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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1939
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 222 <R. 184) Leipzig, Sonnabend den 23, September 1S3S 106. Jahrgang Fünf Der Präsident der Neichsschristtumskammer Herr Staatsrat Hanns Iahst besuchte mit dem Geschäfts führer der Kammer Herrn Wilhelm Ihbe und Herrn Karl H. Bischofs am Vormittag des LI, September den Leiter des Deutschen Buchhandels Herrn Vizepräsi dent Wilhelm Baurln dessen Arbeitszimmer im Eher- Verlag und übermittelte ihm mit einem Blumengruß auch persönlich seine herzlichen Glückwünsche zum ersten Jahrfünft der Führung des Buchhandels. Gleichzeitig sprach Herr Jhde auch im Namen des erkrankten Ab teilungsleiters Thulke die Glückwünsche der Berliner und Leipziger Mitarbeiter der Kammer aus. Herr Bischofs übermittelte Herrn Baur den Dank des deut schen, vor allem auch des jungen Buchhandels sür diese fünf Jahre Arbeit, Aufbau und Erfolg, — Herr Dr, Heß hatte namens des Börsenvereins einen Blumengruß übersandt. Fünf Jahre — das ist für gewöhnlich eine kurze, nur eine Hand voll Zeit, Es gibt im Menschenleben und erst recht in der Geschichte der Böller oft zehnmal fünf Jahre, die sich noch mit einem Blick überschauen lassen, oder aus denen man dieses oder jenes Jahrfünf — oder gar gleich mehrere — unter den Tisch fallen lassen könnte, ohne daß damit eine wesentliche Ver änderung eingetreten wäre. Und doch ist auch in ihnen gearbei tet, geplant und gesorgt worden. Auch sie haben Aufgaben ge stellt, und die Aufgaben mußten gelöst werden. Gilt aber fast überall weniger die Zahl an sich als das, was sie beinhaltet, so trifft erst recht auf die Zeit zu, daß Woche nicht gleich Woche und Jahr nicht gleich Jahr ist. Die fünf ersten Jahre eines Menschenlebens mögen entscheidender sür dieses sein als etwa die fünf Jahre zwischen dem 35, und 4ii, Geburtstag, die vier Kriegsjahre lassen sich mit vier beliebigen anderen Jahren nicht vergleichen, fünf Jahre etwa zwischen 1908 und 1913 nicht mit den Jahren zwischen 1934 und 1939, Im 101, Jahrgang des »Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel», Nr, 224 vom Dienstag, den 25, September 1934, ist dem deutschen Buchhandel mitgeteilt worden, daß der gesamte Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler »Herrn Wilhelm Baur, München» als Ersten Vor steher gewählt hat. Diese Wahl fand nicht in Leipzig, sondern in einer Sitzung des gesamten damaligen Vorstandes am 21, September 1934 in der Zweigstelle des Börsenvereins zu Berlin in der Potsdamer Privatstraße statt. Sie brachte in die Geschichte des deutschen Buchhandels einen neuen, bisher in der Buchhändlcrösfentlichkeit wenigstens außerhalb Münchens und seines Kreisvercins kaum bekannten Namen und brachte dem Buchhandel bald ein neues Gesicht, Fünf Jahre sind seitdem vergangen. Und dieses halbe Jahr zehnt wiegt schwerer als manches halbe Jahrhundert, Es läßt sich nicht einmal mit den fünf schicksalsreichsten Jahren aus irgendeinem Abschnitt buchhändlerischer Geschichte vergleichen. Der Weg, den der deutsche Buchhandel in dieser Zeit gegangen ist, ist äußerlich ein Weg ständigen Aufblühens, Innerlich ist das große Ziel aller wirklich bedeutenden Persönlichkeiten unse res Berufes in dieser Zeit immer nähcrgerückt worden, jenes Ziel nämlich: Buchhändler mitten im Volk zu sein. Die Sehnsucht ganzer Geschlechter großer Berufspersönlichkeiten ist in dieser Zeit in die Nähe der dauernden Erfüllung gelangt; unter ein Ziel, einen Willen wurde der seit je in so viele Richtungen ausgespaltene Beruf gebracht; eine Kraft führte ihn, wo viele Kräfte und Kräftlein vordem sich in einem Gegen-, Jahre über- und Durcheinander