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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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iForiietzung zu Leite 01t>2.t Herausgeber naturgemäß nicht ganz restlos zu erreichen war, die Autopsie aller Erscheinungen, von der die bibliographische Aufnahme abhängig ist, herbeizuführen. In lokaler Vereinigung mit einer Zentrale wie der Deutschen Bücherei wird das weit mehr gewährleistet sein. Da weiter bei der Herausgabe der deutschen Bibliographien durch die vom Börsenverein der Deut schen Buchhändler verwaltete Deutsche Bücherei Erwerbsrück' sichten nicht in den Vordergrund gerückt zu werden brauchen, können die Anschafsungskosten für die buchhändlerischen Bücher verzeichnisse niedrigst gestellt werden, so daß weitestgehende Er werbung bibliographischer Hilfsmittel dem Buchhandel ermög licht wird. Den internationalen Spezialbibliographien einzelner Fach wissenschaften wird unsere Sammlung nicht weniger wertvolle Dienste leisten können. Unter dem Gesichtspunkte so wichtiger bibliographischer Auf gaben scheinen uns die Voraussetzungen gegeben, im Rahmen der Deutschen Bücherei auch die Entwicklung einer Fachschule ins Auge zu fassen, in der jungen Akademikern und jungen Buch händlern, die sich vorübergehend oder dauernd dem Bibliotheks- dienst widmen wollen, eine besonders günstige, praktische Aus bildungs-Gelegenheit ersteht. Auf einem solchen gemeinsamen Arbeitsfeld für den Bibliothekar und den Buchhändler dürfte ein intensiveres gegenseitiges Verständnis für die Bedürfnisse der Bibliotheken einerseits und die des Buchhandels andrerseits erwachsen, wie es bisher zum Nachteil beider nicht in wünschens wertem Matze vorhanden sein konnte. Als ein Archiv des deutschen Buchhandels wird die Deutsche Bücherei mancher Verlagsfirma die oft schwer durchzufllhrende Reservierung langer Reihen letzter Exemplare erleichtern oder ersparen können, die als Manuskriptunlerlage für Neudrucke notwendig oder aus hausgefchichtlichem Interesse erwünscht ist. Wie schwer solche Unica oft wieder zu beschaffen sind, weiß jeder Buchhändler aus eigener Erfahrung nur zu gut. Die archivaltsche Pflicht sorgsamer Erhaltung der Bestände erfordert es, die Bücherei dem Publikum nur als Präsenzbiblio thek zur Benutzung an Ort und Stelle zur Verfügung zu halten. — Tageszeitungen müssen von der Sammlung ausgeschlossen werden, weil ihre zentrale Aufstapelung unmöglich zu beschaf fende Räume verlangen würde. Dagegen werden mehr als 6500 Zeitschriften im Zeitungslesesaale zur Auslage kommen, und Vorsorge wird getroffen sein, datz auch ältere Nummern und Hefte dort rasch beizubringen sind, wenn sie gewünscht werden. Auch wird bequeme Gelegenheit geboten werden, die neueste Literatur einzusehen und käuflich gewünschte Bücher an Ort und Stelle bestellen zu können. Die Annahmestelle wird die Bestellun gen entgegennehmen und unentgeltlich den Verlegern durch die Bestellanstall zugehen lassen behufs Auslieferung und Zustellung an des Bestellers Adresse entweder direkt oder durch Vermittlung eines von ihm angegebenen oder ihm nahewohnenden Sorti menters. Die Organisation des deutschen Buchhandels im Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig konnte als Träger eines solchen Unternehmens allein in Betracht kommen, als sich die Königlich Sächsische Staatsregierung und die Stadt Leipzig bereitfinden ließen, in hochsinniger Opferwilligkeit den Bauplatz, die Bibliotheksbauten samt innerer Einrichtung — Wert in der Höhe von mehr als 3 Millionen Mark — und einen Jahresbei trag von 200 000 «st zur Beschaffung und Verwaltung der Sammlung unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Die Mehr zahl der Verleger Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz schloß sich diesen Stiftungen gleicherweise in weitblicken der Uneigennützigkcit an und sicherte der Deutschen Bücherei die unentgeltliche Überweisung ihrer gesamten Verlagsproduktion in je einem Exemplar vom 1. Januar 1913 ab zu. So sahen wir das große Untemehmen in ganz überraschend kurzer Zeit auf eine gesicherte wirtschaftliche Grundlage gestellt und konnten am 1. Januar d. I. die Sammlung beginnen, die bis zur