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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1939
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- Deutsch
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Zum Thema »Werbcmaßnahmen« wurde übereinstimmend fest gestellt, daß aus politischen und kulturellen Gründen die größtmög liche Verbreitung des italienischen Buches gefordert werden müsse. Es sei daher mit Unterstützung des Nationalen Instituts für Volks und Schulbüchereicn die Erweiterung aller Volksbüchereien in An griff genommen worden. Im Nahmen einer großzügigen Werbeaktion würden natürlich auch der Presse, dem Rundfunk und nicht zuletzt dem Film besondere Aufgaben zufallen, wie überhaupt alle Kräfte in Bewegung gesetzt werden müßten, um das italienische Buch in allen Schichten der Bevölkerung zu verbreiten. Besondere Förderung ver diente selbstverständlich das gute Buch, insbesondere billige Aus gaben bedeutender Werke und das der beruflichen Fortbildung bienende Fachbuch. Im April fand in Budapest eine unter der Schirmherrschaft des italienischen Volksbildungsministcriums stehende Ausstellung italienischer Bücher statt. An der Eröffnung hatten von italienischer wie von ungarischer Seite verschiedene Minister und Negicrungsver- treter teilgenommen. — Bereits Ende 1938 ist zwischen Italien und der Türkei eine Vereinbarung getroffen worden, die die zollfreie Einfuhr italienischer Bücher und Zeitschriften nach der Türkei und umgekehrt die zollfreie Einfuhr türkischer Bücher und Zeitschriften nach Italien vorsieht. Das italienische Ministerium für Volkskultur veröffentlichte eine Denkschrift, in der alle Dokumente, die sich auf die deutsch- italienische Freundschaft beziehen, enthalten sind. Das vornehm ausgestattete Werk trägt den Titel »Der stählerne Pakt« (II patto ck'aceiaio Itaüa-Oermania). Es sind u. a. darin enthalten der Wortlaut aller offiziellen Erklärungen, Telegramme und Unter redungen, die Dokumente über die Reise des Grafen Eiano nach Deutschland im Oktober 1936 sowie Aufzeichnungen über die Zu sammenkunft in München im Oktober des vergangenen Jahres, schließlich der Text der in Mailand getroffenen deutsch-italienischen Vereinbarung. — In einer Denkschrift über die deutsch-italienische Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet heißt es, daß in Verfolg der Unterredung, zu der sich die Minister Alfieri und vr. Goebbels in Wien zusammenfanden, eine Reihe von Abmachungen getroffen wor den sind. Besonders erwähnt wurdL die bevorstehende Schaffung zweier Preise, in Deutschland der Preis von Italien (?remio Italis) und umgekehrt in Italien der Preis von Deutschland (?remlio Oer- mania). Arbeiten, die in besonderem Maße geeignet sind, die Kennt nis von der befreundeten Nation, seiner Geschichte und seines Ge dankengutes im eigenen Land zu vermitteln, sollen mit diesen Preisen ausgezeichnet werden. Der italienische Volksbildungsminister hat schon vor einiger Zeit eine Bereinigung der Jugendbücher angeordnet, die darauf hinzielt, das überreichlich vorhandene Angebot von Abenteuer büchern ausländischen Ursprungs auszuschalten. Es handelt sich hier bei vorzüglich um Schriften und Bücher, die mit mehr Phantasie als mit Wirklichkeitstreue geschrieben sind und zumeist »kriminelle Helden« verherrlichen. ^ Das italienische Gesetzblatt, die „Oarrstla Hkkieiale", veröffent lichte am 6. März eine mit Gesetzeskraft ausgestattete Anordnung, nach der jede Zeitschrift und Zeitung verpflichtet ist, die Höhe der Auflage durch Eindruck bckanntzumachen. — Von dem Verband der italienischen Vorführungsunternehmer (k'sckei-Zriono NaLiovLls k^eisla äegli Inckuslrmli cksllo spsttaeolo) wurde den Musikverlegern die Anwendung einer Preiserhöhung von 8 v. H. zugestanden. Die Soc. An. Bemporad L Figlio, Verlagsgesellschaft in Florenz, veröffentlicht ihren Geschäftsbericht, in dem sie bei einem Kapital von Lire 3 950 000.— und bei einem Jahresumsatz von Lire 8 725 003.55 einen Gewinn von 150132.09 angibt. — Die Mailänder Verlagsgesellschast Soc. An. Fratelli Treves Editori verzeichnet bei einem Kapital von Lire 6 475 000.— und einen Ge samtjahresumsatz von Lire 19 782171.95 einen Gewinn von Lire 245 504.08. — Die Verlagsgesellschast und Großdruckerei S.A. A. Mondadori in Mailand meldet in ihrem Geschäftsbericht bei einem Gesamtumsatz von Lire 32 793 354.31 und einem Kapital von Lire 16 000 050.