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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1930
- Strukturtyp
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- 1930-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1930
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- Deutsch
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VMÄMMMKlltsckwNlldllDM Nr. 61 (N. 30). Leipzig, Donnerstag den 13. März 1830. 87. Jahrgang. TedMwmller TÄ Schweizerischer Vuchhändlerverein. Wir machen erneut darauf aufmerksam, daß Ae Sperre gegen die Studcntcnbiichhandlung Zürich nach wie vor u n v c r ä nb c r t w ei te rb c st c h t. Trotz wei testgehendem Entgegenkommen des Schweiz. Buchhändlervereins weigert sich die Studcntcnbuchhandlung Zürich, ihre den Schweiz. Buchhandel in hohem Maße schädigende Tätigkeit einzustellen. Wir appellieren an das Solidaritätsgefühl und bitten dringend, die Sperre Mit aller Schärfe durchzuführen. Ganz besonders bitten wir Bestellungen, die allfällig von Strohmännern der Stndentenbuchhandlung Zürich ausgehen oder die sonstwie verdächtig erscheinen, nicht auszuführcn ohne vorherige Anfrage bei unserem Sekretariate, Bundesgasse 6, in Bern. Basel und Bern, den 6. März 1930. Namens des Schweizerischen Buchhändlervercins. Der Präsident: Benno Schwabe. Der Sekretär: Or. R. v. Stürler. Zehn Jahre Neichsoerband der Adretzbuch-Derleger. Ziele und Aufgaben. Von vr. I. Wein and. Als im Herbst 1920 der Verleger des Lübecker Adreßbuches, Schmidt-Römhild, die Anregung gab, eine Vereinigung der Stadtadreßbuch-Verleger Deutschlands zu gründen, ging er von der Tatsache aus, daß dieser Vcrlagszwoig innerhalb der gra phischen Wirtschaft eine Sonderstellung cinnimmt. Das Adreß- buchgcschäft stellt seinem Wesen nach eine Verbindung von Zci- tungs- und Zsitschriftenvcrlag und reinem Buchvcrlag dar. Es steht Ar Zeitung und der Zeitschrift nahe, tveil cs zur reklame- verarbeitenden graphischen Wirtschaft gehört dadurch, daß die Adreßbücher die Basis für kostenpflichtige Eintragungen und Anzeigen bilden und dem Verlagsbuchhandel durch seine Wesen heit als Buch — und daher als entsprechend verlegerisch zu be handelndes graphisches Erzeugnis. Diese Sonderstellung tritt noch stärker in Erscheinung hin sichtlich der drucktechnischen Herstellung. Es ist kein Zufall, daß schätzungsweise 90?? der Adreßbücher von Firmen verlegt wer den, die gleichzeitig und vielfach sogar in erster Linie Drucker sind. Tatsächlich liegen die Verhältnisse überwiegend so, daß ein Adreßbuch nur in der Hand des Drucker-Verlegers eine aus reichende Rentabilität gewährleistet. Adrcßbuchdruck und Adreß buchverlag setzen eine vielfältige Erfahrung und ein recht erheb liches Anlagekapital voraus. Der in den Jahren 1920 und 21 beginnende Zerfall der deutschen Finanzkraft und Ae damit eintretendc Auszehrung der in Adreßbüchern investierten Betriebskapitalien machten hinsichtlich der Preisgestaltung für die Adreßbücher und die Rcklameprcise eine Ungleichung an die Geldentwertung not wendig und so kam cs, daß aus der Not der Zeit und der rich tigen Erkenntnis der Sonderstellung des Adrcßbuchgewerbcs der Zusammenschluß der wesentlichen deutschen Stadtadrcßbuch-Ver- leger erfolgte. Als Ziel hatte man sich gesetzt Erhaltung und Ausbau der wirtschaftsnotwendigen Adreßbücher und Abwehr der dem Ge werbe schädlichen Erscheinungen. Die Arbeit des Verbandes erstreckte sich demzufolge in den ersten Jahren des Bestehens vorwiegend auf die drucktechnische und redaktionelle Belehrung und Förderung der Mitgliedsfirmcn und cs ist zweifellos nicht überheblich, dieser instruktiven Tätigkeit des Verbandes zuzu- schreibcn, daß die deutsche Adreßbuchliteratur einen Achtung ge bietenden hohen Rang einnimmt. Das alte anständige Adrcßbuch- gewcrbe überstand dann die Zeit tiefster wirtschaftlicher Not und erlebte mit der Festigung der Währung in An Jahren 1924, 25 und 26 einen verhältnismäßig -günstigen Aufstieg. Die Tatsache, daß das Adreßbuchgeschäft wohl in ganz Deutschland in der Hauptsache von alten, gefestigten und be kannten Unternehmungen gepflegt wurde und das nahezu unbe grenzte Vertrauen, das dieser Vcrlagszweig in der gesamten Wirtschaft genoß, hatte dann neben der günstigen Konjunktur auf dem Reklamemarkt zur Folge, -daß eine Unzahl wirtschaft licher Freibeuter sich auf dem Adreßbuchgebiete betätigte. Es ist bekannt, -in welchem Maße Schwindler und fachfremde Elemente dem anständigen Adreßbuchgewerbe durch zahllose Neugründun gen von überflüssigen Nachschlagewerken Konkurrenz machten. Es ist ebenso bekannt, wie noch heute die Wirtschaft um Riesen- bcträge für Werke, die entweder im höchsten Grade unzulänglich sind oder niemals erscheinen, geprellt wird. Der anständige Name des Adreßbuchgewerbes ist durch die weder vom Staats anwalt gezügelte noch von Ar Wirtschaft in ausreichendem Maße abgelvhnte Tätigkeit dieser Freibeuter in Verruf ge kommen. Zu all Am kam die Konkurrenz Ar öffentlichen Hand, dis sich ohne die Spur einer Berechtigung auf dem privatwirt schaftlichen Adrcßbuchvcrlagsgcbiet breit machte. Das Roichs- postministcr-ium gründete die Rcichspostreklame G. m. b. H. und verlieh ihr das Monopolrecht auf die Telcfonadressen und gestattete zugleich, daß die gesamte staatliche Autorität einer Reichsbchörde vom Rcichspostministcrium bis zum Bricfboten in den Dienst dieses Erwerbsunternehmens gestellt wurde. Während die Vereinigung der Adreßbuch-Verleger, wie ge sagt, in den ersten Jahren ihres Bestehens sich vorwiegend An ^wlen des sachlichen und verlegcrifchen Aus- und Ausbaues widmen konnte, so ergab die Entwicklung der letzten Jahre zwangsläufig neue Zielsetzungen. Die verderblichen Auswirkun gen Ar Froibeuterkonkurrenz aus Am deutschen Adreßbuch- marlte schlossen die Reihen dichter. Die ehemalige Bereinigung der Stadtadreßbuchverlegcr erweiterte sich zum Rcichsverband der Adreßbuch-Verleger. In den neuen größeren Kreis traten ein di« führenden Verlagsfirmen auf dem Gebiete der Länder und Fachadrcßbücher und in den Vordergrund der Verbands- tätigkoit rückte Ar Abwehrkampf gegen die unlautere Schwindcl- 241
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