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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1938
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- 1938-09-15
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- 15.09.1938
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und ausreichend regulierende Hilfsmittel vorsieht, die indessen erst spärlich genützt werden. Ob und wie jedoch gleichzeitig mit der tech nischen Sicherung der entsprechende Grad wirksamer Buchpflege aus verlagswirtschaftlichen Erwägungen erwartet werden kann, soll hier nicht untersucht werden. Man darf aber feststellen, daß es nicht schwerfällt, eine buchpolitisch aufgeschlossene Schriftleitung für ein halbwegs gutes Buch zu gewinnen. Da gelten weder Verordnungen noch Hinweise, sondern allein die Gesetze der Werbung, die eben den besonders gelagerten Verhältnissen und ungenutzten Möglichkeiten Rechnung trägt. Indessen wird der werbende Verlag, dessen Name und Programm für sich sprechen sollten, trotz der mehr als gesegneten Fülle von Buchurteilen die in fruchtbarer Wechselbeziehung erwirkte Buchbetrachtung nutzbringend auszugestalten wissen, denn keines wegs ist ein Buch allein mit der mehr oder weniger herzlichen Be sprechung schon hinreichend gefördert, wenn nicht die wirksame Nach bereitung dcr Besprechung erfolgt. Ersaß oder Fehlanzeige? Es ergibt sich nach dieser Absteckung von Einsatz und Nutzen die Frage, ob und in welcher Form eine Haftpflicht für das ge legentlich noch versackende Besprechungsbuch gerechtfertigt ist. Es ist immerhin möglich, daß Besprcchungsbücher sich im Besitz von Schriftleitern oder Mitarbeitern befinden, die infolge Stellen- oder Wohnungswechsels oder aber aus anderen Gründen weder zur Rück gabe des unbesprochene« Werkes noch zur nachträglichen Buchbetrach tung veranlaßt werden können. Soll der Zeitungsverleger Ersatz leisten oder wird der Buchverleger in derartigen Grenzfällen auf Schadloshaltung verzichten können? Die zur Verordnung erlassenen Ausführungsbestimmungen sehen von einer Haftpflicht des Zeitungs verlegers ab, falls das nichtbesprochene Buch etwa auf dem Nttck- sendungswege verlustig gehen sollte. Trotzdem verstummen auch in solchen Fällen nur selten die Ersatzforderungen. Abgesehen von dem geringfügigen Ausfall, der in keinem Verhältnis zu dem geschilderten Nutzen eines geregelten Besprechungswesens steht, wird es nicht im Interesse einer gedeihlichen Schrifttumspolitik liegen, die notwendigen engen Beziehungen zwischen Schriftleitung und Buchverlag durch Ersatzansprüche für die etwa noch vereinzelt abhanden kommenden Besprechungsbllcher zu trüben. Wie auch die Stellungnahme des ein zelnen Buchverlegers zu diesem Problem sein mag: die Sicherung der Besprechungsstücke wird ermöglicht durch gemeinschaftlichen Ein satz. Es ist daher anzunehmen, daß buchhändlerische Einsicht alle Erwägungen leitet, die eine verantwortungsbewußte pressemäßige Unterstützung und Verbreitung der kulturellen Güter erstreben, zumal die wiederholte Verlustanzeige nur noch eine verschwindende Aus nahmeerscheinung in unserem Ordnungswerk bilden wird. Otto Joswig. Vom ausländischen Buchhandel Australien Der Büchereiaüsschuß der Oommouwoaltk National Library in Canberra hat soeben den zweiten Jahreskatalog des australischen Schrifttums herausge-geben (Verlag »Oo-verumeut Lriuters« 2/—). 375 neue Bücher sind im Jahre 1937 erschienen, teils im Verlags buchhandel, teils im Verlag von Privatinstituten. Davon fallen auf Neu-Süd-Wales 202 Titel, Victoria 113, Südaustralien 40. Die Pro duktion hat im Vergleich zum Vorjahre abgenommen (siehe Börsen blatt 1937 Nr. 184, S. 050). Im Verlegerregister sind Ä Firmen (außer den öffentlichen Stellen) genannt, die zwei oder mehr Bücher im Jahre herausgebracht haben, nur elf Firmen haben fünf und mehr Bücher verlegt. England Auf der Jahresversammlung der Associated Looksellers ok 6reat Zritaiu and Ireland, die im Mai in Dorquay stattfand, wurde ein reichhaltiges Programm erledigt. Es wurden Exportfragen be sprochen, sowie die Aufrechterhaltung der Ladenpreise ausländischer (besonders deutscher) Bücher. Der gemeinsame Ausschuß der Verleger und Sortimenter hat in der Überwachung des Exports und der Kon trolle der Exporteure wichtige Aufgaben erfüllt. Eine längere Aus sprache erfolgte über ein nach dem Deweyschen Dezimal-System an geordnetes Bücherverzeichnis der Neuerscheinungen, das dem Buch händler ein wertvolles Hilfsmittel bieten soll. Obgleich im Vorjahr das geplante Werbebuch »l'ke ^dventure ok Looks« nicht heraus- georacht werden konnte, so hat man doch diese Art der Werbung nicht fallen gelassen. Es soll nun das Buch von Arnold Bennett, »Literary laste» in einer billigen (6 Pence) Ausgabe als Werbemittel herge stellt werden, und man holst auf einen Absatz von mindestens achtzig tausend Stück. Dem Buchhändler wird eine unentgeltliche Verbreitung der Schrift empfohlen Auch ein »Look ^nnual« zum Preise von 2 sk. 6 <1 mit Beiträgen hervorragender Autoren ist geplant. Das National Look Oouncil hat mit wenig Mitteln (L2800.