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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1939
- Strukturtyp
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- 1939-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1939
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- Deutsch
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charakteristische Beispiele zu nennen, möge gesagt sein, daß Rilkes Gedichte in fünfzehn Jahren nur in l>00 Exemplaren verbreitet wurden, sein -Coruet- in drei Jahren dagegen in 1000. Hans Carossas »Rumänisches Tagebuch- brachte es in drei Jahren auf 581 Exemplare, »Der Arzt Gion» in zwei Jahren auf l 500. Bindings »Aus dem Kriege- fand in sechs Jahren 2033 Leser, Alverdes' »Pfeiferstnbe- in fünf Jahren 4 lOO. Einen über raschenden Erfolg hatte A. Schweitzers Selbstbiographie »Aus meinem Leben und Denken- mit 9 415 Exemplaren in zwei Jahren. Die bevorzugten Interessengebiete sind wie in England die Schöne Literatur, Geschichte und Biographien und die Religions wissenschaften; aus den zahlreichen, in beiden Ländern gleich zeitig herausgegebenen Übertragungen geht ja schon hervor, daß der Geschmack der Leserschaft sehr verwandte Züge aufweist. Die Auswahl aus der Schönen Literatur beschränkte sich fast ganz auf zeitgenössische Autoren, wie Ebcrmayer »Fall Claasen«, Kellermann »Lied der Freundschaft«, F. Thieß »Tsushima- und G. von Le Fort »Die Letzte am Schafott-. Im Jugendschrifttum, für das Amerika den empfänglichsten Boden bildet, behielten neben einer Anzahl von neueren Bilderbüchern die alten Er zähler ihre Anziehungskraft (Brüder Grimm, I. Spyri). Deutschland hat im Berichtsjahr eine recht große Aufnahme freudigkeit für das englisch-amerikanische Schrifttum gezeigt: es wurden in Erstausgaben (die Neuauflagen sind nicht gezählt) 270 Werke übernommen, von denen rund 180 auf die Schöne Literatur, nahezu 40 auf historische und biographische Schriften und fast 20 auf länderkundliche Berichte und Reisebeschrcibun- gen entfielen. Aus dem niederländischen Ubersetzungsmarkt, der mit einem Anteil von über 10 Prozent an der Gesamtproduk tion (5896 Einheiten) beteiligt ist, spielen die Übertragungen aus dem Englischen eine ganz überragende Rolle (314); sehr zahlreich sind auch die Übersetzungen aus dem Deutschen (193), während das dritte Nachbarland Frankreich mit einem nur sehr geringen Beitrag (40) berücksichtigt ist. — Da der gebildete Holländer sehr sprachenkundig ist und nicht nur die deutsche wissenschaftliche, sondern auch zum großen Teil die schöngeistige Literatur im Original liest, beschränkt sich die Auswahl der belletristischen Schriften im wesentlichen auf die Bedürfnisse einer anspruchsloseren Leserschaft, die mit leichter Lektüre, Frauenromanen und Abenteuergeschichten, versorgt wird. Aus dieser Fülle des bloßen Unterhaltungsschristtums ragen Kolben- heyers großer Roman »Amor dei« und einige Erzählungen von I. Gotthelf und E. Th. A. Hosfmann hervor. Neben den zahlreichen Erscheinungen der Schönen Litera tur (122) können sich nur religiöse (17) und weltanschauliche, psychologische und pädagogische Untersuchungen (13) behaupten. Sehr verbreitet sind in Holland die charakterkundlichen Werke von Fritz Künkel; so liegen in diesem Jahr Neuauflagen vor von »Die Arbeit am Charaklcr- und »Grundbegriffe der Jndivi- dualpsychologie-. —> Von Darstellungen aus anderen Gebieten, die sich an einen größeren Leserkreis wenden, sind in hollän discher Übersetzung erschienen: »Elisabeth- von Corti, »Die Hel den des Alcäzar- von R. Timmermans, »Italien in der Welt- und »Wissenschaft bricht Monopole« von A. Zischka und die in diesem Jahr häufig übersetzte Mathematik für jedermann »Vom Einmaleins zum Integral- von E. Colerus. Die Empfänglichkeit der deutschen Leser für das schön geistige Schaffen der Holländer und Flamen ist in den letzten Jahren ziemlich unverändert geblieben; von den 25 neuen Übertragungen entfiel der größte Teil auf Werke der bekannten Autoren Jan Fabricius, Madelon Lulofs, H. van Wermes- kerken auf holländischer und A. Coolen, Stijn Streuvels und F. Timmermans auf flämischer Seite. (Fortsetzung folgt.) Veranstaltungen der Gruppe Buchhandel Essen — Fachschaft Angestellte Freitag, den 