/-7a/r6^/r u/rc/ ^ro^e/r Geracd Malschap Das Kind Könnte der Titel eines Romans schlichter sein? Wirklich erzählt der Dichter nichts anderes als die Geschichte Henrikens, der die üppige Maas und den schmächtigen Dolsken überraschend als neue Eltern bekommt, wie er groß wird, studieren darf, dann aber kein Priester und kein Apotheker wird, sondern immer verwegener und verlorener über die Stränge schlägt um spät, aber doch noch früh genug, zur sttzcn- gelassenen Jrreke und seinem eigenen Kinde zurückzukehren und ein neues Leben, das wirkliche anzufangen. Selbst wenn Walschap nichts weiter als diese Geschichte er zählte, müßte ste dich und mich ergreifen. In Henrikens Erlebnissen spiegelt sich die Welt und da cs ein standrischer Roman ist, ist diese Heimat das alte, treue, starke, warme und weise Flandern. Martha Hechtles Sprach- und formschöne Ver deutschung gibt dem Original nichts nach. Die Frage, die Walschap stellt, geht darum, wie weit die Berührung des flämischen Volkes mit dein modernen Leben die Schranken des hergebrachten Glaubens sprengt. Die ganze unpathetische flämische Wirklichkeit mit ihrer Drastik, in der im selben Maße ein Stück ernster Philosophie wie Humor steckt, tritt uns hier als tragende Grundlage entgegen. /UermLab-ll^sÄ/ckü'^abe Menschenbildnisse von einem sehr modernen und jungen Geiste getragen. Die frische, ja kecke Aufrichtigkeit des Buches ist einer entzückend ursprünglichen Lebensnähe ent sprungen. Die überlegene Geistigkeit, die auch vor den Grenzen standrischer Land schaft und Menschen niemals den Blick senkt, verbindet stch mit einer vertrauenden Gläubigkeit. Hs //aernoverLÄrer Xnn'e/' //r /.eM/r L.M Lugen Diederichs Verlag Zena