an kann von elner zweiten Renaissance sprechen! Berauschte damals die neu entdeckte Antike das ganze Abendland, so weckt heute die wiedererftandene / Volkskunst in uns allen ehrfürchtige Bewunderung, begeisterte Liebe. Je ^ tiefer wir eindringen in die Schatzkammer, die der Kunstsinn unseres Volkes in Jahrhunderten mit Kostbarkeiten schmückte, umso mehr erstaunt uns der uner schöpfliche Reichtum, die nie versiegende Fülle immer neuer Formen und Ornamente. Wie ist es möglich, daß Jahrzehnte an der wunderbar reichen, ergreifend innigen Schönheit der volksnahen Kunst gleichgültig vorübergingen? Wie glücklich sind wir, da wir uns dieser Schätze wieder erfreuen, und wie dankbar sind wir, daß nunmehr ein berufener Kenner — wer könnte das anders sein als Professor Dr. Hans Karlinger! — das Schönste und Bedeutsamste in einem Buche mir weit über 400 einfarbigen und bunten Bildern uns darbietet. Aus allen Gauen des Reiches sind diese herrlichen, kunstvollen Dinge zusammengetragcn: Spielzeug und Andachts bilder, Spitzen und Trachten, Brautkronen aus Franken, Perchtcnmaeken und hölzerne FaftnachtSmaöken aus dem St. Galler Land, vorkarolingische Reliquien- käftchen und Patenbriefe aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Mönchsgutcr Flachs schwingen,Waffeleisen,Lebkuchenformen undZeugdruckmodelle,Blockhauskirchen von Rügen und Wallfahrtskapellen aus Bayern, friesische Prunkstuben, „Gute Stuben" der Lüneburger Heide, Tische aus dem Riesengebirge, Armlehnstühle aus der Boden seegegend,Pfostentruhen deöAmmerlandes,Schränke ausOberschwaben,Tirol,Ober öfterreich, der Tölzer Gegend, Egerländer Häuser und Fachwerkbauten aus Hessen. Die „Veul8elie VollL8lcllN8t" ist ein neuer LrßänrnnA8banä äer krop^läen-Xun8tAe8elücl>te. Va8 X^erk bringt 380 Lilrler auf?aleln, 12 farbige uu<l 8 HefäruelLtafelu uucl Ico8tet l»ro8eliiert 34 Hl, in Halbleinen ßel»un6en 37 Hl un«l in «ler 8all>le«ler - -4u8ßal»v 40 Hl. Xun8t>vi88en8elraftlern, 8anunlern unä Xun8tkreun6en, aber auelr krop^Iäe»-Verlaß, Lerlia 7. November 1V38 6757