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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1939
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- 1939-06-06
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- 06.06.1939
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Einige der wichtigsten Ergebnisse nennen wir nachstehend: Goethe, Ausgabe letzter Hand. Großoktav. Band 1—58. Halbleinen der Zeit. NM 175.—: Bertuch, Bilderbuch für Kinder. Bd. 1—2, 5—S. Mit 700 farbigen Kupsertafeln. NM 100.— ; Kugler, Friedrich der Große. 1840. Moderner Lederband. NM 72.—; Mommsen, Liederbuch dreier Freunde. Einband der Zeit. NM 200.— : Voltaire. Kehl 1784—89. 70 braune Kalblederbände der Zeit. NM 290.—; Das malerische und romantische Deutschland. 1—5 und 7—10. NM 125.— ; Meyer, Ge schichte der Botanik. 1854—57. NM 65.—; Jnkunabelkatalog des Bri tischen Museums. 1—5. NM 205.—; Centralblatt für Bibliotheks wesen. Jahrgang 1—38. NM 395.—; Kaiser Maximilians I. Gebetbuch. Wien 1907. Schweinsleder. NM 180.—; Hebbel, Das Glück. Hand geschrieben von Anna Simons. 1925. NM 115.—. Die erste Frühjahrsversteigerung bei vr. Ernst Haus wed e l l L Co., die am 17./18. März stattfand, erfreute sich eben falls reger Beteiligung aus den Kreisen der Sammler und Händler. Das reichhaltige Material an Autographen, Büchern, alter und moderner Graphik, sowie einer Anzahl von Handzeichnungen wurde fast ganz ausgenommen und die Schätzungspreise zum großen Teil erreicht, wenn nicht überboten. — Die Versteigerung zeigte, daß das Interesse der Sammler neben den großen Stücken auch den mittleren und kleinen Objekten gilt. Besonderes Interesse begegnete der reich haltigen Abteilung von fast 400 Nummern über Shakespeare, der Sammlung von Städte-Ansichten aus Merian und den Romantiker- Zeichnungen. Heftig umstritten war der Sammelband mit 86 Silhouetten und 8 Kupferstichen von PH. O. Runge aus dem Besitz der Nachkommen von Otto Speckter, der mit NM 500.— geschätzt war und erst mit NM 1250.— einem bekannten Sammler zugeschlagen wurde. Von den versteigerten Büchern seien folgende Einzelergebnisse genannt: Von der Hagen, Minnesinger. 5 Bände. NM 95.—; Keller, Der grüne Heinrich. Erstausgabe. Halblederbände. NM 56—: Schiller. 1812—15. Schöne Lederbände der Zeit. NM 230.—; Shake speare. Boydell-Edition 1802—20. Neue Maroquinbände der Zeit. NM 710.— ; Gryphius, Freuden- und Trauer-Spiele. 1663. NM 86.—; Suhr, Der Ausruf in Hamburg. 1808. Mit 120 kolorierten Kupfern. Lederband. NM 360.—; Pan. 1—5. Original-Leinenbände. NM 100.—; dasselbe. Jahrgang 2—5 Vorzugsausgabe auf Japan. NM 175.-; Die Insel. Alles Erschienene. NM 81.—. Bei der Versteigerung der Firma Karl L Faber in Mün chen, die am 6. und 7. Dezember 1938 stattfand, konnte festgestellt werden, daß eine neue deutsche Käuferschicht heranwächst, die sich im edlen Wettstreit mit den öffentlichen Museen und Bibliotheken be findet. Erfreulicherweise gingen die größeren und wertvolleren Stücke in öffentlichen Besitz über. So kam Megenbergs Handschrift von den Kräutern bei einem Zuschlagspreis von NM 3900.— an die Preußische Staatsbibliothek, Berlin, eine astronomische Handschrift des gleichen Verfassers für NM 800.