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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1938
- Strukturtyp
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- 1938-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1938
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- Deutsch
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Fest der Kameradschaft Erstes Großdeutsches Dichtertreffen anläßlich der Woche des Deutschen Buches in Weimar s Auftakt zur Er st en'Großdeutschen Buch woche versammelten sich vom 27. bis 29. Okto ber in Weimar, der Stadt Schillers und Goe thes, mehr alszweihundertDichterGrotzdeutsch- lands zum Ersten Großdeutfchen Dichtertref- sen. Das Treffen, das durch einen Begrüßungs abend der Stadt Weimar eingeleitet wurde, fand sein Ende durch einen Fe st Vortrag des Wiener Lyrikers Josef Weinheber und wurde für alle Beteiligten: Dichter, Kulturpolitiker, Schriftleiter und Verleger zu einem erheben den Fe st der Kameradschaftim Gei st e der großen Weimarer Überlieferung. Der Wille des deut schen Dichters, ein Künder von der Reinheit der deutschen Volksseele zu sein, fand in den Vorträgen Robert Hohlbaums, Heinrich Zil- lichs, Friedrich Bodenreuths und Josef Wein hebers schönsten Ausdruck. Bcgrüßungsabend der Stadt Weimar Am Abend des 27. Oktober begrüßte die Stadt Weimar im festlich geschmückten Saale der Armbrustschützengesellschast die deutschen Dichter aus allen Gauen. Im Namen der Stadt Weimar hieß Oberbürgermeister vr. Koch die Anwesenden will kommen. Nach dem Heil auf den Führer überbrachte er die Grüße des in Suhl weilenden Gauleiters und Reichsstatthalters Fritz Sauckel. Sein Willkommcngruß an die Dichter der Ostmark und des Sudetenlandes, die in besonders großer Zahl am Dich tertressen teilnahmen, löste den herzlichsten Beifall der Anwesen den aus. Oberbürgermeister vr. Koch umriß dann in kurzen Worten die kulturpolitische Bedeutung Weimars und Thürin gens und zeigte an einzelnen Beispielen aus der Dichtung, der Musik und der bildenden Kunst die Einflüsse auf das Ktcktur- leben des Reiches. Mit herzlichen Worten gedachte er des Alt meisters der deutschen Literaturgeschichte Adolf Bartels, der an diesem Begrüßungsabend teilnahm. Den Dank der Dichter llberbrachte Friedrich Bodenreuth. In seiner kurzen, von leidenschaftlichem Erleben getragenen Begrüßung drückte er das Erlebnis aus, das uns in diesen Wochen erfüllte. Er schloß mit dem Bekenntnis: »Es war immer schön, in Deutschland zu Gast zu sein. Deutschland als Vaterland zu haben, ist unsagbar schön.- llber die Bedeutung Goethes und seines Hauses in Verbin dung mit der deutschen Dichtung der Gegenwart sprach General intendant Staatsrat vr. Hans Severus Ziegler. Er sprach den Wunsch aus, daß der Lebensweg der hier versammelten Dichter möglichst oft nach Weimar führen möge in das Haus Goethes, wo einmal Karl Jmmermann gestanden und gesagt habe, daß hier jeder junge Deutsche drei Gelübde ablegen müsse: das des Fleißes, der Wahrhaftigkeit und der Konsequenz. — über das Weimar der Gegenwart, über die vielen Fäden, die in dieses Weimar aus der Vergangenheit zu uns Herüberschwingen, sprach Professor Adolf Bartels, dem die Gäste der Stadt Weimar für seine Worte besonders dankten. Die Stunden dieses Begrllßungsabends vergingen den Gästen wie im Fluge, überall erlebte man die herzliche Freude des Wiedersehens und des Sich-kennenlernens, überall begann der Austausch der Gedanken der Dichter aus Süd und West, aus Nord und Ost. Die Arbeitstagung des Dichtcrtressens Am 28. Oktober begann im festlich geschmückten großen Saal des Kreishauses die Arbeitstagung des Dichtertresfens. Der stell vertretende Leiter der Abteilung VIII