Ehrfurcht vor drm deutschen Wort Ein Buch von der Sprache und vom Umgang mit der Muttersprache für jedermann Oktav. 4<oo Seiten. Geheftet 4 Mark (440 g); in Leinwand 5.20 Mark (470 Z) Eine Neuerscheinung, die auf das Gebiet der Pädagogik hinüberwechselt und doch mit unserer schön geistigen Produktion eng zusammenhängt, denn sie will ja erziehen zum rechten Lesen und zum Verständnis des Dichterischen überhaupt. — Wir sollen in der Sprache wieder ein lebendiges Wesen erkennen, und im Wort nicht mehr eine entleerte Formel sehen, sondern ein geistiges Sein ehren. Diese Gedanken hat Friedrich Schneider in eine allgemein-faßliche, jedermann verständliche Form gebracht. „Der Verfasser träumt von einer Zeit, da in der Breite und Tiefe des deutschen Volkes Fragen der Sprachrichtigkeit und SprachschLnheit mit dem gleichen Eifer erörtert werden wie die letzten Sportereignisse, da man Geschmack daran gewinnt, zu überlegen, ob ein Satz sprachlich unzuläng lich oder ohne Tadel ist, da die Zettungsleser sich gegenseitig aufmerksam machen auf eine geschliffene Redewendung oder auch auf einen bösen Schnitzer, eine lächerliche Bildermanscherei, eine hohle Phrase. Erst wenn es Mode wird, in solcher Weise am Leben der Sprache teilzunehmen, wird von der Menge jener verwöhnte Anspruch auf ein gutes öffentliches Deutsch erhoben, der zugleich die Voraussetzung dafür ist, daß man sich auch um das eigene Ausdrucksvermögen bemüht." Das Buch wollen wir mit Nachdruck verbreiten. Denn es ist recht notwendig und trägt hoffent lich dazu bei, der betrüblichen Leichtfertigkeit zu steuern, mit der auch mancher Gebildete noch unser Deutsch zu sprechen und zu schreiben beliebt, selbst wenn er es besser könnte, nur weil es ihm an „Ehrfurcht vor dem deutschen Wort" fehlt. Jeder deutsche Buchhändler sollte und müßte sein Bestes tun für dieses Buch. Denn „Ehrfurcht vor dem deutschen Wort" bedeutet: Ehrfurcht vor dem deutschen Buch! T Werder <8. Lo. / Freiburg im Lreisgau 4178 Nr. 199 Sonnabend, den 27. August 1938