AuhMut trillmi, Lerche/ heißt das neue Buch von das mit seinen rso Seiten und ;,4 humoristischen Zeichnungen von ^eilTVieh Ve<tSirds-B<tS11teit wieder einmal eme 8ülle köstlichen Humors bietet. Irr Ganzleinen S.tzO RM Bruno Nelissen-Haken, der seinem „frechen Dackel Haid,er" eine große wohlgesinnte Lesergemcinde verdankt, offenbart hier erneut jene glück liche Gabe, die nur wenigen Erzählern gegeben ist: mit verstehendem Herzen die tausend kleinen Dinge des Alltags zu deuten und Menschen darzustcllen, deren Leben sich abseits des lauten Geschehens vollzieht. Vier grundehrliche, biedere Waldarbeiter in der weiten Niederung der Heide, die zu dieser Landschaft gehören wie Wald und Moor, wie Baum, Strauch und Getier: das sind die „Vier Heidereuter", die „morschen Wacholder", „prahlerischen Rarnickelböcke" und „tril lernden Lerchen" dieses schmunzelnden Heidebuches; schon nach der ersten Begegnung uns so vertraut, als kennten wir sie längst — den vierschrötige» Amandus Rlüsing, der mit seiner energischen 8rau Rlüsmuddcr nicht zu Rande kommt; den baumlangen Malte Verden, der partout nicht von der hageren Minna geheiratet werden will; den kurzen, dicken Johann Rüter, der mit seiner strebsamen 8rau Rütersmama die Groschen in den Lederbeutel spart; den breitschultrigen Rarsten Haselünne mit dem berühmten dicken Daumen, dem gewaltigsten in der ganzen Heide; und nicht zuletzt den Revierförster Heinrich Lüdemann, der seine vier knorrigen Heidereutcr mit fester Hand in Raison hält und mit Weisheit über ihren Taten waltet. Mit diesen rauh-vergnügten Duaddebuschern zusammen bestehen wir die komischen Zufälle ihres Lebens; und einen Abglanz von dem wun dervoll trockenen Humor dieses Buches, das uns fröhlich, besinnlich und voll großen Wohlwollens macht, nehmen wir in unfern Alltag mit. Der junge Bremer Maler Heinrich Bcrends hält in seinen Zeichnungen die Urwüchsigkeit der Heidebewohner, ihre „leibhaftige Gestalt" gleicher maßen fest wie die herbe Schönheit der Landschaft und die Lrdverwach- senheit ihrer spitzgiebeligen „Raten". So durchdringcn sich Wort und Bild zu einer neuen Vorstellung vom Leben in der Heide, die einmal abrückt vom Schwermütigen und Gespenstigen — Begriffe, durch die in der Literatur diese Landschaft so vielfach einseitig festgelegt ist. 437S 623* Nr. 1S3 Sonnabend, den 19. August 1999