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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1942
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1942-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1942
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- Deutsch
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Eine arbeitsreiche Woche Rückblick auf den 9. Fortbildungskursus für Verlagshersteller in Leipzig vom 19. bis 25. April Veranstaltet vom Börsenverein Es war ein glücklicher Gedanke, nach Unterbrechung während der ersten beiden Kriegsjahre jetzt wieder einen Herstellerkursus zu veranstalten. Dankbar muß es begrüßt werden, daß der Leiter des Deutschen Buchhandels Wilhelm Baur die Anregung zur Wiederauf nahme der Kurse gab und daß Generaldirektor Dr. Heß die Durch führung ermöglichte. Die Leitung und Gestaltung des Kurses lag wieder in den bewährten Händen des Oberstudiendirektors der Deut schen Buchhändler-Lehranstalt Dr. Friedrich Uhlig, der es verstanden hatte, troty des Mangels an Lehrkräften den Plan so zu gestalten, daß sich stofflich ein geschlossenes Gesamtbild ergab. Schon die erste Zusammenkunft am Sonntag-Abend brachte einen interessanten Überblidc: Jeder der 39 Teilnehmer aus allen Gauen des Reiches und aus dem Elsaß referierte kurz über seinen Verlag. Der Kursusleiter Dr. Uhlig legte Zweck und Ziel des Fachkurses dar unter besonderer Betonung der kulturpolitischen Aufgaben des Ver lagsbuchhandels und der fachlichen Schulung im Hinblick auf das große Ganze. Während früher der Kursus vierzehn arbeitsreiche Tage umfaßte, mußte er sich als Kriegsmaßnahme auf nur acht Tage be schränken und erforderte somit von Lehrern und Teilnehmern eine außerordentliche Konzentration Naturgemäß konnte unter Verzicht auf die Einzelheiten die Herstellung der „Handelsware Buch“ nur in großen Umrissen behandelt werden. Am Montag, dem 20. April, eröffnete Dr. Uhlig den Kursus mit einem Gruß an den Führer zu seinem Geburtstag. In seinem Referat über „Das Kostenproblem im Buchverlag“ behandelte er die kultu rellen und wirtschaftlichen Belange des Buchhandels unter Betonung der Verantwortlichkeit und Verantwortungsfreudigkeit. Anschließend wurden Absatj-. Risiko- und Kostenprobleme als Grundlagen für die Preisgestaltung behandelt. Dr. Uhlig sprach von dem Wagemut und dem Fingerspitzengefühl des Verlegers und seiner Berufung zur Mit arbeit an den kulturpolitischen Aufgaben des Staates. In der Meisterschule für das graphische Gewerbe wurden die Teilnehmer dann von Fachlehrer Pfeiffer in die Fertigkeiten des Handsatzes eingeführt. Praktische Übungen schlossen sich an. — Ober faktor Fachlehrer Paulherr erklärte anschaulich den Maschinensatz. Eine gründliche und alle Teilnehmer fesselnde Einführung in das vielseitige Gebiet der Stereotypie und Galvanoplastik gab Fach lehrer Richter gleichfalls in den eigens dazu eingerichteten Arbeits räumen der Gutenberg-Schule. Der zweite Tag wurde eingeleitet durch einen interessanten Vor trag von Studienrat Friese von der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt in die Schriftarten und ihre Anwendung. — Anschließend referierte Generaldirektor Dr. Heß in anschaulicher und lebendiger Weise über Urheber- und verlagsrechtlichc Fragen. Er sprach über die weltweite Bedeutung des Urheberrechts als Grundlage des Verlagsrechts und des Verlagsvertrages. Über Titelschu^ und unlauteren Wettbewerb wurde gesprochen, und so mannigfache Beispiele aus der Praxis ver tieften die interessanten Darlegungen. In den Nachmittagsstunden gab Studienrat Friese eine Einfüh rung in die Papierkunde unter Erklärung der verschiedenen Sorten und Berechnungen mit praktischen Beispielen. — Über Fragen der Papierwirtschaft sprach Herr Hinze in Firma Papierhaus Wölbling, der insbesondere auch interessante Aufschlüsse über den Papierbedarf und die Papierbewirtschaftung geben konnte. Den Anregungen aus den vorausgegangenen Kursen folgend, war den von auswärts kommenden Buchhändlern Gelegenheit gegeben, die Einrichtungen des Leipziger Planes kennenzulernen. In einem Ein führungsvortrag kennzeichnete Dr Uhlig Wesen, Aufgaben und Glie derung des Zwischenbuchhandels und skizzierte dabei die wesentliche Stellung der Leipziger Einrichtungen. Anschließend führte Herr Behnsen durch die Bestellanstalt und die Paket-Austauschstelle und gab einen eindrucksvollen Einblick in das vielseitige Getriebe des buchhändlerischen Verkehrs, der sich zwischen den 11 000 Firmen und den 30 Kommissionären abspielt. — Einen hohen kulturellen Genuß bereitete der Besuch des ,,Deutschen Museums für Buch und Schrift“ unter der Führung des Direktors Dr. Bockwitz * * m Buchgewerbehaus. Eine Fülle kostbarer Schätje konnte dort besichtigt werden. Der Mittwoch-Nachmittag war