slawcncnta feierten. Die kleine Scheune, die meine Kameraden mit Tanncngriin geschmückt hatten, faßte immer nur eine Kompanie, und ich mußte mehrere Male vor dem mit Ketten aus Buntpapier geschmückten Baum die alten Geschichten lesen und einige Worte sagen, heimzu gewendet über die Schnecfcldcr Rußlands und Po lens. Viele Kameraden des Regiments waren singfrohc Thüringer. So klangen die alten Lieder schön und voll, und kein freundliches Wort, was mir je ein Leser oder Hörer gönnte, hat mir so gut getan wie das deö LandwchrmanncS, der mir leise sagte: „Eö war so feierlich." Ich hatte vom Zauber der Kindheit gesprochen, von dem Licht, das vom Kinde auSgcht: von seinem Vertrauen. Die Mütter hatte ich gegrüßt, die Alten und Zungen, und uns alle, die wir so viel vom Tode gesehen und erfahren hatten, an das Wunder der Geburt erinnert. Die Scheune von Wenslawenenta, arm wie der Stall von Bethlehem, wurde noch oft erwähnt in der Kompanie. Die WcihnachtSdinge sind die tiefsten der Kindheit, und so wage ich es doch, die „Weih nachts kan täte" in dieser Zeit erklingen zu lassen. Zn den fünf Geschichten ist von jungen Herzen die Rede: von dem armen Soldaten Christoph, den ein Kind nach langer Ge fangenschaft aus trauriger Starrheit erlöst, von Kind und Vater, von drei Jungen, deren Sehnsucht um einen Stern kreiste, vom Gcigensummen um Mitternacht im hohen Dom, von der Frage der Kinder nach Wunder und Wirklichkeit, nach Geheimnis und Er füllung. Sie bleibt auch lebendig und schöpferisch, diese Frage, in Zeiten, da wir hart leben müssen und wollen. Sie ist der Orgelton der „Weihnachtskantate". — Zu diesem Büchlein gehört innerlich und äußerlich die Neuauflage meiner vier Adventsgeschichten im „Kleinen Lesebuch vor Weihnachten". Ein Vorlese büchlein für stille Stunden. Neben den beiden Weihnachtsbüchern liegt „Die Schwcdcn- orgel". Die Erzählung will zwei Gestalten klar Herausstellen, den ritterlichen Soldaten und den künstlerischen Menschen, beide im Dienst aufgehend. Zugleich will es von sinnbildlicher Kraft zeu gen, die von alten und schönen Dingen herkommt, hier von Schwert und Geige. Auch meiner kleinen Erzählung „U t a u n d d e r B l i n d e" möchte ich einige Worte mitgeben. Man beklagte sich, daß sich so viele Schriftsteller mit der vornehmen Uta zu schaffen machen. Meine Novelle behandelt nicht, wie ich einmal öffentlich sagen muß, das Geheimnis, das hinter den anmutig-herben Zügen der Markgräfin rnht, sondern das des Schöpfers der Gestalt, des Bildhauers. Über das Kriegsbuch „Die tapferen Füße", dessen zweite Ausgabe 14Z5 erschien, habe ich gerade in diesen Tagen manchen verständnisvollen Brief bekommen. Die stillen Taten, von denen es in zurückhaltender Weise spricht, sind und werden von den un bekannten Soldaten getan. Es gibt eine zeitlose Größe der Namen losen. Wir denken herzlich an sie und an die Mütter. Freude mehr. Das Buch von Adolf Thimme ist von Jochen Bartsch mit 2t Zeichnungen und mit einem handkoloriertcn Umschlag versehen worden, die die Lust am bleues vom gestiefelten Kater Otto 8peclztep / vpüvep 6rimm: Der x-eMckelte Kakep Gebunden RM. 2.— schuf, daß keines geringer ist als die anderen. Wir müssen dem Verlag Friedrich Stollberg-Merseburg Dank wissen für die schöne Ausgabe und wollen dafür sorgen, daß sie die Verbreitung findet, die