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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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3448 Börsenblatt s. d, Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 75, 2. April 1907. Senac de Meilhan, datiert von 1793—95, worin er sich über den Reoolutionsgeist in Frankreich beklagt, 112 Frcs., — ein Schreiben Leopolds l. von Belgien an Louis Philipp, Laeken, 25. September 1838, in dem er seinen Londoner Aufenthalt er wähnt, 100 Frcs., — ein Zahlungsbefehl Ludwigs XVI. an einen Sieur Masson, Paris, 4. April 1791, 10 Frcs., — ein Schreiben der Margaretha von Österreich, Statthalterin der Niederlande, datiert vom 14. April 1547, mit Siegel, 65 Frcs. Von den übrigen Manuskripten seien noch erwähnt: Ein interessanter Brief eines Soldaten der ersten Republik an seine Eltern, worin er die Kriegsvorgänge erzählt, Stempelaufschrift: Rheinarmee, Landau, 8. Februar 1795, 125 Frcs., — 180 ver schiedene Schriftstücke, Telegramme usw. von Gambetta und andern über die Belagerung von Paris, 55 Frcs., — vier Briefe Maffsnas an andre Heerführer, 80, 62, 72 und 75 Frcs., — ein Schreiben des Marschalls Ney an General Grenier, datiert vom 17. Juni 1800, Generalquartier von Weißenhorn, 110 Frcs. Am 23. Februar wurde der fünfte Verkauf der Briefmarken sammlung des Herrn Le Roy d'Etiolles, mit einem Erlös von 104 664 Frcs. (bis jetzt 411713 Frcs.) beendigt. Eine 25/20 Cts.- Marke von Nossi-Bö, 800 Frcs., — eine 15 o/4-Marke von Marti nique, 300 Frcs., — zwei rosa 80 Cts.-Marken von La Guade loupe, 252 Frcs., — eine Oldenburger Briefmarke 1852, Taler, schwarz auf gelbem Grund, 500 Frcs., — eine ähnliche Talermarke, schwarz auf rosafarbenem Grund, 316 Frcs. Sechs Marken von Württemberg, 1869, 7 Kr., dunkelviolett mit Rand druck, 730 Frcs., — ein ähnliches 2 Mark-Postwertzeichen von Württemberg, 180 Frcs. Am gleichen Tage leiteten Delestre, Paulme und Lasquin junior in einem andern Saal des Hotels Drouot einen Verkauf von allerlei Kunstgegenständen, der 19 250 Frcs. ergab. Ein auf Velinpapier ausgeführtes Manuskript aus dem 15. Jahrhundert, das mit 15 Miniaturen verziert war, die Leidensgeschichte Christi darstellend, 2500 Frcs., — ein andres Manuskript aus dem 15. Jahrhundert, ebenfalls auf Velinpapier, mit verzierten Anfangs buchstaben und 13 Miniaturen, 1840 Frcs. (Schluß folgt.) Korporation -er Wiener Buch-, Kunst- und Musikalien händler. — Die 20. ordentliche Korporations-Versammlung wird am Dienstag den 16. April d. I., vormittags 10 Uhr, im Saale des Hotels -Goldene Ente-, Wien I, Riemergasse 4, tagen. (Red.) Post. — Infolge Aufhebung der Postoerbindung nach Samoa über San Francisco werden die Briessendungen aus Deutschland nach Samoa bis auf weiteres durch den Suezkanal nach Sydney (Ausstralien) befördert, von wo die Weiterbeförderung mit der nächsten Gelegenheit stattfindet. Eine solche Gelegenheit bietet der in vierwöchentlichen Abständen von Sydney abgchende Dampfer der Union Steamship Company of New Zealand mit Anschluß aus Berlin zunächst am 19. April. (Dtschr. Reichsanzeiger.) Kuustausstelluug. — Aus Dresden wird uns geschrieben: (Red.) Eine Sonderausstellung von etwa 25 Werken Ernst Lieber manns wurde am Donnerstag den 28. März in den vordern Sälen der Galerie Ernst Arnold eröffnet. Der rege Besuch am ersten Tage bewies das große Interesse, mit dem man der Aus stellung die als Ehrung zu des Künstlers sechzigstem Geburtstag gedacht ist, entgegensah. Zu einer Reihe bereits bekannter Gemälde hat Liebermann noch einige neue, ganz hervor ragende beigesteuert. — Von weiteren Kollektionen befinden sich zurzeit in der Galerie Ernst Arnold etwa 20 große Gemälde des Weimarer Künstlers Th. Lambrecht, ferner Paul Baum mit hochinteressanten Arbeiten und ein junger Dresdner Künstler R. Birnstengl mit einigen Gemälden, die noch auf manches Gute schließen lassen. Im Skulpturensaale dominiert neben den noch verbliebenen Werken Professor August Hudlers der aus Leipzig herübergekommene Felix Pfeifer, dessen Arbeiten allgemeines Interesse finden. Der Durchgangssaal ist einer ebenfalls sehr interessanten Aquarellkollektion von E. von Winkler eingeräumt. Alles in allem eine Ausstellung, die Schönes und künstlerisch Wertvolles in Menge bietet. ' Neu« Bücher- Kataloge re. für Buchhändler» VersteiAsruvAs - XatalvAS von .1. dl. Usbsrle (8. Uswxsriw' 8öbvs) in Xöln s,/X5.: s.) Xs.ts.IoA von XsrvorrsASvdeu Cemäldev älterer Heister ans äsm Xs.cbls.8ss äss pursten Xlsxsndsr LorissovitseX Xours- lrins, verstorben ?.u 8t. kstsrsdurA. 