wird, weil einmal Geschehenes in diesem Leben nicht zurückgelenkt werden kann und jeder Taler die Folgen seines Tuns aus sich nehmen muß. Lrzählt wird von der „Guten Welt" des Lechner- Hofes und von der Trauer des Thomas, der sein Zugckören zu dieser Welt der Ordnung, der Sauberkeit, der Kraft und der Güte verspielt hat, über den äußeren Verlust aber im inneren We sen sein Linbeschlossensein ins seelische Bereich dieser Welt des Guten sich zu bewahren weiß - trotz allem. Lrzählt wird vom Iakreslaus der Almwirtschaft. Lrzählt wird von den Tugenden und den Fehlern aller jungen Liebe. Und erzählt wird - dies allein schon zeichnet das Buch in hervor ragender Weise aus und macht seine Lektüre zu einem lange nachklingenden Genuß aller Sinne - in einer in aller farbigen und plastischen Bildkrast der süddeutschen Sprechweise sich wohlig ba denden Sprache, die gebildet und volkstümlich zugleich in einer ansonsten heute weitum unbekann ten Harmonie dahinftießt. Die gleiche Harmonie waltet im sich ergänzenden Wechselspiel der äußeren Vorgänge der Handlung und der seelischen Geschehnisse. Und trotz des am Lnde fast un erwarteten Verzichtes, mit dem das Buch schließt, (oder vielleicht auch im christlichen Betracht gerade deswegen!) fühlt sich der Leser selbst von der ausgleichenden und tröstenden Harmonie innigst einbezogen und ins Wesenstiefe berührt. Bernt von Heiseler hat mit diesem Romanerftling ein wahrhaft reifes Buch gegeben und eine bedeutsame epische Berufung erwiesen, die zwischen Lebenswirklichkeit und höherer Welt des künstlerischen Seins die rechten Maße auszutragcn versteht. Karl Rauch, Markleeberg, 17. IX. I9Z8 Wir übernahmen aus dem Hans von Weber Verlag von Bernt von Heiseler Des Königs Schatten Das laute Geheimnis Komödie. Karl. RM 2.20 Lustspiel nach Lalderon. Katt. XM 2.20 Line Schauspiel. Katt. XM 2.20 VLKI^6 KÖ8LL-MÜNcHLN 866 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 105. Jahrgang. Nr. 250 Mittwoch, den 26. Oktober 1938 6041