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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1940
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- Deutsch
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häufiger ist, in einem Hundertsatz des Umsatzes ausgedrückt, so darf dieser selbstverständlich auch nicht verändert werden. Das gleiche gilt für den Gewinnzuschlag. Zweck dieser Regelung ist, die Preisbildung unter Zugrundelegung einer verhältnismäßig ausgeglichenen Versorgimgslage zu erhalten, wie sie im Jahre 1936 bestand. Wichtig für den Verlag ist, daß nicht nur Neuauflagen nach diesen Grundsätzen zu kalkulieren sind, sondern auch Neuerschei nungen, da Gegenstände des Buchhandels kalkulierte Preise haben und deshalb unter die hier skizzierte Regelung fallen. Die Preise der Neuerscheinungen sind mit den gleichen Kalkulations werten zu errechnen, wie sie am Stichtag galten. Sind solche nicht vorhanden, weil z. B. der Verlag neu gegründet ist oder weil es sich um einen neuen Verlagszweig handelt, so müssen die Werte im Vergleichswegs gefunden werden. Wo sich hieraus Härten ergeben, muß Ausnahmeantrag gestellt werden. Die Kal kulationsmethoden sind in den Verlagen verschieden. Es bestehen meiner Ansicht nach keine Bedenken, daß ein Verlag von einem Schema zu einem anderen übergeht. Wesentlich ist nur, daß die Kalkulationselemente in ihren Grenzen nicht verändert werden. Hierauf hinzuweisen ist deshalb bedeutsam, weil der Verlag in letzter Zeit besondere Veranlassung hatte, seine Kalkulations methoden an Hand der Veröffentlichungen der buchhändlerischen Fachliteratur zu überprüfen, und mancher Verleger vielleicht ge wechselt hat oder noch wechseln wird. Wir wissen, daß von Gewinn beim Verkauf des einzelnen Werkes überhaupt nicht gesprochen werden kann, und daß sich ein Gewinn (oder Verlust) erst aus der Gesamtheit der Geschäfts vorgänge eines bestimmten Zeitabschnittes, in der Regel des Ge schäftsjahres, ergibt. Wir sprechen deshalb vom Verlagsüber schuß, der verbleibt nach Verkauf der Deckungsauflage und maxi mal erst nach Absatz der gesamten Auflage realisiert wird. Was in den Runderlassen des Reichskommissars für die Preisbildung vom Gewinn gesagt wird, gilt daher selbstverständlich für den Verlagsüberschuß. Im Zusammenhang mit den Nachprüfungen, die der Reichs kommissar für die Preisbildung wie in anderen Geschäftszwei gen so auch im Verlagsbuchhandel in letzter Zeit durchgesührt hat, fand eine Besprechung mit den zuständigen Sachbearbeitern des Reichskommissars für die Preisbildung statt. In ihr find die Grundsätze festgelegt, die für die Nachprüfungen vom Reichs kommissar für die Preisbildung angewendet werden, und Zwei felsfragen wurden geklärt. Darnach wird die Angemessenheit oder Richtigkeit des Preises eines Vcrlagswcrkes stets nach der sogenannten Endberschnung (also vom Ladenpreis ausgehend) geprüft. Der Börsenverein wird hierfür ein gedrucktes Formu lar, das die Kostenelemente enthält, zur Verfügung der Verlage Herstellen. Zu verweisen ist noch auf zwei wichtige vom Reichskommis sar für die Preisbildung erlassene Verordnungen, nämlich die über Preisauszeichnung vom 16.November 1940 (RGBl. I Nr. 202 vom 2. Dezember 1940) und auf die über den Nachweis von Prei sen vom 23. November 1940 (RGBl. I Nr. 201 vom 30. November 1940). Die Verordnung über Preisauszeichnung hat für den Buch handel keine besondere Bedeutung, außer daß Sortimenter, welche Papierwaren für den Schulbedarf und Schreibpapier füh ren, zu beachten haben, daß für diese der Zwang besteht, sie mit den geforderten Preisen auszuzeichnen. Daß Preisauszeichnun gen z. B. im Schaufenster deutlich lesbar sein müssen, ist selbst verständlich. Nur für Leihbüchereien wird eine ausdrückliche Vorschrift gegeben. Diese sind verpflichtet, ein gut lesbares Ge bührenverzeichnis ini Geschäftsraum an leicht sichtbarer Stelle anzubringen. In der oben erwähnten Besprechung ist ferner sestgelegt worden, daß in Buchanzeigen dann stets die Seitenzahl mit zu nennen ist, wenn das angezeigte Buch nicht dabei ist, z. B. bei Anzeigen in der Tagespresse oder in den Prospekten des Ver sandbuchhandels. Ausgenommen hiervon sind Anzeigen im Bör senblatt. Nicht erforderlich ist demnach die Seitenangabe im Schaufenster, da hier das Buch zur Stelle ist. Größere Bedeutung für den Gesamtbuchhandel kommt der Verordnung vom 23. November 1940 zu. Sie