Oie neue lulu von Strauß und Torney Der jüngste Tag 7.-16. Tausend, in Leinen z.7; Lulu von Strauß und Torney ist als deutsche Balladendichterin bekannt. Aber neben ihren Dichtungen liegt ein umsaffendes Roman- und Trust,lungswerk vor, aus dem der Verlag als erste Volksausgabe: Der jüngste Tag vorlegt. Es gibt wohl nur wenige Werke, die so unmittelbar das religiöse Ringen des deutschen Menschen gestalten wie dieses. Es ist ein Bekenntnis der Dichterin, auch wenn es im Flammenzeichen der Geschichte steht, als die neue Lehre Luthers wie ein Sturm über die Menschen ging. Von dem Aufruhr im Münsterschen Lande erzählt sie, von der inneren und äußeren Not der Men schen, die, durch Dürre und Hunger heimgesucht, sich selbst verlieren, von der Hoffart, die ihren Gott nach eigenem Willen erzwingen will und daran zer bricht. Es ist als ob dämonische Mächte den Kampf um Mensch und Volk austragen. Was in Münster selbst in Flammen und Blut aufgeht, weitet sich aus in die Landschaft. Wie ein Schicksal geht es über die Menschen hin, grausam und hart, aber immer wieder spürt man, wie aus dem Schicksal eine ewige Gerechtigkeit spricht, die Gut und Böse nach ihrem unerforschlichen Ge setz trifft. Eine wundervolle Frauengestalt steht im Mittelpunkt, die Geesche, des Krugwirts Tochter, die unbeirrt durch Sünde, Not und Tod geht, groß in ihrem rechtlichen Sinn und ihrer Liebe, die mit ihrem Leben sühnen muß, was an Fluch und Unrecht um sie herum sich zusammengeballt hat. Eine der großen, erdnahen Frauengestalten, die wir in unserem Schrifttum haben. <A Eugen Diederichs Verlag Aena