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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1938
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19381102
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
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Hinter ihm erscheint das geschriebene Wort, das klärend, vertie fend und präzisierend wirkt und der Revolution selbst damit ihren eigentlichen geistigen Gehalt verleiht. Die Rede steht am Anfang der Revolution. Die Zeitung be gleitet sie unmittelbar referierend und darstellend. Den blei benden Wert eines revolutionären Zeitalters aber fixiert das Buch. Seine Aufgabe ist cs, den Gehalt der Zeit den späteren Generationen zu übermitteln und damit der Revolution Ewigkeit zu verleihen. Führen wir zum Beweise unsere heutige Zeit an: In unse ren Jahren hat sich die Welt von Grund aus umgestaltet. Neue Ideen schufen neue Menschen und neue Verhältnisse. Von einem Manne erdacht, eroberte eine junge und zukunftsträchtige Welt anschauung ein ganzes Volk und schuf damit den Boden für eine vollkommene Umformung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse unserer Zeit. An dieser Entwicklung hat zweifellos das Buch seinen un bestreitbaren Anteil. Daher hat auch der Ratio nal- sozialismusvonseinemAnfanganeindurchaus positives Verhältnis zum Buch zu gewinnen versucht. Das Buch war für uns seit jeher eine starke Waffe für die neue Volksgestaltung. Es ist kein Zufall, daß der Führer selbst in seiner schwersten Zeit, da er hinter Festungsmauern das Zeitgeschehen nur noch aus der Entfernung betrachten und mit beeinflussen konnte, zur Feder griff, um im Buch das nieder- znlcgcn, was ihn innerlich erfüllte und bewegte. Und heute mutet es uns fast wie ein Wunder an, daß dieses Werk eines Einsamen, auf dem kleinen Tisch einer Festungszelle geschrieben, zum größ ten Bucherfolg aller Zeiten geworden ist. Ein Buch spricht aus der Einsamkeit zu den Menschen, und millionenfach greifen die Menschen dazu und erleben in einem Buch der Einsamkeit das große Werden und Wirken der Gemeinschaft. Das, was alle guten Deutschen dumpf und ungeklärt empfanden, das wurde hier als das Evangelium einer neuen Zeit nieder- gclcgt. Der Führer als größter Redner der nationalsozialistischen Revolution wurde damit auch ihr erster und ihr erfolgreichster Buchschreiber. Neben ihm haben viele andere führende Nationalsozialisten, manchmal in den drängendsten und kritischsten Zeitläuften, zur Feder gegriffen und im Buch niedergelegt, was sie dachten und was ihnen als zukünftiges Staats- und Volksbild vorschwebte. Und so gestaltete die geistige Elite des Nationalsozialismus eine neue Lebens- und Weltvorstellung. Heute erscheint es uns fast wunderbar, daß das, was sie aus der Fülle ihres Herzens und aus dem Überschwang ihrer Gedanken schriftlich niederlegten, eine neue Welt formt, Millionen Menschen in Bewegung setzt und sie für eine junge und entscheidende Idee unseres Volks lebens begeistert. Der Nationalsozialismus als revolutionäre politische An schauung wurde damals zwar in Reden proklamiert, aber in Büchern festgelegt. Die Reden, soweit sie nicht später auch in Buchform zusammengefaßt wurden, werden einmal als geistige Dokumente dieser Zeit vergehen, und nur die großen Redner unserer Bewegung werden dann noch in der Legende unseres Volkes weiterleben. Die Bücher aber bleiben und werden noch in Jahrhunderten Zeugnis oble gen von dem tiefen Geist und von der umfas senden Neuordnung der durch den National sozialismus heraufgeführten