gilt für Verlag und Grossobuchhaudel, nicht für das Sortiment, Antiquariat und den Versandbuchhandel, ebenso nicht für die Gebühren der Kom missionäre. Netto- und Grossistenpreise sind aufzuzeichnen, der Nachweis ihres Zustandekommens muß durch Aufzeichnungen und Belege gesichert sein. Diese müssen so aufbewahrt werden, daß die Höhe und das Zustandekommen der Preise jederzeit ohne Schwierigkeit nachgeprüft werden kann. Die Erfüllung dieser Vorschriften ist bei der geordneten Buchführung, wie sie im Ver lag und Grossogeschäft üblich ist, ohne weiteres gegeben. vr. Heß Blick in Zeitschriften und Zeitungen Mit den augenblicklichen SchwierigleitenbetderBuch- Herstellung beschäftigte sich unter der Überschrift »Die Ware Buch i» Kriegszeiten- ein Aussatz von Walter P. Fischbach, der im Wirt schaftsblatt der »Deutschen Allgemeinen Zeitung« vom 2g. Oktober erschien. Darin wird zunächst festgestellt, daß im ersten KricgSwintcr der Buchhandel der gesteigerten Nachfrage im allgemei nen durchaus mit einem entsprechenden Angebot folgen konntc. Die Nachfrage wurde sehr wesentlich gesteigert durch eine Reihe neuaus - tretender Bedürfnisse. »Zunächst zeigte die Wirkung der kulturpolitischen Propaganda der letzten Jahre weiterhin eine stei gende Tendenz und erhöhte Nachfrage nach Büchern, eine Entwick lung, die »och lange nicht ihren Kulminationspunkt erreicht hat. Auch in Kriegszeiten geht diese Arbeit, wie die diesjährige Woche des Buches beweist, weiter. Sehr bald aber zeigte sich auch schon ein wahrer Hunger nach zusammenhängender Aufklärung über bas aktuelle weltpolitische Geschehen und die jüngsten Kriegsereignisse, der sich vor allem durch das Buch zu befriedigen suchte. Der Lese- Hunger der in Ruhestellung liegenden Soldaten, die langen Abende tm eigenen Heim, die zum Lesen einluden, kamen hinzu. Die politische Aufklärungsarbeit im eigenen Lande und im neutralen Ausland be diente sich weitgehend des Buches als Propagandamittel und gab dem Buchgewerbe zusätzliche Aufträge in Form von Weißbüchern und ähnliche» Schriften. Das alles sind sehr reale und kalkulierbare Gründe der Bcdarfssteigerung, die allerdings zum Teil vorüber gehenden Charakter haben. Bleibend aber sind andere Ge sichtspunkte, die auch im Gefolge des Krieges sich herausbilbcten. Die neu erschlossenen deutschen Gebiete erweisen sich als ungewöhnlich aufnahmefähig für bas Buch.« Rach diesen Bemerkungen geht der Verfasser aus die der Her stellung des Buches gestellten erhöhten Anforderungen ein. Er schreibt dazu u. a.: »Nun ist das Buch zwar eine freiverkäufliche Bare und aufs Ganze gesehen auch reichlich vorhanden. Da aber ein Teil der für die Buchherstellung benötigten Materialien zwangsbewirt- schastet und kontingentiert ist und überdies in den einzelnen Spar ten der Buchherstellung, insbesondere in der Buchbinderei, sich ein fühlbarer Facharbeitermangel bemerkbar machte, konnten die Verleger nicht immer den steigenden Bedarf fristgerecht voll be friedigen. Gelang es zumeist noch wenigstens, das lausende Produk tionsprogramm durchzusühren, so konnten aber die durch den wach senden Lagerschwund notwendig gewordenen Nachdrucke nicht immer so schnell bcreitgestcllt werden, wie es bas lesende Publikum erwartete. Diese Situation hat sich im laufenden Jahre wesentlich verschärft. Die Fülle der notwendigen Nachdrucke stellt eine fühlbare Überbelastung der Produktionskapazität dar. Es ist ein gutes Zeichen für die Leistungsfähigkeit des deutschen Buchge werbes, daß es trotz des Krieges gelang, die Produktionskapazität noch zu steigern. Es konnte aber nicht ausbleiben, baß infolge der erhöhten Anforderungen gewisse Lieferungsverzögerun gen bei Papierfabriken, Druckereien und Buchbindereien oft die schönsten Dispositionen über den Haufen warfen und völlige Neu- dispositionen notwendig machten. Eine gewisse Desorganisation der gesamten Bcrtrtebsarbeit über Vcrlagsauslicserung, Kommissionär und Sortimentsbuchhandel war die Ursache gelegentlicher Verärge rung in den Anjangszeitc» der auftauchcndcu Schwierigkeiten.» Anknüpfend an eine zwischen allen Beteiligten geführte Unter haltung über die Buchanzeige in der Zeitung, auf die wir s. Zt. ausführlich hingewiesen haben, behandelt der »Zei tungs-Verlag« in seiner Nr. 4g von neuem dieses Thema. In dem »Der richtige Augenblick für Buchwerbung« iibcrschriebenen Aus- 462
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