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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1939
- Strukturtyp
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- 1939-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1939
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 136 (R. 88) Leipzig, Donnerstag den IS. Juni 1839 186. Jahrgang Der erste und zweite Tag des Reichslehrganges in Lauenstein Reichsamtslciter Hagemcyer spricht über die Persönlichkeit des Reichsleiters Rosenbcrg, über den Auftrag der dem Reichsleiter unterstehenden Ämter und ihre Beziehungen zu gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben und um fassend über das Amt Lchrifttumspflege — Fahrt ins deutsche Ludetcnland — Eine Arbeitsgemeinschaft über die Politische Dichtung mit dem Hauptschriftleiter des Börsenblattes — Dichter und Volk, eine Wcinheber-Ltnnde — Abteilungsleiter Brugger spricht über Buchwcrbung einst und jetzt — Eine Stunde Paul Ernst Bss. — Die Sonne, die den Ankunftstag der Teilnehmer am Ersten Reichslehrgang des jungen Buch handels im grünen Waldland um Lauenstein überleuchtet hatte, begann auch den ersten Arbeitstag. Die alten »Lauen steiner« wissen, daß steil hinter dem Hause ein Garten mit Bäumen bergan steigt. Jetzt steht das Gras schon hoch in ihm und verbirgt die verstreut blühenden Erdbeeren fast ganz. Die Rispen der Gräser stäuben bei jeder Berührung kleine Wolken auf — Träger von Fruchtbarkeit. Das Weglein führt in Serpentinen hinauf zu dem Platz unter dem hohen Kastanien baum vor dem oberen Gartenhaus und geht dann weiter ins Feld. Hier oben begann im Frühlicht mit Sport und Gymnastik die Arbeit des ersten Reichslehrganges. Zum Beginn der Arbeitswoche übermittelten die Teilneh mer, schon von Anfang an eine Gemeinschaft und Mannschaft, wie es der Kamerad Bischofs in seiner Er öffnungsansprache gewünscht hatte, dem Präsidenten der Reichs schrifttumskammer, Staatsrat Hanns Jo Hst, nach Oberall mannshausen aus dem »Lobgesang des Sommers- die besten Grüße und herzliche Wünsche zur Wiedergenesung. Ein zweites Telegramm galt dem Leiter unseres deutschen Buchhandels, Vizepräsident Baur in Berlin, auf dessen Initiative dieser Lehrgang zurückgeht und mit dessen nachdrücklicher und persön licher Unterstützung er durchgefllhrt wird. Telegraphische Grüße galten aber auch dem Gründer der Reichsschule, dem Altpräsidenten der Kammer vr. Blunck, dessen persönlichen Plänen seinerzeit unsere Reichsschule An regung, Entstehung und Bestehung verdankt, und sie galten herzlich auch dem Leiter der Reichsschrifttumsabteilung, Mini sterialdirigent Berndt vom Propagandaministerium, der seine Mitarbeiter für diesen Reichslehrgang großzügig zur Verfügung gestellt hat. Am ersten Vormittag sprach in umfassender Weise Reichs amtsleiter Pg. Hagemeyer über »Schrifttum, Partei und Volk-. Er gab nicht programmatische Festlegungen, sondern tat sächlich praktische Auskünfte in seinen dreistündigen mit steigern der Aufmerksamkeit verfolgten Ausführungen. Zunächst ging er von der Persönlichkeit des Reichsleiters Rosenberg aus und kündete und deutete den jungen Buchhändlern diesen National sozialisten. Das war, da die Teilnehmer im Verlaus des Reichs lehrganges ja dem Reichsleiter vorgestellt und von ihm zum Tee empfangen wurden, eine prächtige Einführung. Von der Person Rosenbergs und den Kräften des Nationalsozialismus ausgehend erklärte Pg. Hagemeyer die verschiedenen Ämter beim Beauf tragten des Führers für die weltanschauliche Erziehung der NSDAP, und deckte manchen bisher nicht gekannten Zusammen hang und manche in der Öffentlichkeit kaum bekannte aber um fangmäßig außerordentliche und wirkungsgemäß sehr weit reichende Arbeit auf. Von dieser Arbeit und Vorarbeit werden nicht viele öffentliche Worte gemacht, es wird nicht viel Propa ganda für diese Arbeit getrieben, sie soll und muß aus sich selber, und zwar nicht nur für den Tag, sondern für die Zukunft wir ken. Um so wichtiger aber war es — übrigens nicht nur für die jungen Teilnehmer, sondern auch für die älteren —, einmal aus berufenem Munde einen klaren Überblick zu erhalten und von nun ab Zusammenhänge in vielen Fällen zu sehen, die man vorher nicht kannte. Es war aber für die Jugend auch von außerordentlichem Wert, die zukünftige Entwicklung dieser Ar beit kennenzulernen und einen Blick in eine Richtung tun zu können, die nur von dieser Stelle aus möglich ist. Reichsleiter Rosenberg ist schon längst nicht mehr nur das lebendige Ge wissen der Partei, sondern er wird immer mehr das lebendige Gewissen des Volkes. — So ergaben sich wesentliche und für die Arbeit auch im Buchhandel entscheidende Momente aus den Ausführungen des Pg. Hagemeyer, aus den Andeutungen über eine kommende »Hohe Schule- usf. Selbstverständlich nahm in diesem Vortrag die Arbeit des »Amtes Schrifttumspflege«, das ja als größtes Amt des ganzen Arbeitskreises von Pg. Hagemeyer gegründet wurde und geleitet wird, einen wichtigen Platz ein. Auch hier haben die Teilnehmer viel Neues erfahren und werden gerade durch die Sachlichkeit der Ausführungen des Reichsamtsleiters in. ihrer Urteilsfähigkeit gestärkt worden sein. Daß dies der Fall war, ging aus der nachfolgenden Besprechung untereinander klar hervor. Die sehr eingehenden Ausführungen von Reichsamtsleiter Hagemeyer wurden durch Mitteilungen des Hauptlektors für schöngeistiges Schrifttum im »Amt Schrifttumspflege-, Pg. vr. Langenbucher, aus der praktischen Arbeit des Lektorats sinnvoll ergänzt. Pg. Schönfelder, der Leiter des Reichslehrganges, hatte nur zu recht, als er am Schluß sagte, daß er sich keinen besseren Auftakt hätte wünschen können als gerade diesen Vortrag. Der Nachmittag führte die Teilnehmer auf einer Omnibus fahrt ins Sudetenland. Kurz hinter Lauenstein wurde die frühere Grenze mitten durch ein Volk überschritten, und man sah nun auf dem Weiterweg deutlich die Auswirkung der jahrzehntelangen Fremdherrschaft der Tschechen an Wald, Feld und an den Häusern. Erschüttert spürte man aus diesen Zeugen eine Kampfzeit und eine völkische Notzeit. Die schmer zende Grenze von einst führte den jungen Teilnehmern deutlich das Leben in seiner stärksten Äußerung, im Kampf, vor Augen. Hier in diesem deutschen Land zeigt sich das demokratische Ver brechen gegen den Frieden und gegen die Vernunft noch in vielen Spuren. Hier sind aber auch die Heilkräfte am Werk, sicher zum Segen des Volkes der Tschechen selbst. Die Fahrt führte auf die Höhen des Erzgebirgskammes, dorthin, wo am »Mücken-Türmchen- der Gebirgsstock plötzlich steil absällt und sich drunten die Ebene hineinwellt bis zu den Reichsschrifttumskammer—Gruppe Buchhandel—Leipzig Neue Fsrnsprechnummer: 71266 (Sammelnummer) 48S
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