—) viel geleistet. Allein für L 97 000.— Buchgutscheine wurden von ihm vertrieben. Auch die Buchmesse und die Ausstellungen in Provinzstädten wurden vom National Look Oounoil betreut. Fast eine halbe Million Menschen haben den Buchsilm gesehen Eingehend beschäftigte man sich mit der Frage der Direktlieferung des Verlegers an das Publikum. Mit Ge nehmigung der Verleger- und der Sortimenter-Vereinigung wird die Fima Ivor Nicholson and Watson eine direkte Werbung mit Bestellzetteln im Odserver, Snnday l'imes usw. unternehmen und dafür L 500.— aufwenden. Es handelt sich dabei um eine Serie von Sprachbüchern »Ilo^v dc> speak and vvrite Oerman and Lrenck«. Der Erfolg soll den Verlegern und Sortimentern mitgeteilt werden. Es entspann sich darüber eine Debatte für und wider. (Auf der amerikanischen Buchhändler-Versammlung kam dasselbe Thema zur Sprache und fand auch dort nicht ungeteilte Zustimmung der Sorti menter.) Zum Schlüsse wurden noch die Fragen der im Preis herab gesetzten Bücher und der Besprechungsstücke, deren Verkauf oder anderweitige Verwendung, lebhaft besprochen. Die Firma F. L E. Stoneham Ltd. in London zeigte vor einiger Zeit ein Schaufenster, das als Luftschutzraum eingerichtet war. Gas masken sowie Luftschutzgerät und die von der Regierung heraus gegebenen Schriften über Gas- und Luftschutz füllten den Raum. Das Fenster hatte große Anziehungskraft und der Verkauf der ein schlägigen Literatur soll bedeutend gewesen sein. Aber auch für die Lustschutzmerbung wird es eine nicht zu unterschätzende Bedeu tung gehabt haben. Frankreich Ein französischer Schriftsteller ist mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit getreten, daß von Staats wegen jedem Schüler, der im Begriff steht, nach Beendigung seiner Schulzeit ins praktische Leben llberzugehen, eine kleine Bücherei Übermacht wird. Diese Sammlung soll aus etwa zehn, fünfzehn oder zwanzig Büchern be stehen, von denen die Hälfte von seinem Lehrer gewählt wird, wäh rend er die andere Hälfte' selbst wählen darf. Mit einem Hinweis auf die Tatsache, daß der Staat jährlich Millionen für den Sport ausgibt, wird dargelegt, daß die viel geringeren Mittel für diese Büchereien verfügbar sein müßten. Japan Im Jahre 1937 belief sich, wie die englische und amerikanische Fachpresse berichtet, die Büchereinfuhr Japans auf 8 Millionen Ben. Von diesem Betrag fielen auf Deutschland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika je 25°/o, auf Großbritannien 20°/», auf Frankreich 15°/» und auf Italien, Rußland und die anderen Staaten 15°/». Um die dafür nötigen Devisen zu verringern, hat die japanische Negierung Einschränkungsbestimmungen erlassen und für leichte Lite ratur, Modeblätter und ähnliches soll keine Einfuhrerlaubnis mehr erteilt werden. Wissenschaftliche Werke, besonders solche, die der Kriegführung nützlich sind, werden auch fernerhin eingeführt, doch sollen Schulen und Universitäten durch Austausch untereinander die Einfuhr möglichst beschränken. Die medizinischen Bibliotheken haben ein Gesuch an das Finanzministerium wegen Erleichterung der Einfuhr medizinischer Werke gerichtet. Ferner haben sie be schlossen, durch Herstellung von Fotokopien den Bedarf zu vermindern. Ein anderer Weg, um den Bücherimport aufrechtzuerhalten, soll mit dem Mittel langer Kredite (zwei bis drei Jahre) der ausländischen Verleger, ein Verfahren, zu dem sich bereits die französischen Ver leger bereit erklärt haben, beschritten werden. Niederlande Im »Nieuwsolad voor den boekhandel« finden sich einige An gaben über den Fortschritt in der Verbreitung des friesischen Buches. Im Jahre 1937 war Hie Zahl der Neuerscheinungen gegen das Vor jahr wieder gestiegen, und zwar waren rund 80 Neuerscheinungen zu verzeichnen, während in den Jahren von 1910 bis 1926 durch schnittlich in jedem Jahr nur 30 Werke — und von 1926 bis 1930 durchschnittlich nur 50 Werke im Jahr erschienen sind. 723
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