftenden Gesellschafter sind fast immer auch die aktiven Führer des Geschäfts, vergleichbar dem Vorstand einer AG. Das Gehalt des Vorstands geht zu Lasten der Unkosten der Gesellschaft. Dem Führer einer Personal gesellschaft, also meist dem persönlich haftenden Gesellschafter, wird dieses für die Kapitalgesellschaft selbstverständliche Recht nicht zugebilligt. In der Gewinnerklärung bestand allerdings die Möglichkeit zur Absetjung eines „Unternehmerlohnes“. Hier hatte der Staat erstmalig durch den Preiskommissar die Berech tigung anerkannt, auch bei der Personalgesellschaft ein Gehalt für den oder die Leiter, eben den Unternehmerlohn, als Un kosten zu verbuchen. Die Gewinnabschöpfung des Preiskommis sars ist inzwischen durch die Mehrgewinnsteuer abgelöst wor den. Bei Errechnung des Mehrgewinnes finde der Unternehmer lohn unverständlicherweise keine Berücksichtigung mehr. — So weit der Auszug, den wir der Deutschen Allgemeinen Zeitung entnehmen. Die Frage verdient zweifelsohne auch weiterhin Beachtung. In Wirtschaft und Statistik Nr. 8 vom August 1942 sind Zah len veröffentlicht, die das Ergebnis der Arbeitsstättenzählung von 1939 auf dem Gebiet des Einzelhandels betreffen. Wir geben sie nachstehend wieder: Betriebe und Beschäftigte im Handel mit Büchern, Zeitungen und Kunstgegenständen sowie im sonstigen Facheinzelhandel Zahl vH Zahl vH 07.01 Handel mit Büchern 6428 44.4 26939 5i-4 02 „ „ Zeitschriften u. Zeitungen 5884 40.6 20778 39-6 03 ,. „ Musikalien 443 3-i 1 179 2.2 04 „ „ Kunstgegenständen und Antiquitäten 1 728 11.9 3565 6.8 24.07.00 insgesamt ■4483 100.0 52461 IOJ.O 08.01 Handel mit Galanterie* und Leder- waren sowie mit kunst- gewerbl. Erzeugnissen.. 7 703 8.2 ■9564 8.9 02 „ „ Papier- u. Schreibwaren, Lehrmitteln, Bürobedarf und Briefmarken 17251 18.5 41 708 19.1 03 „ Spiel-, Dreh- und Schnitz waren, Kinderwagen u. Korbwaren 3762 4.0 8619 4.0 04 „ „ Gold- und Silberwaren, Schmuckwaren u.Uhren 3377 3-6 10355 4-7 05 „ Blumen und Samen ... 19108 20.4 42798 i9-5 06 „ „ zoologischen Artikeln ... 1 737 i*9 2898 *•3 07 „ Futtermitteln 1 553 i-7 3015 1.4 08 „ „ Brennmaterial 39033 41.7 90042 41.1 24.08.00 insgesamt 93524 100.0 218999 100.0 Die Zeitschrift bemerkt dazu: „Der Einzelhandel mit Bü chern, Zeitungen und Kunstgegenständen zählt 14 400 Betriebe mit 52 000 Beschäftigten; er ist damit der kleinste unter den acht großen Einzelhandelszweigen. Der weitaus überwiegende Teil der Betriebe und Beschäftigten entfällt auf den Buchhandel sowie auf den Zeitungs- und Zeitschriftenhandel. Der Kunst- und Antiquitätenhandel und der Musikalienhandel sind ver hältnismäßig schwach besetjt; diese Geschäfte kommen fast nur in Großstädten vor und hier wieder in Industriegebieten häu figer als in Agrargebieten.“ Im Augenblick kann dem wenig hin zugefügt werden. Wir müssen uns vielmehr Vorbehalten, auf die Ergebnisse dieser Statistik zurückzukommen, sobald ausführ lichere Veröffentlichungen vorliegen. Kriegsberichter Adolf Martin Bücherwünsche im Osten Besuch in der Frontbuchhandlung Simferopol Ganz so komfortabel wie in den weiträumigen Verkaufs läden der großen Frontbuchhandlungen des Westens etwa Paris oder Brüssel mit eigenen gemütlichen Lese- und Schreibecken kann es in der neuen vor einiger Zeit eingerichteten Frontbuch handlung Simferopol natürlich nicht sein. Vernünftigerweise wird auch niemand hohe Ansprüche an Bücherwahl und Menge stellen. Hier im Osten ist man dankbar, wenn man überhaupt zu einem Buch oder einer guten Zeitschrift kommt. Ist doch jedes gute deutsche Buch wie ein Stück Heimat, das beim Lesen wieder lebendig wird und neue innere Kräfte schenkt! Sturm auf eine Frontbuchhandlung „Wie war das so in den ersten Tagen und welche Erfahrun gen haben Sie gemacht?“. Der Frontbuchhändler, der als Gefrei ter von einer Pioniereinheit der Krim kommend nun zusammen Nr. 214/215, Donnerstag, den 24. September 1942 199
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