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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1939
- Strukturtyp
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- 1939-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1939
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- Deutsch
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Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 128 (R. 85) Leipzig, Dienstag den 8. Juni 1939 106. Jahrgang Peter Llrban-Stiftung Verteilung der Erträgnisse für das Jahr 1939/40 Aus de» Zinsen des Stiftungskapitals werden bedürftige Buchhandelslehrlinge unterstützt. Sie erhalten zur gründlichen Erlernung ihres Berufs Beihilfen für die Dauer eines Jahres in Höhe von 600 RM. Die Auszahlung erfolgt in monatlichen Teilbeträgen, die Zahlung der erste» Rate Ende September. Bei der Bewerbung müssen Bedürftigkeit, gute Schulbildung und möglichst Reifezeugnis einer höheren Schule nach- gewiesen werden. Es wird ausdrücklich hervorgehoben, daß das Stipendium nur zur Ausbildung im Buchhandel gewährt wird. Bei Aus scheiden aus dem Buchhandel während der Ausbildungszeit entfällt nicht nur die Weiterzahlung, sondern es kann auch die bis dahin gewährte Unterstützung zurückverlangt werden. Bewerbungsschreiben sind unter Beifügung von ausführlichem Lebenslauf, Schulabgangszeugnis, Bedürftigkeilsnachweis und Zeugnis des Lehrhercn eiuzureichen an den Vorstand der Peter Urban-Stiftung, Leipzig C 1, Gerichtsweg 26. Leipzig, den z. Juni igzg Der Vorstand der Peter Urban-Stiftung vr. Eduard Urban vr. Albert Heß Detlef Hudemann s Am 2. Juni 1939 ist der letzte Geschäftsführer des Deutschen Verleger-Vereins, Detlef Hudemann, nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Es wird wenige Firmen des deutschen Buchhandels im In- und Auslande geben, die mit ihm in den letzten Jahrzehnten nicht irgendwie einmal in Ver bindung getreten sind. Alle werden sie seinen lauteren Cha rakter, sein Wissen und Können, seinen persönlichen Einsatz er fahren und schätzen gelernt haben. Es wird aber auch nicht viele Angehörige unseres Berufes geben, die von sich sagen können, den Verlagsbuchhandel so nach allen Richtungen hin ausgeübt zu haben wie Detlef Hudemann, Ein unablässiges Vorwärts- streben und der Drang, immer wieder Neues kennenzulernen, haben ihn bis weit in sein fünftes Lebensjahrzehnt begleitet, bis er dann als Geschäftsführer des Deutschen Verleger-Vereins den Platz gefunden hatte, der seinem reichen Wissen und seiner Lebens erfahrung am besten entsprach. Detlef Hudemann wurde am 11, Dezember 1878 in Stein rade bei Eckernförde als Sohn des Rittergutsbesitzers und Haupt- mann der Reserve Carl Hudemann geboren. Nach Erlangung des Reifezeugnisses am Gymnasium in Plön wollte er sich ur sprünglich dem Studium der Architektur widmen. Sein Ein- jährig-Freiwilligen-Jahr beim Infanterie-Regiment 114 in Kon stanz ließ andere Pläne reifen und so sehen wir ihn von 1899 bis 1902 den Buchhandel bei Lucas Gräfe in Hamburg erlernen. Anschließend war er im Verlag tätig, und zwar bei den Firmen C. F, Amelang, Eugen Diederichs, Wilhelm Engelmann, Ger hard Stalling, Julius Springer und Emil Roth, Im Sommer 1913 trat die verlockende und zugleich ehrenvolle Aufgabe an ihn heran, die Leitung der Abteilung Buchhandel der Inter nationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik 1914 zu übernehmen. Gerade als er den Aufbau der Verkaufsausstellung des deutschen Verlages und des Musterkontors für den Verleger beendet hatte, wurde er im August 1914 zu den Fahnen gerufen. Er rückte als Offiziersstellvertreter ins Feld und wurde 1915 Leutnant, Für seine Tapferkeit vor dem Feinde — zuletzt führte er ein Bataillon — wurde er mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen und anderen hohen Orden ausgezeichnet. Nach Beendi gung des Weltkrieges kehrte er zum Verlagsbuchhandel zurück und war zunächst bei den Verlegern Oscar Laube und K, F. Koehler in leitender Stellung tätig, Mitte 1920 wurde er Leiter der Ausstellungs-Abteilung der Deutschen Gesellschaft für Aus landsbuchhandel, Von hier wurde er am 1. April 1923 zum Geschäftsführer des Deutschen Verleger-Vereins berufen. Welche fruchtbare Tätigkeit er an dieser Stelle, dann nach Übergang der Fachschaft Verlag in die Reichsschrifttumskammer als deren Referent und zuletzt als Mitarbeiter im Börsenverein entfalten konnte, haben alle erfahren, die in den letzten Jahren sich in Verlagsangelegenheiten an ihre Organisation zu wenden hatten. Es möge uns deshalb gestattet sein, einige Stellen aus dem Brief noch einmal abzudrucken, den der Leiter der Fach schaft Verlag, Herr Karl Baur, der sich augenblicklich im Aus land aushält, an Herrn Hudemann anläßlich seines Eintritts in den Ruhestand richtete: »Lieber Herr Hudemann, es gibt wirklich nichts Schöneres, als im Rückblick auf ein arbeitsreiches Leben zu wissen, daß man in Erfüllung der Pflichten, die der Lebens- und Schasfensraum auferlegte, nicht nur etwas leisten, sondern daß man darüber hinaus Menschen zu Freunden gewinnen konnte. Ein solches Ergebnis lohnt den Rückblick in einem Augenblick, der schmerz lich ist, da er einen Hauptabschnitt des Lebens beschließt. Ich muß Ihnen nicht sagen, wie sehr Sie in den Jahren Ihrer Arbeit als Geschäftsführer des Deutschen Verleger-Vereins nicht nur das Vertrauen der Vorsteher, sondern ebenso des ganzen deutschen Verlages gewonnen haben. Sie wissen und konnten es ost spüren, wie sehr Sie der herzlichsten Wünsche der ganzen deutschen Verlegerschaft sicher sein durften. So oft ich Ihnen, lieber Herr Hudemann, schon persönlich danken durste: an diesem 1, April, da Sie nun offiziell aus der aktiven Mitarbeiterschaft unserer Organisation ausscheiden, muß ich es besonders wieder holen, Als ich aus den Händen des Herrn Jäh, des letzten Vor stehers des Deutschen Verleger-Vereins, das Amt übernahm und mich etwas besorgt anschickte, den Deutschen Verleger-Verein in die neue Form und in den teilweise neuen Aufgabenbereich der Fachschaft und der Kammer überzuführen, da waren Sie der ruhige Pol im Sturm der Entwicklung, Und gerade Sie, der Sie mit Ihrem ganzen Herzen der Tradition des vor kurzem fünfzig Jahre alt gewordenen Verleger-Vereins angehörten, waren innerlich jung genug, um mit ebenso warmem Herzen nun den Weg in das Neue mitzugehen. Ihre Umsicht, Ihr un ersetzlicher Reichtum an Erfahrungen und Kenntnissen, und nicht zuletzt Ihre unermüdliche Arbeitskraft ließen Sie im Wechsel der Vorsteher und Organisationsformen zum getreuen Eckart des Verlages werden,- Nr. 123 Dienstag, den 6. Juni 1939 461
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