Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19390527
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193905274
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19390527
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-05
- Tag1939-05-27
- Monat1939-05
- Jahr1939
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sehen wird. Es wurde über die praktische Regelung der Dinge, vor allem über die Auslandsorganisation der NSDAP, gesprochen. — In den ersten Tagen, in denen wir hauptsächlich Prof. Csakis Ausfüh rungen hörten, tat sich uns eine weite und in vielem bisher unbekannte Welt des deutschen Willens und Schaffens auf, aber auch des schweren Ringens, das leider oft nur ein Kampf um die nackte Existenz ist. Über schöpferisches deutsches Kunstschaffen im Ausland sprach in den letzten Tagen vr. Lutze vom Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Auch hier war vieles Neuland für uns, in das wir mit sehr geschickter Hand cingeführt wurden. Besonders freut es mich nun, das; wir über deutsche Kunst in Böhmen (Prag) vieles hörten und uns die entsprechenden Bilder anschaucn konnten. Und wenige Tage später, als uns vr. Lutzes wundervolle Worte und Darlegungen noch im Ohr klangen, da war die aus Prag drohende Gefahr gebannt und eine neue Seite Geschichte aufgeschlagcn. An einem Abend kam, mit großem Jubel empfangen, der Dichter vom »Kinderschiff« Karl G ö tz. Wir hatten mit ihm durch seine köstlichen Berichte von der Fahrt mit den schwäbischen Kindern aus Palästina nach Deutschland und die packenden Erlebnisse seiner letzten großen Fahrt durch Amerika zu den deutschen Brüdern ein paar wirklich feine Stunden. Uber die bcrufstechnischen Fragen sprach K. H. Bischofs von der Neichsschrifttumskammer mit uns und unterrichtete über die Lage und Aufgabe des deutschen Buchhandels in der Welt. Durch unsere Arbeit und Freizeit in dem herrlichen tief verschneiten Bergland des All gäus waren wir eine schöne Gemeinschaft. Der sehnlichst erwartete und im Programm angekündigte Schnee kam auch am dritten Tag so prachtvoll, daß die Stimmung wirklich nichts zu wünschen übrig ließ. Ich glaube, wir haben es alle empfunden: eine Arbeitswoche im Winter ist etwas Feines, und es ist schade, daß man früher so etwas nicht kannte. Liesel Schleppinghoff, Köln. I V.Neichslehrgang desAmtes Schrifttumspflege Das Amt Schrifttumspflege bei dem Beauftragten des Füh rers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschau lichen Schulung und Erziehung der NSDAP, veranstaltete vom 8. bis 13. Mai in der Gauschulungsburg in Bad Honnef seinen diesjährigen Neichslchrgang. Ihm ging ein vom Hauptschulungs amt der NSDAP, einbcrufener Schulungslehrgang für die Büchereibeauftragten der Deutschen Arbeitsfront, die Schrifttums referenten des NS.-Lehrerbundes und Vertreter anderer Glie derungen und Dienststellen der Partei voraus, der vom 4. bis 7. Mai in der Neichsschulc Königswinter der DAF. stattfand und an dem auch die Gauschrifttumsbeauftragten und andere Mitarbeiter des Amtes Schrifttumspflege teilnahmen. Der Lehrgang des Hauptschulungsamtes in Kö nigswinter stand unter Leitung von Neichshauptstellenleiter vr. P e tz o l d - München, der einleitend über die schrifttumspolitischen Arbeitsgebiete der Deutschen Arbeitsfront und des NS.