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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1939-03-21
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1939
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- Deutsch
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Das Buch als Waffe im Kampf der Idee Arbeitstagung des Amtes Schrifttumspflege in Reichenberg Aus Anlaß der ErösfmingSkundgebung der diesjährigen Fach buchwerbung im Sudetengau und der Eröffnung der von uns bereits behandelten Kachbuchwanderausstellung veranstaltete das Amt Schrifttumspflege beim Beauftragten des Füh rers für die Überwachung der gesamten weltan schaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP, in Reichenberg eine Arbeitstagung, an der u. a. Vertreter des Reichs ministeriums sllr Volksausklärung und Propaganda und der Deut schen Arbeitsfront teilnahmen und die in verschiedenen Vorträgen und längeren Aussprachen Gelegenheit gab, den neu ernannten Kreis- schristtumsbeaustragten des jilngstcn Reichsgaues Richtlinien sllr ihre zukünftige Arbeit zu geben. Die Tagung, die in der Gewerbe- und Handelskammer begann, wurde am zweiten Lag aus der Gau schulungsburg bei Reichenbcrg fortgesetzt. Da die Teilnehmer der Arbeitstagung außerdem Gelegenheit hatten, an der Großkundgebung sllr das Fachbuch und an der Eröffnungsseier der Fachbuchschau tetl- zunehmen, erhielten sic gleichzeitig einen lebendigen Einblick in die Arbeit der öffentlichen Buchwerbung und deren nun seit Jahren mit immer neuer Energie verfolgten Ziele. Nach begrüßenden Worten des Gauschulungsbeaustragten De. Suchy begann die Tagung, die unter der Leitung des Gau- schrifttumsbeaustragten Sepp Schwarz stand, mit einem Vortrag des Leiters des Amtes Echrifttumspslcgc, Neichsamtsleiter Hage- meyer, der in seinen Ausführungen zur Schrifttumsarbeit der Partei Stellung nahm. Es müsse immer sestgehalten werden, stellte Hagemeyer fest, daß ein großer Teil dieser Arbeit im stillen zu leisten sei ohne äußere Anerkennung. Sie sei aber gerade deshalb nicht weniger wichtig, weil sie Kämpscrnaturen schasse, wie sic der National sozialismus brauche. Menschen, in denen sich fachliche Eignung mit dey Dynamik des politischen Kämpfers vereinigten. In einem Überblick auf bas deutsche Schrifttum der Gegenwart zeigte Hagemeyer die Probleme und Auf gaben, die es zu bewältigen gilt. Es sei nicht getan mit einem Nach beten der Prinzipien, wichtiger sei das Erkennen der wirklichen Werte eines Buches. Er erwähnte in diesem Zusammenhang, daß es nicht angehe,Laß sich Bannerträger einervergangenen Zeit zu Bannerträgern unserer Idee machten und schuf damit den richtigen Abstand zu den Werken einiger besonders eifriger Schriftsteller. Wir hätten dafür zu sorgen, daß die schöpferi schen Kräfte unserer Zeit zum richtigen Einsatz und zur richtigen Entfaltung gebracht würden. Eine wichtige Hilfe sei ein n a ch p o I i - tischen Grundsätzen ausgerichtetes Mittlertum. Hagemeyer würdigte weiter die Arbeiten der jüngeren Dichtergenera tion und wies hin aus das große dichterische Erbe, das wir zu be treuen und sortzuführen hätten. Es sei zwecklos, dichterisches Schassen zu forcieren, weil es seine eigenen Gesetze habe. DerJmpuls des gegenwärtigen Lebens sei dazu ebenso notwendig wie die schöpferische Einsamkeit, die ein Werk aus reifen lasse. An Hand zahlreicher Beispiele zeigte der Reichsamtsleiter dann die Ausgaben der Kreisschristtumsbeauftragten seiner Dienst stelle, die sich aus der umfassenden Bewertung des wissenschaftlichen und schöngeistigen Schrifttums ergeben. Das Schrifttum habe als brlickenbildenbe Kraft seine Aufgabe zu erfüllen. Erst wer er kannt hätte, welche K rastspeicher die Bücher einesVolkes sind, wisse, daß das Buch eine Waffe für den Sieg der Idee des Führers sei. Über die Organisation und bieTätigkeitbes Amtes Schrifttumspflege äußerte sich Relchshauptstellenleiter Pg. G. Uti - kaI, der die Mittel und Wege auszeigte, die das Amt Schrifttums- pslege wähle und beschreite, um zu erfüllen, was Hagemeyer in grund sätzlichen Ausführungen als Forderung ausgestellt habe. Die Arbeit sei nur zu leisten, wenn dahinter eine ganze Persönlichkeit stehe, deren Hauptkennzeichen das konsequente Festhalten an einmal für richtig besunbenen Gedankengängen sei. Utikal ging weiter ein aus die Prüflings- und Wcrtungsarbeit des Amtes, die Bedeutung seines Lektorats, der Zeitschrift »Bitcherkunbe-, der Lehrgänge und Arbeits tagungen und zeigte in großen Zügen die Schrifttumzarbeit in ihrem augenblicklichen Stand auf. Das gab ihm Gelegenheit, alle jene Stellen zu erwähnen, die in gemeinsamer Tätigkeit zum Besten des deutschen Buches arbeiten, um durch das Buch den Men schen tapfer und reis zu machen. Reichsstellenleiter