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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1942
- Strukturtyp
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- 1942-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1942
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- Deutsch
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Franz Nabl, Der Fund. Der tiefe Gehalt des Buches gibt dem Leser ein erhebendes Erlebnis von bleibendem Wert, so daß ich es bestimmt noch öfter lesen werde. Franz ‘Furnier, Der Soldateneid. Ich danke herzlich für das Buch. Es hat auf mich sowie auf meine Kameraden (bereits die ganze Kompanie hat es gelesen) den tiefsten Eindruck gemacht. So wie im Buch geschrieben ist, so war es uns Österreichern im Jahre 1938 klar, als es hieß, für Führer, Volk und Heimat an- treten. Heinrich Eckmann, Der Stein im Acker. Es ist herrlich, wie das Verbundensein mit der Heimatscholle, das Nicht-zur-Ruhe- kommen bevor die Pflicht getan, beschrieben ist. Man vergißt sich und die Welt und fühlt sich geborgen unter diesen aufrech ten, arbeitsamen und pflichtbewußten Bauern. Hermann Löns, Im flammenden Morgenrot. Gerade mir sagt dieses Buch sehr viel, da ich zwölf Jahre in unserer schönen pommerschen Buchheide gearbeitet habe. Sommer und Winter. Und um Löns zu verstehen, muß man die Natur mit allem, was da lebt und wird, genau kennen. Für mich ist es ein wertvolles Buch. Hermann Löns, Mümmelmann. Heute nach Wochen här testen Kampfes erhielt ich Ihr liebes Päckchen mit dem feinen Buch von Löns. Ich habe heute abend gleich im Kameradenkreis zwei Geschichten darauf vorgelesen und wir haben uns alle darüber gefreut. Hans August Vowinckel, Der Kampf im Forst. Der zähe, stille Kampf aus Pflichtgefühl und Liebe zu Beruf und Natur kennzeichnen einen Mann, wie er selten zu finden ist. Ebenso gut ist seine Frau dargestellt, die still, aber mutig und tapfer ihr Los trägt und an den Sieg ihres Mannes glaubt. Gustav Freytag, Die Ahnen. Euer letztes Buch ,,Ingo und Ingraban“ war für mich ein herrliches Geschenk. Ich habe nicht eher geruht, bis ich dieses Buch mit Vernunft ausgelesen hatte, um es dann an meine Kameraden weiterzugeben. Heute weiß ich ein gutes Buch zu schälen. Grimmelshausen, Simplizissimus. Besondere Freude hat mir dieses Buch bereitet, Obgleich es vom Dreißigjährigen Krieg spricht, so hat es doch noch heute einen tiefen Sinn. Die vielen einzelnen Schilderungen sind köstlich geschrieben. Da ich nun beim Dreißigjährigen Krieg bin, möchte ich gerne auch einmal den Wehrwolf von Löns lesen. Wilhelm Raabe, Die schwarze Galeere habe ich mit großer Freude nach langen, langen Jahren wieder gelesen. Sie können sich wahrscheinlich kaum vorstellen, ein wie beglückendes Ge fühl es ist, nach Wochen angestrengten Vormarsches, in denen man nur immer von dem Gedanken an Krieg, Heckenschützen, Überfall, Fliegerangriff usw. in Anspruch genommen ist, end lich einmal wieder kurze Augenblicke zu finden, in denen man sich dem deutschen Buch widmen kann. Das kleine Vortragsbuch (Eine Sammlung fröhlicher Stücke zum Vorlesen — L. Staackmann Verlag) vermittelt mit seinem feinen Humor wertvolle Erlebnisse. Nicht nur die leichte, heitere Form der kleinen Geschichten und Gedichte zieht den Leser an, sondern ebenso die beglückende Lebensweisheit, die in ihrem Kern steckt und das Buch über den üblichen Rahmen der lusti gen Unterhaltung hinaushebt. Besonderen Anklang fanden: Heinrich Zillich, Flausen und Flunkereien, Henthaler, Amor in Nagelschuhen und ganz besonders Purzelbaum, Kriegskame rad Humor, ein Meisterstück des Soldatenhumors. Hier lachte wieder einmal manch altes, junges Soldatenherz trotz des Elends, das man tagtäglich im „Sowjetparadies“ sehen und erleben muß. Ich dachte schon, daß Stijn Streuvels (Die Männer am feu rigen Ofen) ein guter Kenner der Volksseele sei, aber Ludwig Fhoma ist ihm auf seine Art mindestens ebenbürtig (Altaich, Der Wittiber, Die Filser-Briefe). Die Novelle Josef Ponten, Der Meister hat mir viel ge geben. Sie ist sehr gut. Sie behandelt das Problem, das gerade in unserer Zeit von so großer Bedeutung geworden ist: Die Aus lese der Begabten und ihr Recht auf Führung. Wenn ich nun etwas näher auf das Gelesene eingehe, so denke ich zuerst an Otto Ludwig, Zwischen Himmel und Erde. Dieses Wcrk- chen ist einfach großartig. Unwillkürlich wurde ich über dem Lesen an Ponten, Der Meister, erinnert. Es ist tatsächlich eine gewisse Parallele da. Was bei Ponten der Genius ist, das ist bei Ludwig in der Gestalt des Appolonius der Gerechtigkeitssinn. Die Charaktere des Fritz Nettenmaier und des ungenialen Bau meisters in Pontens Erzählung decken sich auch ungefähr. Inter essant ist auch, daß Otto Ludwig den Ausgang der Handlung vorwegnimmt, um — wie ich annehme — den Leser zu kritischer Betrachtung zu zwingen. Der wesentlichste Satz des Werkchens ist wohl der „Laß Dich vom Verstände leiten, aber verlebe nicht die heilige Schranke des Gefühls“. Dieser Satz schwebt unsicht bar über dem ganzen Buch. K. B. von Mechow, Sorgenfrei. Nach der Beschreibung in der Wunschliste hatte ich kaum eine so feinfühlige Erzählung erwartet. Sie ist etwas in sich so Geschlossenes, daß man gar keine Einzelheiten hervorheben kann. Sie läßt sich nicht zer pflücken. Als Ganzes gesehen wirklich ein gutes, dichterisches Werk. Karl Göt), Brüder über dem Meer — Nietzsche, Schwert des Geistes — Binding, Angelucia. Die Bücher sind wieder pracht voll! Das gute Buch fördert ja auch nur das Gute im Menschen. Heute weiß ich den Wert eines Buches zu schälen und das habe ich Euch doch nur zu verdanken! Daß unser Betrieb uns Bücher schickt, erfüllt uns mit Stolz! Wenn wir die Kraft des Gemüts hervorgehoben haben, die sich in der Art der Aufnahme unserer Buchsendungen zu spiegeln scheint, so muß auch ein Zweites genannt werden, das sehr stark in den Feldpostbriefen zum Ausdruck kommt. Das ist die An hänglichkeit an die Arbeitsstätte und an die Betriebsgemein schaft. Daß sie es ist, die ihre Soldaten nicht vergißt, daß sie ihnen nach allen Fronten mit den Büchern und mit der Werk zeitschrift heimatliche Grüße schickt, das wird lebhaft empfun den und oft heißt es: „Das wollen wir später, wenn wir zurück kehren an unseren Arbeitsplan, mit Pflichterfüllung vergelten“. Die Kameradschaft wird gestärkt. Und auch das ist erfreu lich, daß unsere Bücher mit dazu beitragen, die Verbindung von Kamerad zu Kamerad zu vertiefen und zu festigen. Immer wie der schreiben uns die Kameraden: Die Bücher gehen von Hand zu Hand, Die ganze Stube wünscht sich Bücher, Sie stärken unsere Zusammengehörigkeit. Ich bestelle auch im Namen der kranken Kameraden. Unsere gesamte Kameradschaft dankt Ihnen durch mich für die im Laufe des Jahres durchgeführte Betreuung. Jetzt freuen wir uns schon alle auf die .neue Sendung, die Sie ankündigten! Meine Kameraden fragen mich immer: Mensch!, hast Du nicht wieder Bücher bekommen von Glanzstoff? Mit Stolz konnte ich sagen Ja! und gleich ging es ans Verteilen. Der Leiter des deutschen Buchhandels in Rostock Der Vizepräsident der Reichsschrifltumskammer, Haupt dienstleiter Baur, war vor kurzem in der durch englische Luft angriffe schwer heimgesuchten Seestadt Rostock. Er hatte dabei Gelegenheit, im Beisein des Landesobman nes von Mecklenburg, mit dem Ortsobmann des Buchhandels von Rostock und anderen Berufskameraden über die in Buch handlungen und Leihbüchereien erfolgten Schäden zu sprechen. Zugleich wurden auch die Folgerungen daraus für ähnliche Fälle gezogen, so daß bombenbeschädigte Buchhandlungen durch Unterstützung ihres jeweils zuständigen Landesobmannes in die Lage verseht werden, ihre Betriebe neu aufzubauen. Nr. 168/169, Sonnabend, den 1. August 1912 151
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