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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1907
- Sprache
- Deutsch
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75, 2. April ISO7. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn, Buchhandel. 3445 Eingaben aller Art ebenfalls mitralen zu sollen, dazu die Presse. Jedermann hatte, wie Goode sagt, einen Plan für sich und widersetzte sich allen übrigen Plänen mit ebenso großem Eifer, wie sein Plan von dem des anderen verschieden war. Schulen jeder Gattung, von einer nationalen Universität an bis zur Ackerbauschule, ein botanischer Garten, ein chemisches Laboratorium, ein Lyzeum für öffentliche Vorträge, ein Kunstmuseum und andres wurden in Vorschlag gebracht, vor allem wurde von dem genannten Abgeordneten Adams die Errichtung eines astronomischen Observatoriums mit Aus dauer verfochten, während manche wiederum, darunter der geistreiche Deputierte Rufus Choate, unterstützt von George Perkins Marsh aus Vermont, die Gründung einer National bibliothek befürworteten. * >) Für große wissenschaftliche Bibliotheken hatte man damals in Nordamerika noch wenig Sinn. Die Presse verhielt sich mit verschwindenden Ausnahmen gleichgültig. Stimmen wie die von Henry E. Dwight, der 1826 in seinen Msvsis in 6srmnn^ seiner Sehnsucht nach Errichtung einer Bibliothek wie die zu Göttingen in seiner nordamerikanischen Heimat Ausdruck gegeben hatte mit den diese deutsche Büchersamm lung so hoch ehrenden Worten: »I sboulä looL npou tbs inäiviäunl vebo sboulä sstnblisb suob n librarv in tbs Ilniteä Linkes ns klink ok 6ötiingsn ns tbs ^renkest beueknotor ko in)- oouutrz- wbo bns livsä sinos tbs äs^s ok IVssbington«, waren ungehört verhallt. Für eine Nationalbibliothek standen die Aussichten um so schlechter, als, wie Johnston hervorhebt, eine politische Partei überhaupt gegen die Errichtung nationaler Institute, namentlich in der Bundeshauptstadt Washington, war. Zu dieser partikularistischen Strömung kamen noch der Mangel einer großen nationalen Universität und die Tat sache, daß Washington nur die politische Hauptstadt der Union, nicht wie London und Paris das Zentrum des Landes in geistiger und materieller Hinsicht bildete. Um so bemerkenswerter war der Erfolg Choates und seines Mit streiters Marsh, von denen jener 20 000, dieser 25 000 Dollars aus dem Legat zur Begründung einer Bibliothek jährlich aufgewendet wissen wollte, während ihr hauptsächlichster Gegner Robert Dale Owen nur für 10 000 Dollars plädierte. Am 29. April 1846 wurden im Repräsentantenhaus, am 7. August im Senat die für die Stiftung maßgebenden Be schlüsse gefaßt und bereits am 10. August vom Präsidenten Polk bestätigt. 25 000 Dollars sollten also jährlich für eine Bibliothek verausgabt werden, der das Recht auf die Ein ziehung von Pflichtexemplaren sämtlicher innerhalb der Ver einigten Staaten erscheinenden Bücher zugebilligt wurde. Der Stiftung sollte außerdem die Obhut über die staatlichen Sammlungen übertragen werden, die in einem zu gründen den klntionnl Llussum und einer Osllsr^ ok L.rt Unterkunft finden würden. Im übrigen sollten die Rs^snts als künftige Aufsichtsbehörde über das Einkommen aus dem Legat ver fügen dürfen »ns tbs^ sbnll ässin best suitsä kor tbs Promo tion ok kbs pnrposs ok kbs kssknior«. So entstand die Lmikbsomsu Institution. An der Spitze des Institutes steht, da das Legat vom Testator in die Hände der Vereinigten Staaten selbst gelegt war, als LrssiäivA Oküosr sx oküoio der Präsident der Union. Er und sein Kabinett bilden die eigentlichen »Ksmbsrs«, ein Vorzug, wie ihn kein zweites Institut der Welt aufzu weisen hat. Als eigentliche Verwaltungsbehörde wirkt »kbs Lonrä ok Usgsvts«, bestehend aus dein Vizepräsidenten und dem 6biök lustios der Vereinigten Staaten, drei von dem Präsidenten des Senates und drei von dem Spsnbsr des ") Oontributions ko ^rnsrienn Ilbrnr^ biskor/, ^kübrnrx ok 6on- grsss. Listor^ ok kbs Librnr^ ok OonKrsss. Vol. 1, 1800—1864. fix IVillinm Lnvson lobnston. IVnsbinxton 1904, 8. 