Pg. Schneider, der Beauftragte des Amtes Schrifttumspslege für das gesamte Ausstellungswesen, wandte sich dem speziellen Zweig der Schristtumsförberung durch Ausstellungen zu. Die besten Bücher könnten, so stellte er sest, nichts nützen, wenn sie abseits von der Öffentlichkeit ein beschauliches Dasein führten. Dis Ausstellungsarbeit sei eine Möglichkeit, von dem Guten immer wieder das Beste zu zeigen. Wir seien heute so weit, daß besonders bei Buch- ausstcllungen nicht mehr wirtschaftliche Gesichtspunkte maßgebend sein können. Die großen Ausstellungen, die das Amt Schrtsttums- pslege in den letzten Jahren durchgeführt habe, seien Träger einer Weltanschauung gewesen und haben kulturpolitische Absichten erfüllt. Es sei nicht der Zweck solcher Ausstellungen, den Beschauer zu bevor munden, sie sollten ihn anregen, ihm neue Möglichkeiten zeigen und ihn dem Buch gegenüber aufgeschlossen machen. Aus diesem Grunde hätten diese Ausstellungen nicht nur das Buch herangezogen, sondern zur Illustrierung und Vertiefung des Buchinhalts auch eine Reihe von Hilfsmitteln verwandt, die ihre Wirksamkeit nun schon sehr oft unter Beweis stellen konnten. Eingehend aus technische Ausstellungs fragen betonte Schneider, daß die große Erfahrung des Amtes Schrist- tumspflege heute schon den Erfolg auch der kleinsten Ausstellung ge währleiste. Diese Hilfe stehe den Kreisschristtumsbeauftragten des Su- betengaues immer zur Verfügung. Nach der Mittagspause sprach vor Beginn einer größeren allge meinen Aussprache, die Pg. Schwarz leitete, Hauptstellenleiter De. Petz old von der Hauptstelle Büchereiwesen des Neichsschulungs- amtes über die Büchereiarbeitder Partei. Ausgehend von der Bedeutung des Buches und seiner Wichtigkeit im Erzichungs- prozeß des Volkes machte er klar, daß es unsere Aufgabe sei, Bücher zu lesen, die ein Mittel der Schulung sein könnten, wie auch ein Mittel zu Besinnung und Kräftesammlung. Aus diesem Grunde habe sich das Schulungsamt besonders um den Einsatz des Buches in der Partei arbeit bemüht, vr. Petzold machte Ausführungen über die Büchereien der Dienststellen der NSDAP., der Schulungsstätten, der Gau schulungsburgen, der angeschlossenen Verbände, der Werkbüchereien und umriß den gesamten großen Ausgabenkreis, den die Hauptstelle Biichcrciwcsen zu betreuen hätte. Mit dieser Arbeitstagung, die durch eine längere Aussprache noch Gelegenheit bot, die verschiedensten Fragenkreise und Probleme zu klären, beginnt die Arbeit des Amtes Schrifttumspflege im Sudeten- gau, der nun teilhat an den Gesamtausgaben der Volksgemeinschaft. Die Rcichenberger Tage vermittelten allen Teilnehmern das Bewußt sein von der Wichtigkeit der Schristtumsarbeit. Sie gaben ihnen, die jetzt in ihren Kreisen arbeiten werben, das notwendige Rüstzeug für eine schwere, aber um so schönere und ertragreichere Arbeit im Dienst der Volksgemeinschaft. E. W. L. Fachschaftsabend in Berlin Am 20. Januar hatte die F a ch s ch a f t H a n d e l in der Landes leitung Berlin zu einem Fachschaftsabend eingeladen, zu dem sich zahlreiche Mitglieder zusammenfanden. Landesfachberater Pg. Georg Schmidt si. Fa. Akademische Buchhandlung A. Haller L G. Schmidt) begrüßte den Landesobmann, Pg. Langenscheidt und die Referenten des Abends, Pg. vr. Koch vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und Pg. Thulke, Leiter der Abteilung Hl, Gruppe Buchhandel, der Neichsschrifttumskammer, Leipzig. Ferner über mittelte er die Wünsche des Leiters der Fachschaft Handel, Pg. Kretzschmar, Cottbus. In seinem Referat entwickelte Pg. Thulke in offenherzigen und grundsätzlichen Ausführungen die Aufgaben der Retchs- s ch r i f t t u m s k a m m e r als der alle Gliederungen des Buch handels beschirmenden Standesorganifation. Ob Verlag oder Sorti ment, Reise- und Versandbuchhandel, Leihbuchhandel, ob Buchver kaufsstellen, Verlagsvertreter oder Angestellte des Buchhandels, allen einzelnen Fachschaften und Fachgruppen galten die Ausführungen des Pg. Thulke. Er untersuchte die Berechtigung ihrer einzelnen Interessen und stellte diesen den durch die Kammer vertretenen, aus der Einsicht ihrer Führung gewonnenen Anspruch auf die ausgleichende Gerech tigkeit zum Wohle aller gegenüber. In überzeugender Beweisführung wurde mit Tatsachen belegt, welche äußeren, den Buchhandelsstand be drückenden Hemmungen die Kammer seit 1933 beseitigte und etappen weise weiter beseitigen wird, um das Leben eines nationalsozialisti schen Buchhandels zur vollen Entfaltung zu bringen. In eindring lichen Worten warb Pg. Thulke um die Entäußerung von den inneren, schwer faßbaren Hemmungen vieler einzelner unseres Standes. An- Nr. 68 Dienstag, den 21. März 1939 SS5
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