-Lehrerbundes sprach, während Neichshauptstellenleiter Utikal vom Amt Schrift tumspflege die Aufgaben und Tätigkeit der verschiedenen parteiamt lichen und staatlichen Dienststellen auf dem Gebiet der Schrifttums- Politik klarlegte und die Bedeutung des Schrifttumseinsatzes für die geistige Wchrhaftmachung unseres Volkes herausstellte. Weitere Vor träge hielten u. a. Pg. vr. Hellmuth Lau gen buch er über den heutigen Stand des Unterhaltungsromans und über die Forderungen, die wir an diese Schrifttumsgattung stellen müssen, ferner der Direk tor der Weltkriegsbücherei in Stuttgart, Pg. vr. Eilers, der auf Grund des Schrifttums die außenpolitischen Leitlinien verschiedener Völker und Staaten seit dem Weltkrieg aufzeigte. Am 8. Mat begann der Neichslehrgang des Amtes Schrifttumspflege in Bad Honnef, der unter Leitung von Pg. Utikal stand. An ihm nahmen alle Gauschrifttumsbeauftragten, mehrere Kreisschrifttumsbeauftragte und Lektoren des Amtes Schrift tumspflege sowie Vertreter verschiedener Neichsbienststellen, am ersten Tage ferner noch die Teilnehmer des vorausgcgangenen Lehrganges des Hanptschulungsamtes teil. Das Ziel dieses Neichslehrganges, an dem zum ersten Male die neuen Gauschrifttumsbcauftragtcn ans den Gauen der Ostmark und des Sudetenlandes anwesend waren, war in erster Linie, einen Überblick über die gesamte Tätigkeit des Amtes Schrifttumspflege im Nahmen des dem Neichsleitcr Nosenberg vom Fiihrcr erteilten Auftrages zu geben und über die Zusammenarbeit mit den anderen Ämtern der Dienststelle Nosenberg sowie über die neuen Ausgaben des Amtes zu berichten. Im Mittelpunkt standen da her die Tätigkcits- und Lageberichte der Vertreter der verschiedenen Ämter in der Dienststelle des Neichsleitcrs Nosenberg. So sprachen Pg. vr. Frank über die Aufgaben des Amtes Weltanschauliche In formation, Pg. vr. Thiele über die Aufgaben der Hauptstelle Volkskunde und der Arbeitsgemeinschaft für deutsche Volkskunde, Pg. vr. H ülle über die weltanschauliche Bedeutung der deutschen Vor geschichte und die Aufgaben des Amtes Vorgeschichte, Neichshaupt- stellenlcitcr vr. badil. Gerigk über die Aufgaben der Hauptstelle Musik, Neichsamtsleiter Scheidt über die Aufgaben des Amtes Lehrplanung und des Außenpolitischen Schulnngshauscs, Neichsamts leiter I)r. Stang über Kunst und Dramaturgie und die Aufgaben des Amtes Kunstpflege, Neichshauptstellenleiter vr. Härtle über das Amt Wissenschaft im Wcltanschauungskampf. Wichtige Fragen der Schrifttumspolitik behandelten die Vorträge von Ncichshaupt- stellcnleitcr vr. Payr über aktuelles Schrifttum und von Neichs- stellenleiter Otto über die Bedeutung von Schrifttumskatalogen für die Schnlungsarbeit der Partei. Neben diesen Berichten, die von den Vertretern der Dienststelle Nosenberg selbst erstattet wurden, standen grundsätzliche Vorträge von Vertretern anderer Dienststellen. Der Leiter des Deutschen Volksbildungswerkes, Neichsamtsleiter vr. Lelltloff, sprach über die Aufgaben der Werkbüchereicn, der Leiter der Neichsschristtumsabteilung im Ncichsministerium für Volksauf klärung und Propaganda, Ministerialdirigent Bern dt, über das Buch als Führungsmittcl, Negicrungsrat vr. Erckmann über Lücken im schöngeistigen deutschen Schrifttum und Pg. vr. Scheidt vom Oberkommando der Wehrmacht über die neue Wehrmacht, wäh rend der Gauschnlungslciter des gastgebenden Gaues, Pg. Kölker, einen Einblick in die Aufgaben der weltanschaulichen Schulung im Gau Köln-Aachen vermittelte. An alle Vorträge schloß sich eine meist sehr lebhafte Aussprache an. Eine