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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1938
- Strukturtyp
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- 1938-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1938
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- Deutsch
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Von der Kulturarbeit im Sudetenlande Bericht über die Tätigkeit des Bundes der Deutschen') Knapp vor einem Jahre schritt der Bund der Deutschen an eine Neuordnung seiner Kulturarbeit und ging dabei von folgen den Erkenntnissen aus: Die Kultur ist keine Angelegenheit von wenigen mehr, sie ist keine geistreiche Spielerei, sie ist auch kein Abseitsstehen, sondern lebendiger Pulsschlag des Volkes, sie umfaßt somit alle Schichten, sodaß selbst dem Ärmsten unter uns die kulturellen Güter und Werte vermittelt werden müssen. Kultur im neuen Sinne ist der schöpferische Ausdruck und die schöpferische Leistung des Volkes, gespeist aus dem Blut, aus dem Raum und aus der deutschen Weltanschauung. Weiter war man sich dessen bewußt, daß die neue Kultur arbeit nur dann einen Sinn haben wird, wenn sie Gemeinschafts arbeit für das gesamte Sudetendeutschtum ist. Deshalb erfolgte von vornherein eine grundsätzliche Zusammenarbeit mit allen wesent lichen Menschen und Verbänden. Auf der großen Kulturtagung im Mai des vorigen Jahres in Teplitz-Schönau verkündete der Bundesführer die kulturellen Leitsätze, die seither das geistige Gerüst der Arbeit darstellen. Dabei wurden gleichzeitig eine Reihe von Plänen beianntgegeben, die auch durchgeführt wurden. 1. Die erste sudetendeutsche Volksmusikwoche in Rothenhaus bei Görlau unter Leitung von vr. U. Seifert. Als Ergebnis dieser Woche kam es zur Gründung der »Arbeitsstelle für musikalische Bolkstumspflege- unter der Führung von vr. Walter Sturm, Gablonz, und unter Mitwirkung der zustän digen Menschen. Ihre Aufgabe besteht darin, in allen Schichten unseres Volkes, besonders aber in der Familie, wieder der wah ren Volksmusik Eingang und Wert zu verschaffen; weiter in der Pflege des Volksliedes und in der musikalischen Gestaltung von Fest und Feier. In Singwochen, die in einigen Landschaften ab gehalten wurden, wurde versucht, das Grundsätzliche dieser Arbeit klar herauszustellen. 2. Die sudetendeutfchcn Kunstausstellungen in Karls bad und Reichenberg, die zum ersten Male der völkischen bilden den Kunst zum Durchbruch verhalfen. Gewiß hat es sich dabei um einen Anfang gehandelt, aber die großen sudetendeutschen Kunstausstellungen in Berlin und in anderen reichsdeutschen Städten haben die Notwendigkeit dieser Bestrebungen bestätigt, trotz aller Besserwisserei und hämischen Kritik von verschiedenen Seiten. Zum Zwecke einer einheitlichen Regelung aller Bereiche der bildenden Kunst wurde die »Arbeitsstelle für Kunstförderung und Kunstpflege« gegründet, die Prof. Watzal leitet. Im heurigen Jahre zeigen die einzelnen Landschaften in selbständigen Gau- ausstellungen die Mannigfaltigkeit der sudetendeutschen Kunst. 3. Das sudetendeutsche Dichtertressen in Karlsbad unter dem Leitwort »Dichtung im Volkstumskamps«. Die ein drucksvolle Dichterkundgebung, bei der Herbert Cysarz, Johannes Linke, Jakob Schaffner, Karl Springenschmid und Bruno Brehm sprachen und lasen, wurde ebenso wie die anschließende Dichter woche zu einem gesamtdeutschen Bekenntnis. Daß neben all diesen Vorhaben die eigentlichen Kulturgüter, die im Brauchtum, in der Fest- und Feiergestaltung liegen, be treut wurden, ist selbstverständlich. Für diesen Herbst war eine grundsätzliche Zusammenfassung aller Bestrebungen zur Förde rung des Brauchtums geplant. Dabei ist auf die Gründung des »Trachtenausschusses der sudetendeutschen