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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1940
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- 1940-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1940
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Sir. 289 <R. 198) Leipzig, Dienstag den IO Dezember 1940 197. Jahrgang Das deutsche Buch in Spanien Madrider deutsche Buchausstellung als Buchstiftung für Spanien Als wir in Madrid vor den Trümmern des Universitäts- Viertels standen, durch die zerstörten Dörfer südlich der Stadt fuhren und in Toledo zum Alcäzar Hinaufstiegen, spürten wir, anderthalb Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges, noch ein mal die ganze Wucht des Geschehenen und ahnten, auf wie lange hinaus das Leben Spaniens durch den Wiederaufbau bestimmt werden wird. Die »kovoustruaeioii ä« Lspaüa- ist das Ziel, die große Parole, die einem gegenwärtig in Madrid in Aus stellungen, Plänen, Entwürfen und Aufbauleistungen entgegen- tritt. Wo es so sehr um die elementarsten und Nächstliegenden Lebensgüter geht, glaubt man manchmal, man müßte sich alle Fragen an die spanischen Freunde nach der Neugestaltung des kultütellen Lebens und nach der Ausgabe des Buches in dieser Zeit aus dem Kops schlagen. Wer so denkt, wird überrascht, wenn er etwa sonntags den Prado, die berühmte Madrider Gemäldesammlung, betritt und sieht, wie sich Hunderte und Hunderte von einfachen Menschen vor den Bildern der großen Spanier stauen, und wenn er fühlt, wie sich das Volk von heute vor den Gemälden des Velusquez und Goyas in seiner Größe und in seiner Geschichte wieder- crkennt. Und der Eindruck von den zerstörten wissenschaftlichen Instituten wird blasser, wenn man — wie es bei uns mit dem spanischen Studentdnführer und seinem Kreis der Fall war — in den Studenten und jungen Falangisten einfache, kräftige und entschlossen wirkende Menschen kennenlernt. Die Herzlichkeit, die zwischen ihnen und uns schon in der ersten Stunde entstand, war so groß, daß wir uns an jenem Abend in Madrid wie zu Hause im Kreise bester Kameraden fühlten. Überrascht und bewegt waren wir jedoch, als sich bei der Eröffnung der Deutschen Buchausstellung das Theater im -»Haus der Künste- mit über tausend Menschen füllte und tags darauf die Besucher schon anstanden, als die Säle geöffnet wurden. Die Welle der Sympathie, die dieser deutschen Kulturkundgebung entgegenschlug, spürte man bei der Feier auch nicht erst in den Reden. Sie ging dem gesprochenen Wort voran. Deutsche und spanische Musik, von Kammersängerin Maria Müller-Berlin und Pianist Joso Cubiles-Madrid vollendet vorgetragen, ent zündeten eine Begeisterung, die sich von den deutschen zu den spanischen und von den spanischen zu den deutschen Komposi tionen steigerte. Schuhherr der Ausstellung ist der spanische Unterrichts minister JosS Jbaüez Martin. Durch eine Kabinettssitzung ant Erscheinen verhindert, wurde er bei der Eröffnungsfeier durch Staatssekretär I. Rubio vertreten. In seiner Rede stellte der Staatssekretär neben die politische die kulturelle Freund schaft der beiden Nationen und charakterisierte das neue Deutschland als Land systematischer Arbeit. (Wie sehr den Spa nier ani Deutschen neben der Tatkraft die Gründlichkeit, die Systematik und die »Wissenschaftlichkeit- anspricht, bewiesen die vielen Gespräche mit Spaniern.) Er beglückwünschte die deutschen Veranstalter zu der ausgezeichnet gelungenen Veranstaltung. Zuvor hatte der Deutsche Geschäftsträger, Botschaftsrat Hü be klein, der den abwesenden Botschafter von Stohrer ver trat, die alte, Jahrhunderte zurückreichende