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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1938-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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behörde eingereichten Neuerscheinungen sind der Erscheinungsform noch eingeteilt in: Bltcher 1936 14931 1937 18114 <4- S18S, Broschiir. u. Pamphlete 1S7« S787 s— 40M, Flugschriften ISS« SW <— SVV, Photographien, Karten, Musiknoten usw. 1950 1882 s- 88, 81S83 307Z2 l-ILSI, In Len obigen Zahlen sind auch die nicht im Handel befind lichen Publikationen eingerechnet (aber nicht Zeitschriften). Die im letzten Jahr von der Tokyo-dö, der größten Grossobuchhandlung Japans, geführten Bücher betrugen 4900 i(gegen 5003 im Jahre 1936). Von dieser Zahl, um nur die größeren Gebiete herauszugreifen, be treffen Politik und Soziologie 359 (64 mehr als 1936): Bücher für Knaben und Mädchen 358 (56 mehr): Bücher über Fremdsprachen 218 (48 mehr) und über Handel 116 (44 mehr). Zu den im Vergleich zum Vorjahr beträchtlich zurückgegangenen, von dieser Firma ge führten Büchern gehören solche Uber Literatur mit 262 (154 gegen über 1936 weniger), über Philosophie mit 192 (20 weniger), Medizin einschließlich Hygiene mit 185 (56 weniger), über Pädagogik mit 393 (71 weniger), Novellen und Dramen mit 456 (59 weniger), für Unterhaltung mit 38 (50 weniger), Gedichte mit 117 (49 weniger) und Musik mit 43 (23 weniger). Man kann also, was Zunahme und Rückgang anbelangt, bei den neuen von dieser Firma auf den Markt gebrachten Büchern fast dasselbe Verhältnis feststellen wie bei den zur Zensur eingereichten Pflichtexemplaren. Eine klassifizierte Tabelle, in der die beiden Halbjahre 1937 gegenübergestellt sind, würde noch eine andere interessante Er scheinung auf dem Büchermarkt des letzten Jahres beleuchten. Im erstenl Halbjahr erfreuten sich pädagogische und literarische Bücher großer Beliebtheit. Um ein Beispiel anzufllhren: im März und April sind mehr als 50 neue Bücher über Pädagogik erschienen, und im April mehr als 30 Bücher Uber Literatur. In den darauffolgenden Monaten haben solche Stoffe wegen des chinesisch-japanischen Kon fliktes ihre Beliebtheit verloren. Auch der Umsatz der vor 1937 erschienenen Bücher ging wegen des Ausbruchs des Konfliktes anfänglich zurück, erreichte aber bald wieder seinen normalen Stand. In einem Zeitpunkt wie dem gegen wärtigen, in dem die Volksseele angespannt ist, haben einige Bücher mit zeitgemäßen Themen einen außergewöhnlichen Erfolg erzielt. Dazu gehörte eine japanische Übersetzung von »Die gute Erde« (I)aj-eki) von .Pearl Buck, »Jungvolk« (»^Valraki dito«) von P. Js'hizaka, »Der China-Konflikt und seine Folgen« (»klis-rki-jilkon to tsuxi ui kuru mono«) von T. Muto, Schriftleiter der »Tokyo Asahi- Zeitung«, »Das Nachbarland Rußland« (»Rimpo ko88is«) von Oberst H. Hata, früherer Direktor des Publikationsbüros im Kriegsmini sterium, »Sehen und denken lernen« (Uono no mikata kan^aakata) von P. Aikawa, Direktor der Maneüurja Incki^trial Oevolopmonl Oorporation«, »Keuschheit des Gatten« (»Otto no towo«), eine No velle von Fräulein N. Aoshiya. Diese Bücher sollen zu Tausenden und Abertausenden verkauft worden sein. Die Veröffentlichung von umfangreichen Werken auf Subskription, die in den Jahren 1934 und 1935 auf der Höhe der Beliebtheit waren, befindet sich in weiterem Abstieg, die Anzahl der im letzten Jahre wirklich gedruckten (nicht nur geplanten) ging auf 1988 zurück, wäh rend es 1936 noch 2818 waren. Im allgemeinen war die Zahl der Subskribenten für die einzelnen Werke gering, jedoch wurden die billigen »Ausgewählten Werke« von Pearl Buck sin japanischer Über setzung) und die einiger japanischer Schriftsteller durch diese Ver triebsart ziemlich gut verkauft. Beträchtlich war auch die Heraus gabe umfangreicher (japanisch gedruckter) Bücher über Technik und Technologie auf dem Subskriptionswege.