OAcki-M X? 37, 13. Februar 1930. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhanöcl. 1101 ^/L7/ auch nur mit einem Worte zu sagen, das hat er erreicht durch Vorbild- lichc und beispiellose Rnappheit und Sachlichkeit. Darin liegt die Rraft Bcumclburgs: was er sagt und schreibt, was er denkt und dichtet, ist demütiges Zurücktrctcn des einzelnen vor der Tat aller, ist das völlige verschwinden des eigenen Ich in der vom Spcrrscucr umbrandctcn Mauer des Ganzen. Nirgends bisher hat man solch ergreifenden Aus druck gesunden wie hier, was eigentlich das deutsche Heer geleistet hat^ jene langsam ausstcrbcnde, unverzagte, pflichttreue und dem Tode ver wandte Armee, vor der die ganze Welt respektvoll den Hut abzicht. wer cs fertig bringt, über fast c>oo Seiten den Leser trotz schlichter Darstellung mehr und mehr in Spannung zu bringen, der ist schon ein Gestalter! Und dieses uneingeschränkte Lob muß man Beumclburg zollen. w. A. Klingzor-, Ziebenbüngirclie ^eilrckr-ift, Ki'onrfscjt: Auf dieses Buch hat man unbewußt schon seit langem gewartet. Es fehlte uns eine Geschichte des Rrieges, die in knapper Darstellung die schwere Zeit darstellt, aber dabei keine trockene Wissenschaft gibt. Hier ist das Buch und ist unendlich viel mehr. Es ist ein Heldengedicht, der Sang von Deutschlands Lebenskampf, nachgcschaffcn mit dichterischer Meisterschaft. Dieses Buch fehlte. Es wird nicht untcrgchen wie die meisten Rricgs- ihnen ebenbürtig — dies ist nicht zuviel gesagt. ^ Heinrich Zillich. De»' King, kenlin: Das Buch „Sperrfeuer um Deutschland" sucht, die Ganzheit des Rricges umfassend, beides, Rricgsgcschichte und Frontkämpfcrcrlcbnis, Geschichte cinzufügen und zugleich das Vermächtnis vierjähriger Front- gcmcinschaft, Männlichkeit, Ramcradschaft und Liebe zum Vaterland, an die weitcrzugcbcn, denen schon heute der Rrieg nur mehr ein Spiel der Väter ist, die das Höchstmaß der Leistung, das damals die Deutschen bewältigten, aus eigener Anschauung kaum noch zu werten wissen. Dieses Buch sei aus der ständig wachsenden Reihe der Veröffentlichun gen über Rricg und Rricgscrlcbnis hcrausgchobcn, weil cs in hoch, wertiger Ausprägung in die geistige Entwicklung der Zeit gehört und besser und anschaulicher als andere Werke vor ihm hcrausstcllt, was dieser Rricg war: geschichtliche und geistige wende. Dieses Buch hängt nicht schwunghaft vergangener Größe an und übertreibt nicht die Verherrlichung der Frontkämpfcrpsiicht ins Mystische, wie hinreißend entwickelt sich der Vormarsch von 1914, ent hüllt sich die Verkettung der Umstände, die zum Rückzug von der Marne führten! wie anschaulich der letzte große Angriff der Deutschen in all nicdcrrisscn, durchleuchtet noch das Grundcrlcbnis des ganzen Rricgcs: das freiwillige Volksbckcnntnis von 1914. So war cs in Wirklichkeit. Dies Frontkämpfcrbuch hätte nicht geschrieben zu werden brauchen, wenn cs nicht in sich selbst ganz stark und unmittelbar den Glauben verkörperte, daß cs im Leben der Völker kein Unabänderlich und kein Ewig gibt. veutrcke stunde in tlannovenz^ie; Isgeblsll, Hannover: was fehlte: Diesen Rrieg als Gesamtheit zu begreifen. Den Rrieg in seinem ganzen Ausmaß, wir haben Emil Ludwigs Buch „Juli 14", des Rricges. Reine Historie. Sondern eine Gestaltung, die ein Feilschen um „So-oder-so-scin" gänzlich ausschließt. — Tendenz - ein Begriff, den man angesichts dieses Werkes gar nicht anwcndcn sollte. Diesen ganzen Rricg von Anfang bis Ende zu schreiben: Ein wahr- Haft riesiges Werk. Ihn vor allem so zu gestalten, daß >cdcr ihn noch einmal mitcrlcbcn kann: Eine Aufgabe, die fast unmöglich erscheint. Bcumclburg ist cs gelungen. Epos in einem auch künstlerischen Sinne ist dieses Werk. Bcumcl burg ist ein kraftvoller Gestalter. Er beschreibt nicht, sondern er holt die Ereignisse so heran, wie sie zum Ablauf des Geschehens notwendig sind. Er malt in kurzen, knappen, klassischen Strichen. Man müßte das ganze Buch zitieren, wollte man dem Leser auch nur einigermaßen einen Eindruck von der Gewalt dieses Epos geben. Ulan ist heute freigebig mit Superlativen. Sic prallen an diesem Buche ab, weil cs schlicht ist, groß, stark und wahr. Hugo R. Bartels. LL ///7V //E lMWVOL-V/ WLOLLV LL LM5/V FLOCKT' „TOL?