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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1931
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- Deutsch
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288, 12. Dezember 1931. Redaktioneller Teil. Kopien alter Handschriften. — Eine interessante Weihnachts- Ausstellung zeigt in diesen Wochen die Buchhandlung Arthur Collignon G. in. b. H. in Berlin in ihren, im Herbst neu eingerichteten Räumen: Originalkopien nach alten illuminierten Handschriften von der Hand der Münchner Künstlerin Annette von Eckardt. Die einzelnen Blätter sind dazu angetan, das alte Vorurteil zu besiegen, Kopien in jedem Falle als Arbeiten zweiten Ranges einzuschätzen. Ausgestellt sind: Die Wiedergabe des Wesso- brunner Gebets sowie einige Blätter aus zwei berühmten Wiener Handschriften, der Jerusalemer Chronik und dem Sforza-Gebetbuch ans schwarzem Pergament. Ferner Proben aus der Bamberger Apokalypse, die zum ersten Mal eine getreue Vorstellung der pracht vollen, auf Goldgrund gemalten Miniaturen des Originals ver mitteln, drei Einzelblätter des 10. Jahrhunderts ebenfalls aus Bam berg und eine köstliche Seite aus einem Salzburger Kodex des 15. Jahrhunderts. Aussprache über Werbemittel warum in Sie Kerne schweifen . . . Die unter dieser Überschrift uns übersandte An regung eines Nichtbuchhändlers drucken wir schon deswegen gern ab, weil auch von anderer Seite wiederholt auf die von H a y n o Focken für den Buchhandel geschriebenen und verlegten Bändchen hingewiesen worden ist. Das; ein Sortimentsbuch händler überhaupt den Versuch gemacht hat, seinen Stammkunden auf diese Weise mit Geburtstags- Wünschen zu umwerben, verdient festgehalten zu werden. Leider können die Erfahrungen der Firma nicht abgedruckt werden, weil Herr Regierungsrat vr. Wohlrad sie uns nicht nennt. Werbestelle. Meine Amtsgeschäfte bringen es mit sich, daß ich dann und wann das Börsenblatt zu Gesicht bekomme, so das; ich mit großem Interesse, gewissermaßen an der Quelle, alle Fragen behandelt sehe, die ich sonst mir von Angesicht zu Angesicht mit meinem Buchhändler gelegentlich besprechen konnte, wenn ich ihn besuchte. Nun bin ich aber seit dem 1. Oktober d. I. hierher versetzt morden, und ich habe noch nicht Gelegenheit gehabt, den geeigneten »Hoflieferanten« zu entdecken. Ans irgendeine Weise hat aber mein alter Buchhändler meinen Geburtstag herausbekommen und mir dazu einen freundlichen Brief geschrieben, dem ein Erinnerungsbüchlein 'beilag, das sicher seine Nachfolger hat. Das Büchlein heißt »Verheftet«. Darin plau dert ein Buchhändler in so feinsinniger Form von seinen Büchern, daß in mir verwandte Seiten anklingen. Ich kann meinen Buch händler schlecht fragen, ob er mir auch die anderen Bändchen dieser Reihe schicken kann. Bei seiner Begeisterungsfähigkeit ist zu er warten, daß er mir diese auch womöglich als Weihnachtspräsent schickt. Geben Sie mir also bitte freundliche Auskunft, um was es sich handelt, und wenn es mir gestattet wird, gleich einen Vorschlag zu machen, so bitte ich, diese Art Propaganda, die mich aufrichtig er freut hat, in geeigneter Weise zu empfehlen. Nicht ohne Verärgerung habe ich nämlich wahrgenommen, daß manche Buchhändler den Ne- klameunfinn von Modegeschüften nachahmen und mit einem Trommel feuer von Prospekten ahnungslose Kunden üderfchütten, die von selber schon wissen, was sie brauchen. Der Buchhandel hat es nicht nötig, in die Ferne zu schweifen, wenn ihm so gute Werbemittel in seinen eigenen Reihen geboten werden. vr. Wohlrab, Regierungsrat. » Es ist mir eine ganz besondere Genugtuung, wenn eine derartige Anregung von einem Nichtbuchhändler kommt, eine Anregung, die trotz meiner derzeitigen Börsenblatt-Anzeigen beim Buchhandel nur eine gang geringe Resonanz fand, so gering, das; ich das vierte noch fehlende Bändchen »Vergriffen« bis heute nicht herauszugeben wagte und mich damit herausreden wollte, es hätte den Rekord aller Bücher erscheinungen geschlagen und wäre schon vor seinem Erscheinen über haupt restlos »vergriffen« gewesen. In meiner eigenen Firma habe ich mit der Werbeausgabe nur ganz schüchterne Versuche gemacht, weil meine Eigenschaft als Autor meiner Eigenschaft als Sortimenter wegen der mehr gebotenen