401 K.: Ibs 8initbsoninn Institution nnä pinns kor n nntionnl librnr^. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. Repräsentantenhauses zu Beisitzern ernannten Abgeordneten, wozu noch sechs vom Kongreß gewählte Private kommen. Der eigentliche Beamte des Institutes, in unserem Sinne dessen Direktor, ist der Sekretär. Die erste Sitzung der LsZ-snts fand am 7. September 1846 statt. Ihre wichtigste Aufgabe war zunächst die Wahl eines geeigneten Sekretärs; sie wurde am 3. Dezember vor genommen und fiel auf Joseph Henry aus Princeton.") Wenn in der entscheidenden Sitzung des Lonrä ok Rsgsnts von dem künftigen Sekretär verlangt wurde, daß er besonderes Talent und einen festen Charakter besitzen müsse, daß er im stande sein müsse, die Wissenschaft durch Originalforschungen zu fördern und als angesehene Mittelsperson den Verkehr zwischen dem Institute und der gelehrten Welt des In- und Auslandes zu leiten, so entsprach diesen Anforderungen Henry wie kaum ein zweiter. Geboren am 17. Dezember 1799 in Albany im Staate New Dork, seit 1826 Dozent der Mathematik an der dortigen Akademie, seit 1832 Professor der Naturphilosophie am LoUsgs von New Jersey in Prince- ton, erfreute er sich, als er mit 47 Jahren die Berufung an die Lmitbsouinv Institution erhielt, als bahnbrechender Forscher und Erfinder auf dem Gebiete der Elektrizität und des Magnetismus eines weit über die Grenzen Amerikas hinaus gefeierten Namens. Er durfte, da vorauszusehen war, daß das neue Amt seiner privaten Tätigkeit auf wissenschaft lichem Gebiet hinderlich sein würde, ohne für großsprecherisch zu gelten, die stolze Äußerung tun, er bringe, wenn er das Anerbieten annehme, einer angesehenen Stellung seinen künf tigen Ruhm zum Opfer. Ruhm ist ihm allerdings trotzdem noch in reichem Maße zu teil geworden, denn Henry wird immer als der eigentliche Schöpfer und Organisator des Weltinstitutes zu betrachten sein, das er dank einer eisernen Energie, verbunden mit Umsicht und Sparsamkeit — pnz^ ns z-ou A0 und Lpsvä lsss tbsu ^our iuoorns waren seine Grund sätze, an denen er unbeugsam sesthielt — groß gemacht hat. Sein Organisationsplan, dessen Aufstellung ihm kbs Lonrä ok LsLsvks bereits einige Zeit vor seiner Ernennung über» tragen hatte, war, als er am 7. Dezember 1846 die Wahl zum Sekretär annahm, bereits fix und fertig, so daß er ihn den Lsxsvks am folgenden Tag unterbreiten konnte. Das Institut sollte darnach nicht eine nationale Anstalt werden, wie andere Anstalten, die von der Regierung völlig abhängen; seine Fonds sollten vielmehr ausschließlich für die Ver breitung von Kenntnissen unter den Menschen ver wendet werden; denn zum Wohl der gesamten Menschheit, nicht für einen einzelnen Distrikt, auch nicht für eine einzelne Nation sei die Stiftung bestimmt. Die Vermehrung von Kenntnissen aber, wie sie der Testator ins Auge gefaßt habe, müsse in der Weise bewirkt werden, daß Originalforschungen ersten Ranges gefördert und ihre Resultate durch regel mäßige Publikationen in Originalabhandlungen bekannt ge geben würden. Die Tätigkeit des Institutes dürfe sich dabei nicht auf einen bestimmten Zweig der Wissenschaft beschränken, immer aber müsse als Grundsatz festgehalten werden, daß man in erster Linie darnach zu streben habe, neue Prinzipien, nicht einzelne Tatsachen, ans Licht zu ziehen. Dazu sollten dann noch, gemäß den Beschlüssen des Kongresses, die Pflege der Sammlungen von Gegenständen der Natur und Kunst, die Begründung einer Bibliothek, die Einrichtung von Vor lesungskursen und die Organisation eines nationalen Systems meteorologischer Beobachtungen kommen. Soweit Henrys Programm, das die Billigung der Lsgsnts fand. Schon Taylor hat in seinem Nachruf auf Henry darauf Luütbsoninn Nisosllnneous Lollsotions. Vol. 21. IVnsbinxton 1881. Hr. 356: Asworinl ok losspb Lsnr^. (514 8.). Ibs 8rnitbsoninn Institution 1846—96. 8. 115—234: llbs tbrss ssorstn- riss bv 6. L. 6ooäs. 452
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