des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, Regierungsrat Schlecht, begrüßte die Teilnehmer im Namen des Reichs- Ministers für Volksaufklärung und Propaganda vr. Goebbels. Er überbrachte auch die Grüße des erkrankten Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, Staatsrat Hanns Johst. Es sei das erstemal, so führte Regierungsrat Schlecht aus, daß sich die groß deutsche Dichterschaft in Weimar zu gemeinsamer Arbeit und zu gemeinsamer Feierstunde zusammenfinde. Der Wunsch zu diesem großdeutschen Dichtcrtresfen sei aus dem Kreis der deutschen Dichter selbst hervorgegangen, und es entspräche daher dem Wesen der Weimarer Tagung, daß sie von den Dichtern selbst getragen sei. Sein besonderer Dank galt der Stadt Weimar, die sich in großzügigster Weise für das Dichtertreffen eingesetzt habe. Regierungsrat Schlecht schloß seine Ansprache mit folgenden Worten: »Und so grüße ich Sie mit dem Wort des jungen natio nalsozialistischen Dichters, in dem es heißt: ,Es ist die Aufgabe der jungen Dichtung, männlicher Klang zu sein, Klang guter Kameradschaft zu sein in der aufbrechenden Zeit der Sänge und Gesetze'.« Mit Worten über den Sinn und die Bedeutung des Dichter- trefsens leitete Regierungsrat vr. Erckmann die Reihe der Vorträge deutscher Dichter ein, die zusammengekommen seien, um im ernsten Bemühen um bedeutsame Fragen der deutschen Dich tung von heute zu ringen. Die nationalsozialistische Bewegung habe der Gesamtheit unseres Lebens als Volk einen völlig neuen, das heißt den uralt ewigen Sinn gegeben; das lasse auch Wesen und Wirkung des Dichters in völlig anderer Weise begreifen, als das das überwundene Zeitalter getan habe. Die vergangene Epoche begriff den Dichter als mit besonderer Begabung ausge stattetes Einzelwesen, das die Mitte seines eigenen Raumes aus machte und das auf möglichst originelle Weise sein einzelnes Da sein durch das Mittel der Sprache zum Ausdruck bringen sollte. Diese Wendung, die in der Fratzenhaftigkeit expressionistischer Dichtung ihren letzten Ausdruck fand, sei ein Abbild des geistigen und seelischen Zerfalls. Diese Zeit des völkischen Zerfalls habe den Kampf artbewußter deutscher Menschen auf den Plan ge rufen, die sich zum Volk und seinen Werten bekannten. Diese Dichter nahmen das Verfemtsein willig hin, weil sie der Glaube beseelte, daß ihre Zeit noch kommen werde. Aus dem Erlebnis des Weltkrieges entsprang die deutsche Wiedergeburt. An die Stelle der Predigt des Individuums und der Masse sei die Verkündung der Persönlichkeit getreten. Die Idee der Persönlichkeit habe in einzigartiger Weise ihren Aus druck gefunden in den Großen von Weimar. So sei der Dichter wieder gebunden an das Leben des Volkes und zum anderen an fein Werk und dessen Wirkung. Erckmann betonte weiter, daß wir mit Stolz feststellen könnten, daß wir heute ein Wesenhaftes und dichterisch bedeutsames deutsches Schrifttum besäßen, an dem be sonders auch die junge nationalsozialistische Dichtergeneration beteiligt sei. Und weiter: daß das deutsche Volk heute in seinen breitesten Schichten Anteil nehme an diesem Werk unserer Dich ter. So sei das volkhafte deutsche Schrifttum lebendiger Besitz der deutschen Gegenwart geworden. Aus solcher Sicht sei der Tagung ein Thema gesetzt worden, das zutiefst aus dem Erlebnis der Gegenwart geschöpft sei und dessen Bearbeitung wahrhaft des Schweißes der Edelsten wert sei: die Zusammenhänge zwischen der Dichtung und dem Leben der geschichtlichen Welt einerseits und dem Fragenkreis der völkisch-politischen Gegenwart andererseits. Der Dichter solle selber davon zeugen, was er aus seiner besonderen Sicht und aus seinem Erleben zu sagen habe.
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