erschöpfen mußten, unter ein neues Gesetz ist der Beruf mit einem Wort gestellt und aufgerichtet worden. Dieser Aufbau ist bestimmt ein Stück der national sozialistischen Volkwerdung überhaupt und ist ohne sie undenk bar, aber es sind gerade in so entscheidender Zeit nicht die Ideen zuerst, welche einen Ausbruch vollziehen. Sie rufen wohl auf, führen wohl zur Tat, ausführen muß sie der Mensch, Der Träger der Idee gibt den Ausschlag, Er bestimmt ihre Kraft, und er verbürgt ihre Reinheit, Er übersetzt sie in die Wirklichkeit, Undenkbar ist dieses Jahrfünft Buchhandels- gcschichte für alle Zeit ohne den tätigen Eingriff und den persön lichen Einsatz von Wilhelm Baur, Mit derselben Treue, mit der er unnachgiebig das nationalsozialistische Gedankengut in den Beruf verpflanzte, hat er zugleich die ehrenvolle, reiche Ge schichte unseres Berufes geachtet. Nicht so ganz selbstverständlich ist diese Entwicklung, wie man gemeinhin annehmen könnte. In diesen fünf Jahren lagen gerade für einen Beruf, der, wie der buchhändlerische, — gleich gültig aus welchen willkürlichen oder zwangsläufigen Grün den — sich stark mit der liberalistischen, der rein literarischen oder rein gelehrten Welt verbunden hatte, eine Menge von Krisenpunkten, nun, da er einmal in eine neue Haltung über- gesührt und zu gleicher Zeit vor eine neue große Aufgabe gestellt werden sollte. Wirtschaftliche Krisen lauerten ebenso wie geistige in diesem Auftrag für den von Natur aus nicht nur sehr viel fältigen, sondern durch seine Vielfalt auch vielfältig empfind lichen Beruf, Wenn wir z, B, die Entwicklung einzelner Buch händler in dieser Zeit heute überschauen, dann werden wir in den uns bekannten Kreisen oder darüber hinaus sicher aus einen stoßen, der nicht recht mitkonnte und an dem sich — wenn er auch den Wirtschastsausschwung mitmachte — mindestens geistig diese Krise bewahrheitete. Freilich, das sind einzelne. Daß es aber nur wenige sind, und daß als Ganzes der deutsche Buch handel aus einer lebendigen Einheit der äußeren Forderung und der inneren Verpflichtung mutig, ja oftmals beispielgebend in unsere Zeit schreitet, das ist das hervorragendste und blei bende geschichtliche Verdienst von Wilhelm Baur. In seiner Ansprache damals in der denkwürdigen Sitzung am 21, September 1934 in Berlin hat Herr Baur darauf hin gewiesen, daß »entsprechend den Grundsätzen des nationalsozia listischen Staates wenig Veränderungen innerhalb des Börsen vereins vorgenommen wurden». An diese Feststellung knüpfte er folgende Worte: »Nun bin ich zwar der Ansicht, daß man eine große Organisation nicht von heute auf morgen dadurch auf ein anderes Gleis schieben kann, daß man alle bisher erfahrenen Männer beiseite schiebt und an ihre Stelle neue setzt, die zum Teil ganz neu in die Organisation hineingekommen sind. Es gilt aber, die Erfahrungen der Alten mit der Tatkraft der Jungen soweit als möglich zu vereinigen, damit endlich die Brücke zwischen dem Alten und Neuen geschaffen ist. Genau so wenig, wie es auf die Dauer durchzuführen ist, daß man das junge Ele ment von der Leitung fernhält, genau so wenig müßte es auf die Dauer haltbar sein, wenn nur der Neue allein glauben würde, er könne die Neugestaltung einer Organisation restlos durch führen, Ich habe nicht die Absicht, alte, bewährte Erfahrungen über Bord zu werfen, habe aber auch nicht die Ab sicht, überlebte Ansichten fortzuführen,» », ..Ich werde», fuhr Herr Baur in dieser Ansprache fort, »zwar nicht in vielen kleinen Sitzungen als Exponent heraustreten, in großen entscheidenden Dingen aber werden Sie mich auf dem Plan finden, und Sie dürfen versichert fein, daß ich dann für einmal «61
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