« —er. Die Leipziger Buchhändlermesse vor hundertfünfzig Jahren In der Reformbewegung des deutschen Buchhandels am Aus gang des 18. Jahrhunderts spielte die Frage des Besuchs der Leip ziger Messen, die Verlegung der Oster-Messe und die Aufhebung der Michaelis-Messe eine große Nolle. Unmittelbar nach dem Tode des großen Leipziger Verlegers Philipp Erasmus Reich traten die aus wärtigen Buchhändler mit ihren Vorschlägen und Forderungen her vor. Zur JubilateMesse 1788 setzten sie eine »Nachricht an alle auswärtigen Buchhändler, welche die Leip ziger Messenbesuche n«*), in Umlauf. Darin heißt es: »Seit verschiedenen Jahren hat der Buchhandel auf der Leipziger Messe einen so starken Zuwachs, sowohl an Menge von neuen Schriften, als an neu etablirten Handlungen, die ansehnliche Geschäfte machen, daß es fast nicht mehr möglich ist, in so kurzer Zeit, als die Messe dauert, mit ihren Geschäften fertig zu werden. Diese und mehrere Unbequemlichkeiten, die unsere Buch händler-Messe für Fremde hat, als die frühe Jahreszeit und schlimmen Wege, so daß die weit entfernten oft mit Lebensgefahr in dieser Jahreszeit ihre Reisen machen müßen, verursachte gegen seitiges Beklagen und Wünschen... Es traten daher die weit entferntesten Buchhändler an der letzten Ostermesse zusammen und entwarfen ein Circulare an alle auswärtige Buchhändler folgenden Inhalts: Nachdem die meisten hier in Leipzig anwesenden Herren Buch händler den Wunsch geäußert haben, ihre Zusammenkünfte in Leipzig zu einer bequemeren Jahreszeit, und nur für sich eine einzige Meße des Jahres zu halten, die entweder den 25. May oder den 1. Juni ihren Anfang nehmen sollte, so ergehet dies Circulare an sämt liche auswärtige Herren Buchhändler, um ihre Meynung und Gut achten darüber einzuholen. Die allgemeinen Vortheile davon sind zu überwiegend und werden einem jeden gleich einleuchtend sein . . .«. Eine stattliche Reihe von Buchhandlungsfirmen aus dem ganzen Reiche hatten sich der Eingabe angeschlossen, aber es fehlten unter den »fremden« Buchhändlern auch nicht die Stimmen, welche einer Beseitigung der Herbstmesse scharf entgegentraten. Man einigte sich schließlich auf der Basis, die kommende Messe des Jahres 1789 vierzehn Tage nach Jubilate im Anschluß an die Ostermesse statt finden zu lassen. *) Leipziger Ratsarchiv I, 2te Sektion 8 1244, ergangen bei der Ratsstube zu Leipzig. Die sächsische Regierung, der diese Eingabe auf Wegfall der Herbstmesse und Späterlegung der Frllhjahrs-Buchhändlermesse vor getragen wurde, wendet sich an den Leipziger Rat und fordert Bericht ein. Es sollten die Inhaber der »vorzüglichsten Buchhandlungen« Leipzigs einzeln gehört werden. Diesem Umstande haben wir es zu verdanken, daß die Führer des Leipziger Buchhandels zu diesen sie eng berührenden Kragen, von denen manche noch heute ab und zu diskutiert werden, Stellung nehmen. So schreibt z. B. Paul Gotthelf Kummer an den Rat: »Die Verlegung der Buch- Händler-Meße kann auf keinen Fall einem Leipziger Buchhändler gleichgültig seyn und sollte meines Erachtens alle Verfügung ge troffen werden, daß sie höheren Orts nicht genehmiget würde! . . .«. Georg Em. Beer schreibt zur Verlegung recht treffend: »Wenn man das Benehmen derjenigen fremden Herren Buch händler, welche die Messe gerne später halten wollen, genau bei dem Lichte betrachtet, so scheint mehr eine Art von Betrieb dahinter zu seyn, den so viele Jahre hier in Leipzig florieren den Buchhandel vorerst zu zerstören und dann wo möglich ihn wieder an ei nenan deren Ortzuziehen, als blos der Messe «ine andere Zeit zu geben . . .«. Beer verweist noch auf einen Artikel im »Deutschen Zuschauer«, wo Buchhändler aus dem Reiche den Vorschlag machten, »die Leip ziger Buchhändlergeschäfte zu teilen und zur Hälfte nach Nürnberg zu verlegen«. Der Rat ersuchte den Buchhändler Johann Gottlob Immanuel Breit köpf, auch seinerseits Stellung zu nehmen zu dieser brennenden Frage. Breitkops schreibt am 14. Februar 1789 an den Rat: »Wahrscheinlich wird die Buchhändler messe so bleiben wie sie ist: denn seit vielen Jahren ist sie schon nicht eher als acht Tage nach der ordentlichen Messe ange gangen und hat nicht eher angehen können, weil die neue Wahre nicht eher gegenwärtig oder fertig war . . . Als die Haupt-Buchhäudler-Messe noch in Frankfurth war, muß ten die Leipziger und andere Buchhändler noch 3 und 4 Wochen eher im Frühjahre nach Franksurth reisen. Da sich die Lage des Buch handels nun geändert und nach Leipzig gewendet hat, sind nur die Buchhändler, die nördlicher wohnen, in der Nothwendigkeit, in welcher vordem die Leipziger gegen Krankfurth waren, und derer sind im Verhältnisse der andern sehr wenige. Eine Verrückung der Messen würde auch den Buchdruckereien in Leipzig eine große Ver wirrung verursachen, die selbst der Buchhändlcrmesse schädlich seyn müßte . . . Nr. 227 Donnerstag, den 2V. September 1988 753
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