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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1939
- Strukturtyp
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- Band
- 1939-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1939
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 219 (R. 183) Leipzig, Donnerstag den 21.September 1939 186. Jahrgang An den Leiter des Deutschen Buchhandels, Herrn Vizepräsidenten Wilhelm Baur Sehr geehrter, lieber Herr Wilhelm Baur! Berlin SW 68 Heute vor fünf Jahren wurden Sie Leiter des Deutschen Buchhandels! Sie haben Ihr schweres und verantwortungsreiches Amt mit einer inneren Freude und mit einem Einsatz geführt, die Ihnen alle von Ihnen Betreuten wahrhafte Kameraden werde» ließen. Ihr ganzes Wesen will es, daß Führung für Sie nicht Anspruch bedeutet, sondern Dienst. Ich weiß, daß ich dieses im Namen aller aussprechen muß. Dulden Sie darüber hinaus, daß ich als Präsident der Reichsschrifttumskammer Ihnen noch meinen persönlichen Dank mit diesen Zeilen zum Ausdruck bringe; den Dank dafür, daß unsere gemeinschaftliche Arbeit mir mehr und mehr mensch licher Gewinn geworden ist. Ich wünsche dem deutschen Buchhandel und mir nicht mehr und nicht weniger, als daß Sie noch viele, viele fünf Jahre lang in Ihrer jungen und tatkräftig rein nationalsozialistischen Art und Weise uns helfend und fördernd, zu stetem Einsatz bereit, zur Seite stehen! Mit dem persönlichen Dank und dem Zeichen meiner inneren Verbundenheit Berlin, den 21. September rygg Heil Hitler! immer getreu Ihr Hanns Johst Der Einsatz für das politische Buch Buchhändlerische Arbeitswoche in Ilmenau Der Gegenstand dieser von der Neichsschrifttumskammer veran stalteten Arbeitswoche verlangte von dem Leiter und den Teilnehmern besondere Aufmerksamkeit und Kräftesammlung, da es hier um die Grundaufgabe aller buchhändlerischcn Arbeit ging, nämlich um die Frage, wie lernt der Buchhändler sich als politischer Mensch richtig und wirkungsvoll einzusctzen. Die Aufgabe war eine doppelte: 1. Das Buch politisch zu sehen, es auf seinen Wert für die Volksgemeinschaft hin zu prüfen und einzuordncn; 2. wie der Volksgenosse als Buch- käuser und Leser an das politisch wertvolle Buch hcranzufllhrcn ist. Sehr ertragreich waren zunächst drei Referate zu Sonderthcmen, da sie alle drei vom Verhältnis der Geisteskultur zur Politik aus gingen. Prof. Baumgart-Jena, der über »Kunst der Gegenwart« sprach, zeigte, das; jede lebendige Gemeinschaft ihren Ausdruck in der Kunst sucht, daß andererseits alle große Kunst zur wahren Sinn- crfüllung über die schöne Darstellung hinaus die Bindung an eine Gemeinschaft braucht. Die griechische Kunst stellte Götter dar, und erhob damit das Ideal der Schönheit ins Religiöse. Heute tritt die neue Volksgemeinschaft als großer Auftraggeber zunächst für Archi tektur, Plastik und Wandmalerei hervor und gibt der Kunst neue überindividuelle Bindung und damit erst wieder Inhalt. Der Vortrag über «Das politische Drama der Gegenwart« von vr. zurNedden, Chefdramaturg des Nationaltheaters in Weimar, zeigte die gleiche Problematik. Wo Bühne wirklich Tiefenwirkung be saß, wurden im Drama politische Gegenstände behandelt. Politik und Drama bedingen einander im tiefsten. In Deutschland brachte der Weltkrieg und die nationalsozialistische Revolution die Voraussetzun gen und Ansätze zu neuer, wirklich großer Bühnenkunst. Opfer, Führertum, die Neichsidee sind ihre Themen. Der Vortrag von vr. Schulz-Weimar zeigte, daß die deutsche Philosophie heute um die lebenswichtigen Probleme des Volkes kreist, also politische Philosophie sei. Die Erkenntnis der Verschieden heit der Nassen und das biologische Denken geben der neuen Philo sophie ihr Gepräge. Die Psychologie ist erfüllt von den Fragen der Nasscnseelenkunde. Die Soziologie arbeitet an dem Problem des Bauerntums und der Verstädterung. Die Anthropologie versucht das Wesen des deutschen Menschen in seinen biologischen Zusammenhängen zu erfassen. Die systematische Philosophie klärt das Verhältnis von Bewußtsein und Leben, von Idee und Existenz. — Dieses Referat, für das vielen Teilnehmern zunächst die Grundlagen fehlten, wurde durch die eingehende Wiederholung für alle fruchtbar gemacht. Alle diese Gedanken wurden in großen geistesgeschichtlichen Zu sammenhängen dargcstellt durch zwei umfassende Überblicke, die der Kulturrefercnt beim Neichspropagandaamt Thüringen vr. Student- kowski und Gauschulungsrcdner vr. Zierfuß gaben. vr. Studentkowski sprach über Kulturpolitik. Die Welt anschauung des gesunden deutschen Menschen gebiert den Willen zu neuer Ordnung, die Kultur ist Niederschlag der gesunden Nassenseele. Adolf Hitler zeigt uns den Weg der Natur und ihrer Lebensgesetze, indem er uns einer organischen Gemeinschaft, einer Wir-Zeit ent gegenführt. In unserem neuen Sozialismus bindet sich die freie Per sönlichkeit auf Gedeih und Verderb an die Kameradschaft. Unsere Bindungen heißen: Blut und Boden, Kultur und Geschichte, Familie, Staat, Führer, Volk, Gott. Für alles Schrifttum, das diesen Bin dungen dient, hat sich der Buchhändler einzusetzen. Kulturpolitik ist der sorgenden, regelnden Hand des Gärtners zu vergleichen, der hier beschneidet, dort fördert; sie ist Pflege vorhandenen Wachstums, Bil dung und Gesittung des Volkstums. vr. Z i e r f u ß sah eine doppelte Aufgabe des politischen Buches: 1. bedeutende Geschehnisse festzuhalten und 2. direkt auf die politische Willensbildung einzuwirken. Erst heute kann sich die politische Mis sion des Buches ganz erfüllen. In einzigartiger Weise wurden die Gedanken von vr. Zierfuß veranschaulicht auf einer Fahrt, die die .Kameradschaft der Arbeitswoche nach Jena unternahm. Im Burschen schaftssaal des Stadtmuseums sprach der Jenenser Buchhändler Albert Steen über das Jena um 1800. Hoblers Bild vom Aus zug der Jenenser Studenten in der Wandelhalle der Universität ver anschaulichte den Teilnehmern das politische Erwachen. Ein Ausflug zum Schlachtfeld von Jena vertiefte das Erlebnis. Die Arbeitsgemeinschaften unter Leitung von Pg. Harald Eschenburg verknüpften durch lebhafte Aussprachen diese Refe rate. Das Gespräch bewegte sich um Fragen wie die Objektivität der Nr. 220 Donnerstag, den 21. September 1939 659
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