als angeborenen Bescheidenheit etwas im Wege stand. In unserer Schwcsterfirma v. Zahn L Jaenfch Nachf. konnten wir jedoch ohne diese Hemmungen schon etwas kräftiger in die Vollen kegeln, und ich darf wohl sagen, mit dankenswertem Erfolge, soweit sich der Erfolg dieser stillen vertieften Buchwerbung überhaupt festlegen läßt. Das Erfolgs-Sumptom liegt ja hier zunächst in einer freundlichen Aufnahme. Der Bücherkäufer fühlt sich als guter Kunde heraus gehoben, und kleine Geschenke verpflichten heute mehr denn je. Es muß ja dabei auch bedacht werden, das; die Bändchen auch in Ver wandten- und Freundeskreise weitergegeben werden und so sind sie doch wohl geeignet, eine freundliche Atmosphäre in weiteren Kreisen für das Buch im allgemeinen zu schaffen. Wir konnten feststellen, das; daraufhin die Ladenausgabe immer wieder verlangt wurde, so daß die Kosten für die Werbe-Ausgabe l5 Stück NM 1.20, 10 Stück NM 2.20, 25 Stück NM 5.50, 50 Strick NM 10.—, 100 Stück NM 10.—) doch zum Teil wieder hereiukamen. Die Bändchen in ihrer geschmackvollen bibliophilen Ausstattung mit den treffenden, feinen Zeichnungen eines der ersten Buchkünstler, des Prof. Hugo Steiner-Prag, wollen als Dokument geschmackvoller Buch ausstattung eine würdige Visitenkarte der sie darbietenden Buch handlung sein, sie wollen eine Brücke schlagen vom Buchhändler über das Buch zum Bücherkäuser und letzteren auch enger verknüpfen mit der Gedankenwelt des Buchhändlers. Der Weg dazu ist das Beilegen eines oder des anderen Bändchens in eine besonders wohlgeratene umfangreiche Büchersendung zu Weihnachten. Ja sogar einer An sichtssendung vermögen sie unter Umständen eine ganz zarte leicht verpflichtende Note beizufügen. Eine größere Erfurter Sortiments firma hat das erste Bändchen »Verheftet« in 100 Exemplaren zu Neujahr mit einem persönlichen Glückwunsch ihren besten Kunden übermittelt. Ein anderer Kollege teilte mir mit, daß er die Bänd chen auch den Rechnungen guter Kunden beigelegt habe mit einem Dank-Vermerk für treue Kundschaft und einem Glückwunsch für das neue Jahr. Wenn jeder Buchhändler anstatt einer nichtssagenden Karte bei seinen vielen persönlichen Glückwunsch-Verpflichtungen innerhalb seiner Kundschaft zu Jubiläen, Geburtstagen usw. dazu ein Bändchen der »Stillen Gefährten« verwendet, so wirkt er zugleich für das Buch, indem er seinen Kunden in die Welt des Buches und des Buchhändlers führt. Er knüpft damit ein engeres persön liches Band mit dem Bücherkäufer. Bemerkt zu werden verdient noch, daß das 2. Bändchen »Verräumt« ganz besonders für die Oster zeit geeignet ist. Wenn ich hier etwas pro ckomo sprechen mußte, so bitte ich als »ckomu8« aber auch den Buchhandel zu betrachten, dem meine Liebe und auch diese Arbeit gilt und der uns ja alle unter seinem Dache vereinigt. Hayno Focken. Die Aufsätze der Herren Coppenrath und Hoffmann behandeln das Kernproblem beruf licher Eignung und Ausbildung. Die groben Ver stöße gegen die elementaren Regeln der Höflichkeit und richtigen Verkaufspraxis sind verhältnismäßig leicht abzustellcn. Schwerer zu erfüllen sind die von Theorie und Praxis her auftauchenden Wünsche nach Buchbcratung. Schule, Erwachsenenbildung, Volksbücherei und nicht zuletzt der Buchhandel selbst haben sich seit Jahren bemüht, durch Lehrgänge, Kurse, Freizeiten usw. wie durch die Bereitstellung geeigneter Hilfsmittel die Wahl des »persönlichen« Buches zu erleichtern. Es besteht in weiten Kreisen ein Mißtrauen gegen die Buchkritiken in Zeitungen und Empfehlungen in Prospekten. Der deutsche Sor timentsbuchhandel hat Kundendienst im besten Sinne des Wortes von jeher betrieben. Weitere Erleichte rungen zu schaffen ist Ziel eines Buchberatungs planes, der schon vor Jahren mit Vertretern der modernen Volksbüchereibewegung und Er wachsenenbildung besprochen wurde. Wir bitten um Äußerungen zum Vorfchlag Hosfmann. Werbestelle. Verkäufersünücn. Von Ferdinand Coppenrath, Baierbrunn. Zur Rechtfertigung meiner nachstehenden Ausführungen sei kurz vorausgeschickt: Als ehemals aktiver Sortimenter hatte ich in letzter Zeit reichlich Gelegenheit, zu Hause und auf Reisen Buchhandlungen als Käufer zu besuchen. Wenn ich im folgenden einige verkaufs- 1065
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