Kio nordischer- vornan, der rni t dichterischer Kraft ^lenschenschichsale gestaltet! Am 25.Oktober erscheint Jrja Browallius Äida von den Höfen Roman Aus dem Schwedischen von Thora Oohrenburg. Mit mehrfarbigem Echuhumschlag von S.T.Schulz, Hamburg Xiirt. Z.-, deinen 6.80 dieses Buch der begabten schwedischen Dichterin wird von der skandinavischen Presse zu den bedeutendste» Werken der Gegcnwartsdichtung gezählt. 2rja Browallius zeigt sich in ihm einer großen dichterischen Tradition verwurzelt und gleichzeitig von dem Willen und Können zu eigenen Wegen künstlerischer Gestaltung beseelt. Mit einer erstaunlich klaren inneren Folgerichtigkeit und Spannkraft schildert der Roman den Weg des armen Bauernmädchens Llida, die um des Geldes und Besitzes willen den allen reichen Handelsmann Willgoll heiratet und zu spät erkennt, daß sie ihre Jugend vergeudet dal. Wie die Gestalt dieses Mädchens in eine typisch schwedische dörfliche Umgebung hincinkomponiert ist, wie sic sich im Gegenspiel mit den anderen Personen des Romans entfaltet und verdeutlicht, wie aus einer gewissen Stumpfheit heraus im Verlauf der Handlung in ihr eine hintergründige Dämonie aufwächst, die sie zur zerstörenden Tat verleitet: Vas ist schlechthin meisterhaft gestaltet. Und cs ist gleichzeitig unverkennbar Ausdruck des nordischen Wesens, das in seiner umweglvsen Bereitschaft zur Konsequenz und seiner bedeutungsvollen Hintcrsinnigkeil nirgends so klar hcrvortretcn kann wie bei einer Dichterin, deren innere und äußere Heimat dem Land der großen Sagas nahcliegt. Jrsa Browallius wird bei der Gestaltung ihres Romans von dieser Tradition geleitet, klida, die ihren Jugendfreund Linus und seine Liebe verschmäht, weil sie reiche Kaufmannsfrau werden kann, muß mit unerbittlicher Konsequenz ihren Weg zu Lndc gehen. Das Moment des Sich« verkaufeno, aus dem es keinen Ausweg gibt, ist das eigentliche Thema des Romans, das diesem Größe, Spannung und Schwerkraft gibt. Auslieferung durch Z. volikmar, L-lpzlg 6 1, für dle Ostmark durch Leopold Heldrlch, Wien I Marion von Schröder Verlag) Hamburg Nr. 245 Freitag, den 20. Oktober 1930 SSI»