Reihe von Fragen wurde außer dem noch in mehreren Arbeitsgemeinschaften besprochen. Den Abschluß der Vorträge bildete ein zusammenfasscnder Bericht des Leiters des Amtes Schrifttumspflege, Neichsamtsleiter Hage meyer, der an dem ganzen Lehrgang teilgenommen und zn den meisten Themen selbst Stellung genommen hatte. Mit einem Empfang im Nathans der Stadt Köln, an den sich eine Einladung im Gürzenich und im Opern haus anschloß, sowie mit einer Nheinfahrt nach Koblenz, wo der Lehr gang durch Gauschulungsleiter Jacobs begrüßt und gastlich aus genommen wurde, endete dieser IV. Reichslehrgang des Amtes Schrifttumspflege. vr. H. Unger Vom Buchwesen in der Ukraine In einer 1933 erschienenen Schrift »Ukraine von gestern und heute« (Berlin, Bernard L Graefe) macht vr. Zeno Kuziela inter essante Angaben über die ukrainische Kultur, die älter, reicher und fesselnder ist, als der Fernstehende annimmt. »Die Ukraine«, sagt Kuziela, »begrüßt mit Freude die Erfindung der Buchdruckerkunst und führt sie gleich in ihrem Lande ein, nachdem bereits Ende des 15. Jahrhunderts in der Krakauer Druckerei des Deutschen Schweipold Fiol auf Veranlassung und Kosten des Fürsten Konstantin Ostrozskyj die ersten fünf altukrainischen Bücher im Druck erschienen sind (1491). In derselben Druckerei erscheint im Jahre 1517 eine von vr. Skoryna vorbereitete Bibelübersetzung und ein Psalter in volkstümlicher Sprache, und bald nachher wird in Z a b l u d o w die erste ukrainische Druckerei von dem aus Rußland vertriebenen Buchdrucker Iwan Fedorowitsch gegründet. Einige Zeit später richtete dieser auch in Lemberg eine ukrainische Druckerei ein. Während in Rußland, das, was aus dem Westen kam, als Teufelswerk abgewiesen wurde — 1649 untersagte ein Ukas des Zaren die Einfuhr aller Musik instrumente! —, riefen in der Ukraine die Hetmanen und Magnaten ausländische Baumeister, Maler und Bildhauer herbei und sorgten auffallend für die Ausbreitung einer gewissen allgemeinen Bildung. »Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts konnten, wie Paul von Aleppo berichtet, fast alle Ukrainer lesen und schreiben, wäh rend die Frauen beinahe bis zur Hälfte schreibkundig waren und Gebete aus gedruckten Gebetbüchern verrichteten. Der Analphabetis mus, der nachher unter der polnischen und russischen Herrschaft ein so großes Ausmaß annahm, war zur Zeit der Kosakenrcpublik eine Seltenheit und wurde mit allen Mitteln ausgcmerzt. Beinahe neu zeitlich mutet es an, daß in den Kosakenverzeichnissen der damaligen Zeit ständig auch der Prozentsatz der Analphabeten angegeben wurde.« Daß in den Schatz der ukrainischen Literatur von fremden Völ kern noch nicht tief genug hincingegriffen morden ist, wiewohl er welt ruhmwürdige Werke aufweist, hat nach Kuziclas Urteil nur politische Gründe. Seltsamcrweiscr bleibt die Ukraine dagegen ans dem Gebiete des Zeitungswescns hinter weit kleineren Völkern beträchtlich zurück. Außer ungünstigen politischen Verhältnissen dürfte diesen Sach verhalt der Umstand bewirken, daß die Stadtbcvölkcrung keinen hohen Prozentsatz der Bevölkerung ausmacht. Dafür überrascht aber geradezu der Stand des Bibliothekswesens. »Die ukrainischen Biblio theken können auf eine alte Geschichte zurückblicken. Es gab solche bereits zu Fürsten- und Hctmanszeiten, die höchste Entwicklung cr- Nr. 121 Sonnabend, den 27. Mat 1939 447
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder