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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1942
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1942-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1942
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- Deutsch
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Sortimcntertagung in der Reichshauptstadt Am 15. Juni 1942 veranstaltete die Landesleitung Berlin für die Mitglieder der Fachschaft Handel im großen Saal des Reichsverwaltungsgerichts eine Arbeitstagung, die sich eines be sonders großen Besuches seitens der im Berliner Buchhandel Tätigen erfreute. Nach der Eröffnung durch den Landesfach- berater, Pg. Schmidt, und der Ehrung der im Schicksalskampf Großdeutschlands Gefallenen nahm der Leiter der Fachschaft, Pg. Kretyschmar, das Wort über die Lage im vertreibenden Buchhandel. In einem an die anwesenden Berufskameraden ge richteten eindringlichen Appell sprach er über die Versorgung der Front und der im Heimateinsatj Stehenden mit Schrifttum und die sich hieraus für den Buchhandel ergebenden verantwor tungsvollen Aufgaben, die Gebote für den Einkauf bzw. Auf gabe der Bestellungen, Rationierung des Verkaufs u. a. m. (siehe Aufsa$ im Börsenblatt Nr. 130/31 vom 18. Juni 1942). Im Anschluß daran schilderte Berufskamerad Lachmann vom Deutschen Verlag die Herstellungs- und Lieferungsmög lichkeiten und bat die anwesenden Sortimenter im Interesse einer weiteren reibungslosen, kameradschaftlichen Zusammenarbeit um Verständnis für die gegenwärtige Lage. Seine für das Sor timent wichtigen Ausführungen wurden mit lebhaftem Interesse entgegengenommen. Nach der kurzen Aussprache sprach Pg. Böhmlcr von der Landesleitung über die Lehrlingsausbildung, die Bestimmungen über den Verkauf von Schrifttum an Juden und den Reiseerlaß. Der von ihm für den Fonds des Unterstütjungsvereins „Palm“ an die anwesenden Berufskameraden gerichtete Aufruf hatte einen schönen Erfolg und erbrachte RM 666.—. Die Veranstaltung, die als restlos gelungen bezeichnet wer den kann, schloß mit dem Gruß an den Führer. Prof, Dr, G, Menz Zur Wirtschaftslage Die Umsätze des Einzelhandels — Zur Marktanalyse des Buchhandels Die Forschungsstelle für den Handel bejm Reichskurato rium für Wirtschaftlichkeit hat soeben Zahlen über den Umsat} des Einzelhandels im Jahre 1941 veröffentlicht. Sie zeigen im Gesamtdurchschnitt, daß der Umsatjwert des gesamten Fach- einzclhandels 1941 ungefähr 10% über dem von 1938 lag. In den einzelnen Sparten zeigen sich natürlich Unterschiede, die mit der Struktur des betreffenden Fachzweiges und seiner Beeinfluß barkeit durch die Kriegsverhältnisse Zusammenhängen. Auch ist zu bedenken, daß die Umsa^steigerung in der Hauptsache auf das Jahr 1939 entfällt. Die Jahre 1940 und 1941 haben nur un gefähr den damals erreichten Stand zu behaupten vermocht. Zu einer richtigen Beurteilung dieser Entwicklung wird man ferner nur kommen, wenn man den Unterschied zwischen der wert mäßigen und der mengenmäßigen Entwicklung nicht außer acht läßt. Gewiß ist auch in einzelnen Zweigen erstaunlicherweise eine mengenmäßige Steigerung festzustellen. Das dürfte bei spielsweise insbesondere für den Buchhandel zutreffen, der an sich in der erwähnten Statistik nicht erfaßt ist. In der Haupt sache geht die Umsatjsteigerung aber doch auf eine wertmäßige Veränderung zurück. Dabei handelt es sich nicht um Preissteige rung. sondern eine Verlagerung der Umsätje auf Waren höherer Qualität und infolgedessen höherer Preise. Wo die Umsätje, wie nicht anders zu erwarten, zurückgegangen sind, bestätigt sich im übrigen die alte Erfahrung, daß die Kosten nur schwer von ihrem einmal erreichten Stand wieder herabgehen. Trotj Ein sparung an Personalkosten, Werbung, Verpackung und Zustel lung hat sich vor allem die Verteuerung der Warenbeschaf fungskosten steigernd ausgewirkt. Die wichtigste Feststellung der Forschungsstelle für den Handel dürfte aber in dem Hinweis liegen, daß die Umsa^entwicklung in der Hauptsache durch die vorsorgliche Lagerhaltung des Einzelhandels wie des Großhan dels und der Verbrauchsgüterindustrie ermöglicht worden ist. Sie habe sich als wesentlich größer herausgestellt als zu Kriegs beginn vermutet wurde. Dank des Unternehmungswagemutes und der Arbeitsfreudigkeit seit 1933 war Deutschland viel rei cher geworden, als es sich wohl selbst bewußt war. Und von diesem Vermögen können wir jetjt zehren. Daß dies geschieht, darf freilich auch nicht vergessen werden. Andernfalls setjen wir uns einer schweren Selbsttäuschung aus. Insbesondere darf aus den augenblicklich bei der Gewinnabschöpfung zu machenden Beobachtungen nicht etwa der Schluß gezogen werden, daß hier Dauererscheinungen vorlägen. Gerade die Gewinnabschöpfung realisiert den Eingriff in die Substanz, von der wir leben. Man wird also im Hinblick auf die Zukunft hier rechtzeitig eine scho nende Behandlung und Vorsorge für den Wiederaufbau ins Auge zu fassen haben. Ein Aufsatj „Der bejahrte Kopfarbeiter im Arbeitsleben unseres Volkes“ von Dr. Hertha Siemering, Berlin, (Soziales Deutschland, Sonderausgabe des Reichsarbeitsblattes, Jg. 1942, Nr. 12 und 13) bringt Zahlen, die gerade auch für den Buch handel für marktanalytische Zwecke sehr interessant sind. Zu nächst eine Gesamtübersicht: Die gesamten Erwerbspersonen und die von 50 Jahren und darüber nach der sozialen Stellung im Jahre 1933 Stellung im Beruf Ge schlecht Erwerbsper sonen insges. davon von 50J.u.darüber Selbständige m. w. 4366551 936365 43.40% 45.53% Mithelfcnde Familien- m. 1163081 7.15% angebörige w. 4149035 25.03% Beamte m. 1352925 29.38% w. 127 867 14.41% Angestellte m. w. 2405591 1566754 14.83% 5.90 Arbeiter m. 11461088 14.26% w. 3488698 9.14% Hausangestellte m. w. 7 797 1210322 19.38% 6.3»% Gesamtsumme m. 20817033 21.03% w. 11479041 17.17% Daß der Anteil der Frauen — mit Ausnahme der mithel fenden Familienangehörigen und der Selbständigen — niedriger ist, hängt mit ihrem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben durch Verheiratung zusammen, ist also ganz natürlich. Zu beachten ist aber vor allem, daß die Angestellten- und Arbeiterschaft durch weg jugendlicher ist als die Beamtenschaft und der Kreis der Selbständigen. Diese Lage dürfte sich in den kommenden Jah ren noch bestärken. Das Buchangebot und schon die Buchproduk tion werden sich dem anzupassen haben. Ganz besonders inter essant sind dann noch die nachstehenden Einzelangaben: Berufe der männlichen Kopfarbeiter Von 1' 0 Erwerbs- Erwerbspersonen Beruisbezeichnuilg personen waren 50 insgesamt u. mehr Jahre alt 12 407 Sonstige Beamte in leitender Stellung 48.67 10 323 Richter und Staatsanwälte 48.60 11 070 Makler und Kommissionäre in selbständiger Stellung 46.08 595 Patentanwälte 43.19 (davon 520 Selbständige mit *) 46.92 v. H.) 18 841 Katholische Geistliche und Missionare 41.25 18 692 Evangelische Geistliche und Missionare 40.95 5 270 Landmesser, Vermessungsingenieure u. Markscheider 38.98 6 908 Hochschullehrer und Rektoren 38.38 51 177 Sonstige Angestellte in leitender Stellung .... 36.30 14 504 Apotheker 36.05 (davon 5 825 Selbständige mit *) 66.54 v. H.) 134 Nr. 151, Sonnabend, den 11. Juli 1942
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