Vollendung des eigenen Hauses, zu dem wir noch am 18. Oktober 1913 den Grundstein legen werden, im Deutschen Buchhändlerhause provisorische gastliche Aufnahme gefunden hat. Wohl mutzten wir in der Satzung der Deutschen Bücherei die Sammelpflicht auf die gesamte Literatur vom 1. Januar 1913 beschränkt sein lassen, weil rückwärts in dieser Ausdehnung zu sammeln, unmöglich und zwecklos erschien. Der Verwaltung bleibt aber das Recht unbenommen, auch früher erschienene Werke in jedem Umfange aufzunehmen, wenn Stiftungen oder sonstige Gelegenheiten, und das Gedeihen des Instituts es er möglichen oder erfordern. Die Deutsche Bücherei braucht nicht zu befürchten, ein Torso von unzulänglicher Leistungsfähigkeit zu werden; sie wird sich in kurzer Zeit zu einem achtunggebieten den Institute zur Ehre der deutschen Wissenschaft und des deut schen Buchhandels entwickelt haben und zu einem mächtigen Zweig am Stamme des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig herangewachsen sein. Nach meinen Ausführungen bitte ich den Internationalen Verlegerkongretz in Budapest, mir zuzustimmen, datz die Ein flußnahme des Verlagsbuchhandels bei Gründung und Verwal tung von nationalen Bibliotheken erwünscht ist, weil nur durch eine Nationale Bücherei, die lückenlos sammelt, ein vollständiges Archiv des nationalen Verlags buchhandels ermöglicht wird, weil nur durch eine lückenlose Sammlung der nationalen Literatur eine für alle praktischen Bedürfnisse des Buchhandels und der Wissenschaft vollständige nationale Bibliographie ge währleistet wird, weil in einer unter dem Einfluß des Buchhandels stehen den Nationalen Bücherei durch sachgemäße, von buchhändleri schen Fachleuten getroffene Einrichtungen die Absatzmöglich keiten für das Buch wesentlich vergrößert werden können, und endlich weil durch das, in einer unter dem Etnfluh des Buch handels stehenden nationalen Bücherei ermöglichte Zusammen arbeiten von Buchhändlern und Bibliothekaren ein größeres Verständnis für die beiderseitigen Bedürfnisse geweckt wird. kapport äu kurest, permanent sur 8es travsux su courg lies X«, XI«, et XII« erercices, I«« ^vril 19 Iv — ZI. sNsrz 1913. 8«. 52 8. Das Permanente Bureau des Internationalen Vcrlegerkongresses hat einen Bericht über die Arbeiten, die es vom 1. April 1910 bis zum 31. März 1913 geliefert hat, hcrausgegeben. Er ist mit in dem Bande von Berichten enthalten, der dem Kongreß in Budapest vor gelegt wurde. Im Börsenblatt ist seinerzeit über die verschiedenen Teile des Be richtes im einzelnen Mitteilung gemacht worden. Ilm sie dem Leser noch vor der Berichterstattung über den Internationalen Kongreß in Budapest ins Gedächtnis zurückzurufen, genügt es daher, die haupt sächlichsten Anträge, die beim vorletzten Kongreß in Amsterdam gestellt und seitdem ausgesührt worden sind, nach dem vorliegenden Bericht aufzuzählen: 1. Beitritt der Niederlande zur Berner Konvention. — Der Beitritt Ungarns wird für den Kongreß in Budapest in Aussicht gestellt. 2. Schiedsgericht im Falle von Streitigkeiten zwischen Verlegern verschiedener Länder. Ein Vorentwurs zur Regulierung des Internationalen Schiedsgerichts ist redigiert worden. Der Buda- pester Kongreß soll darüber eine desinitive Entscheidung treffen. 3. Ausrechterhaltung des Laben- oder Katalogpreiscs im internatio nalen Verkehr. Herr Meiner hat auf der Zusammenkunft des Exekutiv-Komitees im Haag im Februar 1913 einen Bericht ver lesen, aus dem das Exekutiv-Komitee entnehmen mußte, daß, für den Augenblick wenigstens, die Verschiedenheit der Organisation des Buchhandels in den einzelnen Ländern es zum mindesten sehr schwierig mache, eine internationale Übereinkunft für die Ausrechterhaltung des Laben- und Katalogpreiscs durchzusühren. Der Rapport schließt mit einem Berichte über zwei große Unterneh mungen: Das »Internationale Adreßbuch«, dessen erste Auflage im September 1912 erschienen ist, wird voraussichtlich einen Reingewinn von 10—12 000 Frcs. erzielen. Das »Technische Wörterbuch des Ver legers«, das in deutscher, englischer, spanischer, französischer, hollän discher, ungarischer und italienischer Sprache hcrausgebracht wird.
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