besseren Zeit. Sie haben die Aufgabe, auch einer späteren Nachwelt das Wesen des Nationalsozialismus zu vermitteln und damit die Erkennt nis der Grundlagen eines Zeitalters zu ermöglichen, das Deutschland endgültig zur Weltmacht erhoben hat. Aus all diesen Überlegungen entspringt unsere warmherzige Fürsorge für das deutsche Buch. Sie ist für uns Nationalsozialisten mehr als nur eine rein literarische Beschäftigung, mit der sich die allein abzugeben Pflegen, die dafür eine öffentliche Funktion, ausüben oder eine innere Veranlagung besitzen. Für uns hat das Buch seinen bleibenden Wert als ein überaus wertvolles Mittel der Volksgestaltung und Volkserzie hung. Und darum wird auch die Arbeit, die wir zur Verbreitung des Buches in den Millionen massen unseres Volkes leisten, großzügig und unter Einsatz aller uns zur Verfügung stehen den organisatorischen Mittel angefaßt und durchgeführt. Hier wirken Partei und Staat einträchtig zusammen und schaffen damit einen Zustand der systema tischen, weit über das Literarische hinausreichenden Pflege und der festen Tradition unseres deutschen Bücherwesens. Die Werbung, die der Nationalsozialismus für das deutsche Buch durchgeführt hat und weiterhin durchführt, ist des halb eine wohlüberlegte und umfassende. Sie hat in einer Zeit, die wie die unsere von so männlichen und heroischen Akzenten bestimmt wird, trotz aller pessimistischen Voraussagen unge ahnte Erfolge erzielt. Ich kann sic auch heute wieder, wie in den vergangenen Jahren, durch imponierende Zah lenreihen belegen. Wiederum sind die Absatzziffern unserer Verlage um ein Bedeutendes gestiegen. Der wissenschaftliche Verlag hat im laufenden Jahr ein Mehr von Il,2 v. H. aufzu weisen, gegenüber nur 5,6 v. H. im vorangegangenen Jahr. An dieser Steigerung ist der populärwissenschaftliche Verlag sogar mit 12 v. H. beteiligt. Aber auch der schöngeistige Verlag zeigt eine Absatzsteigerung von 4 v. H. Die Ilmsatzsteigerung im Sor timent für das erste Halbjahr 1938 beträgt gegenüber der glei chen Zeit des Jahres 1937 rund 7,5 v. H. Daneben haben wir eine ungeahnte Leistungssteigerung auch im kulturellen Wert der erscheinenden Bücher zu verzeichnen. Die Jahresschau des deut schen Schrifttums zeigt diesmal 779 Bücher gegenüber nur 438 Büchern im Jahre 1937. Dabei konnte die Jahresschau für 1938 130 wissenschaftliche Werke ausnehmen gegenüber nur 30 Werken im Vorjahre. Außerordentlich erfreulich ist die Entwicklung von der Tageserscheinung und Broschüre zum umfangreicheren und gehaltvolleren Buch. Während im ersten Halbjahr 1937 noch 4 334 Broschüren erschienen sind, weist das erste Halbjahr 1938 einen Rückgang der Broschüren um 487 auf 3 847 nach. Dem gegenüber aber wurden in der gleichen Zeit 239 Bücher mehr herausgebracht. Es zeigt sich ein verstärktes Interesse der Leser für Bücher, die ihren Wert bereits bewiesen haben und Neu auflagen erlebten. Auch hierin sehen wir einen außerordentlich glücklichen Verlauf der Entwicklung. Im ersten Halbjahr 1937 sind 2 323 Werke neu aufgelegt worden, im ersten Halbjahr 1938 Reichsminister Dr. Goebbels sandte an den erkrankten Präsidenten der Reichsschrifttumskammer Staatsrat Hanns Johst folgendes Telegramm: „Anläßlich der Eröffnung der Deutschen Buchwoche, an der Sie, wie ich mit Bedauern höre, wegen Ihrer Krankheit nicht teilnehmen können, übersende ich Ihnen meine herzlichsten Grüße, verbunden mit meinen besten Wünschen für Ihre baldige völlige Genesung." 85S Nr. 255 Mittwoch, Len 2. November 1938
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