WVNOLRUcn VLKl.^.0 I,LI^I8) ?ÜLINOLN „Den »Vorabend' las ich schon im Sommer, aber ich mußte jetzt in diesen Tagen noch einmal darin lesen, nnn da er in einer erstaunlichen Weise zeitnah geworden ist. Ich liebe das Buch sehr, seine geistige Welt ist beglückend; dabei ist es bei aller Schönheit der Sprache von einer unvergleichlichen Lebensechtheit in der Beobachtung von d^enschen und Dingen der ortrieg6;eit. Kurt Loettcker i. Licmen, SIN ro. 9. )9 Glitte Oktober ei8cbeint: Peter Hergeichrecht: Vorabend zi8 8eiten. In deinen lOd. z.zo. / Bboma8 Beiker, die Hauptge8talt die8L8 Boman8 und Bräger eine8 gleicbni8- baften Oe8cbick8, 8tebt 8tellvertretend kür jene tatbungrige fugend 6er Vorkrieg82eit, die in einer lauen verzärtelnden V/elt obne Helfen und Heilige, von keinem Vlei8ter 2um Jünger berufen, an ibrer ungeforderten 8tärke litt. 8ein tragi8cb-8cböne8 8cbick8al i8t e8, am Vorabend einer Zeiten wende 2u leben, in der Hollnung auf eine volklicbe und rebgiö8e Wiedergeburt de8 Vaterlande8, die von dern lder- anreifenden in der Bedrängm8 de8 eigenen V^erden8 al8 per8Önlicbe8 krlebni8 vorweggenommen wird, - und 2u fallen irn er8ten Krieg8jabr, al8 8icb dem Jüngling da8 Oe- wirre Beben eben er8t geklärt batte und die Biebe einer krau ibrn die errungene Ordnung 2u einer gnadenvollen rnacbte. Bboma8 trägt die urbildbcben 2üge de8 deut8eben ^üngling8, den wir in den Bildwerken der Antike, jenen 8e1t8Lln traurigen Knaben rnit der 8iegerbinde, irn Bngel der Verkündigung auf Oernälden de8 Ivlitte1a1ter8 oder irn ^e8en8bild jünglingbafter deut8cber Oicbter 2u erkennen glauben. 8eine Kindbeit und fugend i8t bebütet von bebe- vollen, ein8icbtigen Br2iebern, die aber docb nicbt ver mögen, ibm ein Weltbild au8 der Oegenwart 2u vermitteln: wenden 8ie ibm den Bbek 2ur verebrung8würdigen deut- 8cben Vergangenbeit und 2ur un8terbbcben Dberbeferung der Antike, 2wei ^läcbten, die ibm au8 Oe8cbicbte, Lau- Kun8t und Oicbtung eine ^elt8cbau und ein grobe8 vater- ländi8cbe8 Bild 8ebenken, da8 ibm kbantL8ie und sollen 8ebürt 2u Bnt8cbeidung und Bat. ^Vn8prucb der ^eit erlebt er die 8elb8tberrbcb gewordene V^irt8cbaft, deren 8et2en, wo die Ordnung der ^1en8cbenwe1t am weite8ten verrückt i8t. 2uer8t auf einer deut8cben Universität, dann ^rbeit82eit und ^rbeit8ordnung 8cblie6t er im 8ommer 1914 8ein Hocb8cbul8tucbum ab; al8 aber der ^uf8Lt2 er8cbeint, begt er 8cbon im 8cbüt2engraben bei Bont a Vlou880n: Oa8 Vaterland, dem da8 8cbick8al einen V^eltenmorgen bereitet, fordert ibm nicbt 8eine geizigen kfunde ab - e8 braucbt 2ur Erneuerung 8ein Beben. Oa8 Braumge8icbt, da8 Bboma8 vor 8einem Bode beim8ucbt, i8t die verbeibung8volle, trö8tlicbe Vi8ion der gefallenen deut8cben fugend: Kie8ig und 8cbattenbaft 8cbreitet am Hori2ont die Oe8talt eine8 l?büger8, der die 8cbollen mit der ?ilug8cbar aufbricbt. Oer Bntrückte füblt 8icb durcb8trömt von einer dunklen kreude, er füblt 8icb 8inken, er gleitet in eine kurcbe, und Auftrag die868 öucbe8 fa88en 1ä6t: Biebe 2u dem Auftrag, der dem Oeut8cben auferlegt i8t und der 8icb in Oe8talten wie Bboma8 Keiker verkörpert, Kraft, um immer wieder S Nr. 234 Sonnabend, den 7. Oktober 1939 5175