3. März findet im Hause der Buchhandlung Günther L Schwan, Essen, II Hagen 62, l. Etg. der Fachschafts-Abend statt. Gaufachschaftsberater Pg. Gottfried Rocholl, Essen spricht Uber »Buchführung und Abrechnung des Buchhändlers«. Teilzunchmen haben alle Lehrlinge im Kreise Essen. Lehr'lingspaß mitbringen. — Alle Gehilfen aus dem Kreis Essen sind herzlich ein geladen. Paul Kaiser, Fachschaftsberater. Der Buchhandel auf der Leipziger Frühjahrsmesse In der morgigen Ausgabe des Börsenblattes erscheint dasVer - zeichnis der auf der Leipziger Frühjahrsmesse aus st eilenden Firmen. Soweit sich bis jetzt überblicken läßt, wird die Zahl der Aussteller der letzten Messe erreicht, wenn nicht sogar überschritten. Es sind wieder eine Reihe wichtiger Verlage ver treten, deren Neuerscheinungen kennenzulernen sich lohnen dürfte. Außerdem nennt das Verzeichnis auch diejenigen Firmen, die in einer der Leipziger Dauerausstellungen vertreten sind. Es wird also auf der Leipziger Frühjahrsmesse vom 5. bis 10. März wieder Gelegen heit sein, die Produktion eines beachtlichen Teiles des deutschen Ver lagsbuchhandels — wozu noch die Angebote der zahlreichen Groß- Antiquariate kommen — kennenzulernen. Personalnachrichten Heute begeht der Buchdruckcreibesitzer und Zeitungsverleger Herr Wilhelm Möller in Oranienburg bei Berlin in seltener Rüstigkeit seinen achtzigsten Geburtstag. Von seiner Vaterstadt Bay reuth führten ihn die Lehr- und Wanderjahre in die verschiedensten Teile des Deutschen Reiches, bis er sich schließlich in Berlin durch Fleiß und Zähigkeit zum Geschäftsführer größerer Druckereibetriebe heraufarbeitete. Im Jahre 1894 gründete Herr Möller in Berlin eine eigene Druckerei, der bald ein Verlag angeglicdert wurde. Buch druckerei und Verlag wurden später nach Oranienburg verlegt, wo sie zu einem der größten Zeitungsunternehmen des Berliner Nordens ausgebaut werden konnten.— Der Achtzigjährige, der auch jetzt noch vom frühen Morgen bis zum späten Abend in seinem Betriebe tätig ist, wird in der Leitung des Geschäftes durch seine beiden Söhne unterstützt. Am 23. Februar verschied im Alter von fünfzig Jahren Herr Walther E. Diefenbach, langjähriger Mitarbeiter in dem Verlage F. A. Brockhaus inLeipzig. Im Alter von zweiundachtzig Jahren starb nach kurzer Krank heit Herr vr. Eugen Görlach, der Seniorchef der Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Wilhelm Kohlhammer in Stuttgart. Im Jahre 1856 in Eßlingen geboren, übernahm 0r. Görlach nach dem Tode seines Schwagers Wilhelm Kohlhammer im Jahre 1893 gemeinsam mit seiner Schwester Frau Marie Kohlhammer die Leitung der Firma, deren Ausbau zum Verlage er tatkräftig förderte. Mit Dr. Görlach ist ein Mann dahingegangen, dessen Lebenswerk ganz im Dienste des Vcrlagsbuchhandels stand. In der Geschichte des Stuttgarter Buchdruckerei- und Verlagswesens wird seinem Namen stets ein ehrenhaftes Andenken bewahrt werden. Am 22. Februar verstarb im fast vollendeten sechsundachtzigsten Lebensjahre Frau Minna Holtsch, Mitinhaberin der Firma Gustav Köhler's Buchhandlung, Löwenberg in Schlesien. Seit 1868 befand sich die Buchhandlung im Besitze von Paul Holtsch und wurde nach seinem Tode im Jahre 1897 von seiner Gattin weiter geführt. Unter ihrer Leitung konnte sich das Geschäft ruhig und allmählich entwickeln und auch die wirtschaftlich schweren Zeiten gut überstehen. Frau Holtsch, die trotz ihres hohen Alters bis zuletzt lebhaften Anteil an dem geschäftlichen Fortgang ihrer Buchhandlung nahm, wurde seit 1925 durch Fräulein Wiedermann tatkräftig in der Leitung ihres Sortimcntes unterstützt. » Im Alter von sechsundsiebzig Jahren verstarb am 23. Februar an den Folgen eines Unglücksfall Fräulein Lisbeth Kueßner, langjährige Inhaberin der gleichnamigen Buchhandlung in Rasten- burg (Ostpr.). Das tragische Ende dieser Berufskameradin, deren Leben stets Arbeit und Pflichterfüllung war, findet überall größte Teilnahme. » Am 22. Februar verschied nach kurzem Leiden im achtundsiebzig sten Lebensjahr Herr Johann Schutzmann, Inhaber der gleich namigen Buch- und Papierhandlung sowie eines Speditionsunter nehmens in Tetschen (Sudetengau). Nr. 50 Dienstag, den 38. Februar 1939 171
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