Volkstumsverbände« hinzuweisen, dem Prof. Hanika, Prag, vorsteht und der organisch das Trachtengut unserer Heimat wieder zu erwecken und zu be einflussen sucht. Aus der bewährten kulturellen Tradition des Bundes her aus, die auf Jahrzehnte zurückreicht, wurde besonders auf fol gende Bereiche der größte Wert gelegt: Büchereiwesen, Ausgestaltung der Wunder- und Jugend büchereien, Ausbau der Lichtbildstellen der Verbände zu einem fl Abgedruckt aus »Volk an der Arbeit«, Kulturpolitische Mo- natsblättcr, Heft 8. lSudctenbcutscher Verlag Kranz Kraus, Reichen berg.) sudetendeutschen Lichtbildarchiv, Gründung von Theatergemein den, Schaffung des Vereins »Junge Bühne«, planmäßige Durch führung des Buchtages. Die Stifterfeiern in Prag und Oberplan sind als eine gesamtdeutsche Leistung angesehen worden. — Zum ersten Male verlieh der Bund am Fest aller Deutschen den Sudeten deutschen Schrifttumspreis an Karl Franz Leppa, Karlsbad. Die Fülle der Aufgaben bedingte eine organisatorische Form für die Kulturarbeit. Deshalb kam es zur Gründung von Orts kulturgemeinden in allen größeren Städten. In jeder Landschaft wurden Gaukulturgemeinden gebildet. Durch diese organisatori schen Vorbereitungen wurde bewußt auf die Sudetendeutsche Kulturkammer hingearbeitet. Organisatorisch gesehen ergibt sich für die Kulturarbeit des Bundes folgende Ordnung: 1. Die Abteilung für Volkskultur und Volksbildung bei der Hauptleitung des Bundes als oberste Planstelle. 2. Arbeitsstelle für Kunstpslege und Kunstförderung. 3. Arbeitsstelle für musikalische Volkstumspflege. 4. Trachtenausschuß der sudetendeutschen Volkstumsverbände. 5. Gaukulturgemeinden. 6. Ortskulturgemeinden. Die angeführten Arbeitsstellen werden von den zuständigen Leitern ehrenamtlich betreut und gliedern sich in den einzelnen Landschaften aus. Es kann wohl fcstgcstellt werden, daß die Kulturarbeit des Bundes der Deutschen Gemeinschaftsarbeit im besten Sinne ge wesen ist. Sie war darauf abgestcllt, allen deutschen Menschen wahre und echte Kultur zu vermitteln und die eigentlichen Kulturgüter zu bewahren. Wenn auch der Beitrag, gesamtdeutsch betrachtet, bescheiden zu nennen ist, so kann der Bund der Deutschen doch stolz darauf sein, auf kulturellem Gebiete in unse rer Volksgruppe neue Wege beschritten zu haben. Dominik Mach. Llmzug der Landesleitung Berlin der Neichs- schrifttumskammer Die neue Anschrift der Dienststelle des Landeskulturwalters, Gau Berlin, bisher Berlin - Charlottenburg 2, Berliner Straße l6/l7, lautet ab 1. Oktober d. I.: Berlin-Nikolassee, Am Kirchweg 33 (Der Mittelhof) Die neue Fernsprechsammelnummer lautet 806585. Die Dienststelle ist am besten zu erreichen mit den Zügen der Stadtbahn und der Wannseebahn, linker Ausgang des Bahnhofs Nikolassee. Die Diensträume des Landesleiters für Schrifttum befinden sich im Erdgeschoß, Zimmer 27/28. Die Sprechstunden der Ge schäftsstelle finden jeweils Dienstag bis Freitag in der Zeit von ll bis 13 Uhr statt. Annahme von Geldspenden für das Sudetcndcutsche Hilfswcrk an den Postschaltern Zur Förderung des Sudeteudcutschcn Hilsswerks nehmen aus Anordnung des Herrn Reichspostministcrs sämtliche Postämter und Aintssteilcn der Deutschen Ncichspost einschließlich der Postagcntnren, Poststellen und Posthiissstellen Geldspende» entgegen; an den Schal tern werden In üblicher Weise Spendenlisten bercttgchaiten. Post- scheckteiinchmcr Überweisen zweckmäßig Zahlungen unmittelbar mit Postübcrweisung aus das Postscheckkonto Berlin Nr. 30 788 der NS.- Volkswohlfahrt, Reichswaltung Berlin SO 88. Aus dem Abschnitt der Überweisung ist zu vermerken »Kur Sndetendeutsches Hilss- werk». Nr. 229 Sonnabend, den 1. Oktober 1938 75»
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