kulturelle Verbin dung Deutschlands zu Spanien,, die mit dem Sieg der nationa len Bewegung in ein neues Stadium getreten ist, zum Ausdruck gebracht. Die von führenden Vertretern der Falange und Ver tretern der Landesgruppe Spanien der Auslandsorganisation der NSDAP, besuchte Kundgebung endete mit begeisterten Ru fen auf Deutschland und den Führer, auf Spanien und seinen Staatschcf Franco. Der Ausstellung, die bis in diese Tage dauert, kommen außer den politischen Sympathien für das Reich die konkreten Interessen der Spanier am inneren Aufbau ihres Landes mich am Vergleich mit deutschen Einrichtungen und schließlich das alte Interesse am deutschen Buch entgegen. So besteht zwischen dieser deutschen Leistungsschau und der gleichzeitig stattsinden- den Ausstellung über den Wiederaufbau Spaniens eine innere Verbindung. Und zwar ist es in diesem Zusammenhang gerade überzeugend, daß es sich um eine deutsche B u ch ausstellung handelt. Das Buch fordert keine »blinde Nachahmung-, sondern es bekennt, es fordert sozusagen moralisch und sachlich. Dem deutsch-spanischen Verhältnis und diesem stummen Weiterwirken entspricht es, daß die Buchausstellung zugleich eine Buchstiftung des Reiches an die Spanische Regierung darstellt. Nach der Überführung der Ausstellung nach Barcelonq, wo sie Ende Januar 1941 in der Universität gezeigt werden wird, werden die 6000 Bände politischen, wissenschaftlichen und schöngeistigen Schrifttums durch den Vertreter des Reichs, Botschafter von Stohrer, ihrer Endbestimmung übergeben werden. Wenngleich die Spanier den »Tag des Buches- als eigene nationale Veranstaltung kennen, so ist doch die deutsche die größte und künstlerisch repräsentativste Buchausstellung, die in Madrid bisher gezeigt wurde. In der Calle de Alcala, der Hauptader der Stadt, ragt schon von weitem das »Haus der Künste durch die Riesenaufschrift »Lxposivion ckel libro slewan- hervor. Über festlich geschmückte Aufgänge betritt man die von der Büste des Führers und des Caudillos beherrschten Säle. Der erste Eindruck, den die spanischen Besucher äußern, ist die Be geisterung über die vollendete künstlerische Abgewogenheit und Repräsentation (Gemeinschaftsarbeit der Berliner Architekten Renner und Pixis und des Madrider Architekten Navarro). Die Grundschriften des Nationalsozialismus und des deut schen Ausbaus werden in vier Themen fortgeführt: in »Deutscher Landschaft-, -Deutscher Wirtschaft-, »Deutschem Recht- und in »Geschichte und Weltpolitik-. Zuvor, im Eingangsrauni, steht man vor dem umfangreichen deutschen Schrifttum über Spa nien. Die Bücher über das neue Spanien und die Leistung der Legion Condor sind an Ehrenplätzen untergebracht. Veröffent lichungen über die spanische Kunst- und Kulturgeschichte, Sprache, Dichtung. Wirtschaft und Geographie Spaniens schlie ßen sich an. In einer Zwischenabteilung findet man die deutsche Dichtung — die führenden Namen der Gegenwart sind heraus- An den Berliner Gesamtbuchhandel! Die Mitglieder der Retchsschrifttumskammer^ — Gruppe Buchhandel im Gau Berlin werden daraus aufmerk sam gemacht, daß im Einvernehmen mit dem Landeskulturwalter bis auf weiteres in allen Buchhandelsangelegenheiten das Referat III I, der Retchsschrifttuinskammer, Berlin-Charlottenburg 2, Hardenbergstrahe s, zuständig ist. Sämtliche Anfragen, Mitteilungen usw. sind künftig nur noch dorthin zu richten. Die Sprechstunden finden jeweils von Dienstag bis Freitag in der Zeit von 11 bis 13 Uhr statt. Martin Wülfing, Landesleiter für Schrifttum Nr. 288 Dienstag, den 10. Dezember 1910 4iS7
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