— (!) einen Gewinn von Lire 5681579.29. — Bei dem Verlag Socictk Anonima Carisch in Mailand ergibt sich bei einem Stammkapital von Lire 2 500 000— ein Jahresumsatz von Lire 7 316 866.44. Unter Vorsitz des Ministers Bottai verlieh das ständige Komitee den 50 000 Lire betragenden »Preis San Nemo« dem deutschen Dich ter Hans C a r o s s a. Das »(Uornale ckolln lübreria« brachte in diesem Zusammenhang eine kurze Lebensbeschreibung sowie eine Würdigung seines Schaffens. Die Notiz schloß mit dem Hinweis auf die in italienischer Sprache erschienenen Hauptwerke des Dichters. — Anfang April ist in Nom der über die Grenzen seines Vaterlandes bekannte Schriftsteller und Pädagoge Alfreds Panzini im sechsundsiebzigstcn Lebensjahre verstorben. Das »Oiornals ckella lübreris« führt in einem Nachruf über siebzig Werke: Romane, Novellen, Schulbücher, Übersetzungen u. a. aus der Feder des Ver storbenen auf. Eine in anderer Lesart bereits bekannte Geschichte erzählt »Oiornale ckella lüdreria«. Ein Industrieller erhielt eines Tages meh rere Bücher zur Ansicht zugeschickt. Er behielt die Bände, ohne sie zu bezahlen, obgleich ihm der betreffende Buchhändler nach geraumer Zeit eine Rechnung zugesandt hatte. Da der Industrielle trotz wieder holter Mahnbriefe nicht zahlte, ersuchte ihn der Buchhändler, die Bücher zurückzusenden. Schließlich schrieb der Fabrikant, daß der Buchhändler kommen und die Bäcker abholcn möge. Der erboste Buch händler lehnte dieses Ansinnen ab und verklagte den Fabrikanten. Das Gericht entschied zu Gunsten des Buchhändlers und verurteilte den Beklagten, die Bücher zurückzusenden. Der Fabrikant, der eine Ziegelei betrieb, fügte sich und ließ die Bücher zurückbringen. Er rächte sich jedoch an dem Buchhändler, indem er vor dessen Laden eine Fuhre Ziegelsteine abladen ließ. Gleichzeitig richtete er einen Brief an den Buchhändler, worin er ihn ersuchte, die Steine zurück- zubefördcrn, falls er keine Verwendung dafür habe. Jetzt mußte sich der Buchhändler geschlagen bekennen. Er lud die Ziegelsteine auf einen Karren und ließ sie dem Fabrikanten wieder zustellen. Drucktechnische Kalender-Schau 1940 Wie ein Füllhorn schüttete eins der letzten Börsenblätter den Ka- lcndcrsegen der deutschen Verleger vor uns aus. Zu den altvertrauten Bekannten sind auch wieder Neuerscheinungen gekommen, der beste Beweis dafür, daß der Kalendcrverlag cingegliedert ist in den Ge samtaufstieg des Buchhandels. Am Kalender bewährt sich die Anhänglichkeit des Käufers. Er wünscht sich seinen Kalender in der gewohnten Ausführung; des halb lehnen sich namentlich die buchartigcn Kalender, die auf eine lange Reihe von Erscheinungsjahren zurückblicken, in Inhalt und Ausstattung ihren Vorgängern an. Aber auch neue Wege der bild lichen und typographischen Aufmachung wurden beschritten. Mancher Kalenderfrcund wird angenehm überrascht sein, anstatt des bisher üblichen einfarbigen Drucks eine buntgeschmllckte Kalenderbildfolge zu erhalten. Das Bestreben, mehr und besseres zu bieten, hat wieder um zu Spitzenleistungen geführt, die der leichten Verkäuflichkeit der Kalender zugute kommen. Allgemein darf von den Kalender-Neuheiten des Jahres 1940 das empfehlende Wort cin^s Verlegers gelten: »Sie sind so farbenfreudig und so gepflegt in der Auswahl der Bilder und im Druck, wie sie es immer waren«. Jeder Kalender stellt dem Drucker besondere Aufgaben. Das Bild, das sich im Buche mehr und mehr einbürgert, ist im Kalender ganz an seinem Platz. Bei den ausgesprochenen Kunstkalendern herrscht der V i e r f a r b e n b u ch d r u ck, auch Kunstdruck genannt, vor. Obwohl im Jllustrationsdruck in den letzten Jahrzehnten das Buch- druckversahren durch den Tiefdruck und Offsetdruck starke Wett bewerber gefunden hat, bewährt sich in der Wiedergabe von Gemäl den alter Meister und zeitgenössischer Künstler auch beim Kalender noch immer der Vierfarbenbuchdruck. Seine Vorzüge beruhen in der Leuchtkraft der Farben wie in der haarscharfen, plastischen Heraus- arbcitung einzelner Details. In Einklang mit der Bildwiedergabe steht beim Buchdruckverfahren der Druck des Kalendariums. Wenn auch mit Hilfe der modernen Reproduktionstechniken im Tiefdruck wie im Offsetdruck die einwandfreie Wiedergabe der Schrift keine Schwierigkeiten mehr bereitet, so gilt doch für den Tertteil des Ka lenders das alte Wort: Buchdruck bleibt Buchdruck! Die Sorgfalt, die heute auf die typographische Ausstattung eines Kalenders ver wendet wird, verlangt nach der bestmöglichen Wiedergabe der Schrift. Viele Kalender stehen im Zeichen des Photos. Für das Schwarz- Weiß-Lichtbild ist die Autotypie der idealste Drnckträger. Wir finden denn auch bei allen diesen Kalendern vorzugsweise das Buchdruck- verfahren. Das gleiche gilt für Kalender mit Holzschnitten. Durch die Verwendbarkeit von Natnrpapieren in weiß oder in gelblich-alter tümlicher Färbung, auch büttenartig znbercitet, wird hier ein eigen tümlicher künstlerischer Reiz erzielt. Die neuen Kalender haben sich auch die Naturfarbenphotographie zunutze gemacht. Die arteigenen Vorzüge des Vierfarbenbnchdrncks kommen ebenfalls bei der Wieder gabe des FarbcnphotoS zur Geltung. Ans diesem Gebiete machen wir jedoch schon die Bekanntschaft des Tiefdrucks. 691 Nr. 242 Dienstag, den 17. Oktober 19S9
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