4". 6 8., mit Repro duktionen. 25 Xrn. VsrstsiAsruvA su Xöln am 9. Xpril 1907, ns.obmitts.AS 3^2 UXr. b) Xs.ts.IoA von Osmsläsn älterer und nsuxsitiAsr Heister aus dem Lesitss äss Herrn Xslix tVssnsr in Xonäon. 4". 20 8., mit Reproduktionen, 96 Xrn. VersteiASrunA xu Xöln s.m 9. u. 10. ^pril 1907, je nacbmittsAs 3*/z llbr. c) XstsIoA von Oswäldsn älterer unä nsuxsitiAsr Kleister aus vsrsebisäsnsm Rssitx. 4". 15 8., mit Reproduktionen. 95 Xrn. VersteiASrunA xu Xöln gm 10. Xpril 1907, ns.obmitts.AS 3'/, Ilbr. LvAbsnälsr Nsäbjkklpsr koreninASns 8ts,tistik, sksluttst den 1. Nsrts 1906. Cdsrbsjdet gk privat sts.tist.ilr Xsborstorium. 8". 21 s, Xjöbnbavn, ürsskss lloAtrxlrlrsri. Personalnachrichten. Vermitzt. — Aus Duisburg bringen rheinische und west fälische Blätter die nachfolgende erschütternde Meldung: (Red.) * Duisburg, 26. März 1907. (Vermißt.) Am Sonntag nach mittag hat der Buchhändler Ewich sich mit seiner Frau in den Wald begeben, und beide sind nicht wieder zurückgekehrt. Ewich, der seit Anfang Februar vorigen Jahres nach einer Darmoperation ehr schwermütig war, hat mit seiner Frau wahrscheinlich den Tod im Rhein gesucht, da gestern in der Nähe der Ruine bei Kaisers werth Kleidungsstücke der Vermißten gefunden wurden. * Duisburg, 27. März 1907. Zu dem Verschwinden des Ehe paares Ewich erfährt die -Rhein- und Ruhrzeitung- noch: Der erschütternde Vorfall wird in weiten Kreisen der Bürgerschaft die lebhafteste Teilnahme erregen. Das Ehepaar Ewich ist seit Sonntag abend verschwunden, die Begleitumstände lassen leider keinen Zweifel, daß beide den Tod im Rhein gesucht und gefunden haben. Herr Ewich, der Inhaber der Buchhand lung Joh. Ewich, mußte sich im Februar vorigen Jahres zweimal einer schweren Darmoperation unterwerfen, die zwar anscheinend völlige Genesung brachte, aber eine De pression des Gemüts auslöste, die sich gegen den Herbst fast zum Trübsinn steigerte. Herr Ewich, der in den glücklichsten finanziellen Verhältnissen lebte und ein gutgehendes Geschäft besaß, zeigte in letzter Zeit häufig pessimistische Anwandlungen über die Zukunft seines Geschäfts, die, da sie völlig grundlos waren, seine Umgebung beunruhigten. Eine Katastrophe, wie sie jetzt eingetreten ist, hätte freilich niemand für denkbar ge halten. Am Sonntag mittag unternahm Herr Ewich mit seiner Frau, wie das die Gewohnheit des Ehepaars war, einen Spaziergang, von dem beide nicht zurückkehrten. Am Montag vormittag gegen R/i Uhr fanden Leute am Ufer des Rheins bei Kaiserswerth, etwa 300 Schritte hinter der Ruine nach Düsseldorf zu, an einer wenig begangenen Stelle hinter einer Hecke sorgfältig hingelegt einen Überzieher, ein Damenjackett, einen Schleier und zwei Schirme, die als das Eigentum des Ehepaars Ewich durch deren Sohn, Herrn Hans Ewich, festgestellt wurden. Die Kleider waren mit Reif bedeckt, hatten also schon die Nacht über an der Fundstelle gelegen. Fußspuren zeigten, daß zwei Personen an jener Stelle in den hochangeschwollenen, reißenden Strom gesprungen waren. Es ist heute zweifellos, daß beide Eheleute hier den Tod suchten. Ob bei Herrn Ewich ein plötzlicher Entschluß oder eine vorbereitete Handlung vor liegt, ist schwer zu sagen. Gegen das letztere spricht die Tat sache, daß Herr Ewich auch nicht eine Zeile oder eine Anordnung hinterlassen hat; dafür könnte sprechen, daß Herr Ewich, gegen seine sonstige Gewohnheit, sein Schlüsselbund, das ihn sonst nie verließ, zu Hause ließ. Von seiner Ehefrau Klara, die trotz ihrer 66 Lebensjahre noch sehr rüstig und durchaus gesund war, kann nur angenommen werden, daß sie ihren ein Jahr ältern Mann auch im Tode nicht verlassen wollte. Als sie sah, daß er zu dem Todessprung unter allen Umständen bereit war, ist sie ihm, wie die sorgfältig hingelegten Kleidungsstücke be weisen, freiwillig in den Tod gefolgt. Die Leichen sind noch nicht gefunden. Auf ihre Bergung ist eine Belohnung von 500 ^ ausgesetzt.
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