der Einführung in die Repro duktionstechnik durch Fachlehrer Bartmuß in der Gutenbergschule Vorbehalten, der anschaulich die Herstellung vom Foto bis zum ferti gen Klischee erläuterte und praktisch vorführte. — Fachlehrer Unter beck erklärte die verschiedenen Buchdruckarten mit praktischen Vor führungen im Maschinensaal. Der nächste Tag brachte eine Fortsetzung der Belehrungen über die technischen Drudeverfahren. Fachlehrer Wolf führte die Flach druckverfahren vor und Fachlehrer Bartmuß erklärte das Tiefdruck- verfahren. — Am Nachmittag fand eine Besichtigung des Bibliogra phischen Instituts als Beispiel eines kombinierten Großbetriebes statt. Ein Rundgang durch die einzelnen Abteilungen vermittelte ein an schauliches Bild eines vorbildlidicn Musterbetriebs und energievoller Schaffenskraft. Hier hatten die Teilnehmer auch Gelegenheit, den Rotationsdruck kennenzulernen. Besonders interessierten auch die vor bildlichen Lehrwerkstätten der Binderei und der kartographischen Anstalt mit einem kleinen Sondervortrag über die mühselige Arbeit der Kartographie zur Schaffung von Landkarten. Anschließend an den Vortrag aus der Praxis für die Praxis des Herrn Schubert vom Verlag Joh. Ambr. Barth am Donnerstag über die Kalkulation des Verlags unter besonderer Berücksichtigung der verschiedenen Herstellungsverfahren fand eine seminaristische Übung durch Dr. Uhlig statt, in der die bisher erworbenen Kenntnisse der Kalkulation ausgewertet wurden. Diese Aussprachen waren für die Teilnehmer besonders fruchtbar. Am Nachmittag wurde der Betrieb Koehler 8c Volckmar besich tigt. Nach freundlicher Begrüßung durch Herrn Cyriacus wurden die weiten Räume des Hauses durchschritten, das Kommissionsgeschäft und Barsortiment, die Auslandabteilung und das Großsortiment er klärt. Die reichhaltige Büchcrausstellung begegnete regstem Interesse. Der letzte Tag, Sonnabend, der 25. April, brachte als Abschluß — gewissermaßen als Endstation des Buches — eine Führung durch die Deutsche Bücherei. An Stelle des erkrankten Dr. Rodenberg führte Bibliothekar Dr. Ruppert in einem Vortrag die vielseitigen Aufgaben der Deutschen Bücherei anschaulich vor Augen. Durch den Lesesaal führte der Rundgang in die Sonderausstellung künstlerischer Drucke, die eine Vollständigkeit wie nirgendwo aufweist. Abschließend gab Dr. Ruppert noch einen Überblick über die mannigfachen bibliogra phischen Aufgaben und Arbeiten der Deutschen Bücherei. Nach einer allgemeinen Aussprache über den Verlauf des Fach kurses konnte der Kursusleiter Dr. Uhlig wohl mit Befriedigung fest stellen, daß alle Teilnehmer voll dankbarer Anerkennung dieser acht arbeitsreichen, aber wertvollen Tage gedenken werden. Br. Doering Handbuch des deutschen Schrifttums Herausgegeben von Dr. Franz Koch, Prof. a. d. Univ. Berlin, Dr. Ludwig Wolff, Prof. a. d. Univ. Marburg, Dr. Clemens Lu- gowski, Dozent a. d. LTniv. Kiel, und Dr. Justus Obenauer, Prof, a. d. Univ. Bonn. Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Pots dam. 1. Lieferung: Ludwig Wolff, Mittelalter. 2. Lieferung: Franz Koch, Von der Romantik bis zur Gegenwart. Preis der Lieferung RM 2.85. Mit diesen Lieferungen hat die Verlagsgesellschaft Athenaion ein neues großes Lieferungswerk begonnen. Gegenüber dem älteren Handbuch der Literaturwissenschaft, das auf die Weltliteratur abge stellt war, beschränkt sich das neue Unternehmen auf die deutsche Dichtung. Man darf annehmen, daß es vier Bände umfassen wird, von denen zunächst der erste und der vierte eröffnet worden sind. Hof fentlich gelingt es, die Veröffentlichung recht schnell zu Ende zu füh ren. Denn das Bedürfnis nach einer solchen, den neuen Gesichtspunk ten Rechnung tragenden Darstellung ist unleugbar dringend. Franz Koch hebt das auch mit Recht in seinem Vorwort zu dem ganzen Werk besonders hetvor. Ein irgendwie abschließendes Urteil ist naturgemäß auf Grund lediglich der ersten Lieferungen noch nicht möglich. Es ist aber bereits erkennbar, daß in lebendigen, auf das Wesentliche einge stelltem Vortrag die Literatur im Rahmen des völkischen Gesamt daseins gezeigt wird. Die reichhaltige Illustrierung mit vielfach neuem Material hilft zur genaueren Veranschaulichung. Über die weiteren Lieferungen wird fortlaufend berichtet werden. Prof. Dr. G. Menz Hauptschriftleiter: Dr. Hellmuth Langenbuche r, Schömberg. — Stellvertr. d. Hauptschriftl.: i. V. Curt Streubel, Leipzig. — Verantw. Anzeigen- leiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C t, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75.— Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig C 1, Hospitalstraße 11a 13. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 10 gültig! 108 Nr. 113, Donnerstag, den 28. Mai 1942
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