— an die Staatsbibliothek München. Unter den frühen deutschen Holzschnittbüchern brachte das Amman-Weigelsche Trachtcnbuch aus dem Jahre 1577 NM 900.—, die Kampfschrift des »Bundtschu« von 1514 erreichte NM 320.—, das Wurtzgärtlein von 1513 brachte NM 650.—, das kolorierte Exemplar der Harmonia Macrocosmica des Cellarius erreichte mit NM 540.— fast das Doppelte des Schätzungspreises, ähnlich kletterte das aus 9 Bänden bestehende Exemplar des großen Blaeu-Atlas von einem Ausrufs preis von NM 1000.— auf NM 3300.—. Da am ersten Tag der Andrang in den Räumen der Firma Karl L Faber außerordentlich groß war, wurde die Versteigerung des zweiten Tages in den großen Raum der Firma Julius Böhler ver legt. Ein großer Andrang von Privatsammlern und Museumsleuten gerade zu diesem zweiten Teil (Handzeichnungen und Graphik) zeigte, wie berechtigt diese Maßnahme war. In teilweise scharfem Wett kampf wurden Preise erreicht, die durchweg weit über den Ausrufs und Schätzungspreisen lagen. Auch hier gingen wieder die Haupt- stllcke in den Besitz öffentlicher Museen über. Das schöne Aquarell von N. v. Alt (Monreale) kam mit NM 1700.— in süddeutschen Mu seumsbesitz, während die Hauptstücke von C. Philipp Fohr (mit NM 1200.—, NM 580.— und NM 630.—) an Privatsammlcr kamen. Einen Nekordpreis brachte das Prachtexemplar der Vedute di Noma des Piranesi, das bei einer Schätzung von NM 1600.— mit NM 1200.— ausgeboten wurde und rasch die Höhe von NM 4200.— erkletterte. Das Stadtmuseum in München konnte sich manch wertvolles Blatt sichern, darunter die schönen altkolorierten Stadtansichten des Münchners Gustav Kraus; das Frankfurter Blatt (Nömerberg mit Nikolaikirche von Delkeskamp) erkämpfte sich mit NM 400.— das Städel'sche Kunstinstitut, Frankfurt. Die außerordentlich seltene Folge der Strüdt'schen Salzburger Ansichten, die mit NM 800.— geschätzt war, erreichte nach spannendem Kampf NM 1760.—. Am 26. und 27. Januar 1939 fanden bei I. A. Stargardt, graphen, verbunden mit einer Abteilung Handzeichnungen und Graphik, und um die Auflösung der wohl weitaus vollständigsten Sammlung zeitgenössischer graphischer Bildnisse Friedrichs des Großen. Unter den Handschriften aus der Abteilung »Literatur« kam als außerordentliche Seltenheit ein eigenhändiges Gedicht Ludwig Höltys »Der Kuß« (1 S. 4") zum Verkauf, das für NM 280.— zu geschlagen wurde. Weiterhin war Julius Langbehn mit drei eigen händigen Briefen vertreten, die zusammen dreiundvierzig Seiten im Quartformat umfassen und an Alfred Lichtwark gerichtet sind; sie wurddn für NM 360.— verkauft. Das hervorragendste Stück unter den Autographen aus dem Gebiet der Wissenschaft war ein eigenhändig unterschriebenes Albumblatt Immanuel Kants mit seiner Porträt- Silhouette. Das für den Pfarrer Stein in Juditten bestimmt ge wesene und 1904 in den -»Kantstudien« besprochene Blatt ging für NM 1480.— an einen privaten Auftraggeber. Ein nicht minder mar kantes Stück aus dem Gebiet der Technik bildet ein Teilmanuskript (I X Seite) Otto Lilienthals aus dem Vorwort seines bahnbrechenden Werkes »Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst«, das NM 225.— erbrachte. Eine eigenhändige Postkarte Friedrich Nietzsches fand für NM 115.— einen Käufer. Von den Musiker-Autographen gingen zwei Briefe Anton Bruckners (Linz 30. 1. 1861 und 18. 10. 1864, 2 und 3?1 S. Gr.-4°) für NM 160.— und 370.— fort (Schätzung: NM 120.— und 240.—). Ferner wurde ein Musikmanuskript Max Negers (4 S. Hochformat) für NM 135.— zugeschlagen. Aus der Reihe der Wagner-Handschriften seien genannt: ein Brief über den »Tann häuser« (Paris 2. 10. 1860, 3 S. 8°, Zuschlag: NM 245.—), ein Schreiben über die Aufführung seiner Werke in seiner Vaterstadt Leipzig (Luzern 23. 12. 1870, 3 S. 8°, Zuschlag: NM 150.—) und schließlich ein Schreiben mit einer Stiftung für die Transvaal- Deutschen »jener so ausgezeichnet tüchtigen niederdeutschen Volks- colonie« (Bayreuth 8. 3. 1881, 2 S. 8°, zugeschlagen für NM 195.—). Den Beschluß der Versteigerung, die in ihren Abteilungen Bildende Kunst und Geschichte ebenfalls noch wertvolle Stücke auf den Markt brachte, bildete ein handkoloriertes, ausgezeichnet erhaltenes Exemplar von Flemings »Vollkommenem Teutschen Jäger«, 1719 und 1724, das für NM 900.— zugcschlagen wurde. — Die sich anschließende Ver steigerung einer Sammlung zeitgenössischer Porträts Friedrichs des Großen (116 Blatt — darunter eine bedeutende Anzahl von Farb stichen und unbekannten Zustanösdrucken — sowie mehrere Konvo lute) ging in ihren Ergebnissen z. Tl. weit über die Schätzungen hinaus. Eine Aufzählung auch nur der wichtigsten Blätter verbietet der Platzmangel. Am 30. März 1939 wurden ebenfalls bei I. A. Stargardt Briefe, Bücher und Bilder zur Geschichte der Reformation aus dem Besitz eines verstorbenen sudetendeutschen Sammlers versteigert. Die beiden Hauptstücke bildeten zwei Luther-Briefe, die beide weit über der Schätzung zugeschlagen wurden. Der eine Brief mit der Datie rung »Neminiscere 1527«, an »Hans von Doltzert zu Torgaw« ge richtet (eine Seite, qucr-8°), war mit NM 2400.— geschätzt und er reichte ein Limit von NM 3050.—. Das andere Schreiben, ebenfalls wie das vorhergehende ganz eigenhändig und mit voller Unterschrift, mit der Adresse an Hans Honold zu Augsburg (Trinitatis 1528, 1 Seite 4°), fand, mit NM 3600.— geschätzt, den Zuschlag bei einem Gebot von NM 4050.—. Aus einer Reihe von sieben Melanchthon- Bricfen seien hervorgehoben: ein eigenhändiger Brief mit Unterschrift (Undatiert (1555); 8 S. folio) an Joachim Camerarius für NM NM 760.— und schließlich ein gleichfalls eigenhändiger Brief (Ostern 1560; 3 S. folio) an Jacob Nunge, der NM 910.— erbrachte. Ein Exemplar der Achterklärung für Franz von Sickingen (Augsburg 15. Mai 1515, Einblattdruck), geschätzt auf NM 100.—, wurde mit NM 250.— bezahlt. Von den Bibeln erzielte die 1545 bei Hans Lufft gedruckte und mit den Holzschnitten Cranachs versehene, in einem prachtvoll gebundenen Exemplar NM 220.—. Unter den Luther- Schriften fand die sehr seltene zweite Ausgabe von »An den Christ lichen Adel teutscher Nation« (Wittenberg, Lotter, 1520) für NM 130.— einen Käufer. Das »tauff buchlin« (Wittenberg 1523) mit der schönen Titelbordüre Cranachs erzielte NM 140.— und »Verzeychung und Register aller Buecher und schrisften D. Mart. Luth.« (Witten berg, Georg Nhaw, 1528) NM 125.—. Ein Exemplar des »Eorpus ckoctrinae ekriZtianas« von Melanchthon (Leipzig 1561) in einem reich verzierten Pergamentband der Zeit erreichte NM 230.— (Schätzung NM 150.—). 46« Nr. 128 Dienstag, den 6. Juni 1939
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