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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1938
- Strukturtyp
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- 1938-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1938
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Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes durchgeführte Preisaus schreiben zum Aufbau eines Grundstockes für eine Lagerbücherei. Wieder war es das -Börsenblatt-, das im Herbst 1935 seinen Lesern ausführlich über die Ergebnisse dieses Wettbewerbs be richtete. An erster Stelle der in mehr als tausend Einsendungen genannten Werke stand das Werk des Führers »Mein Kampf«, es folgten weiter die politischen Bücher der Gegenwart. Das Ge biet der Dichtung war mit einigen seiner hervorragendsten Leistungen vertreten. Aus der Kriegsliteratur waren die wert vollsten Werke ausgewählt, nicht vergessen waren verschiedene Werke der deutschen Klassik und der guten Unterhaltung. Diese Auswahl bewies schlagartig die gesunde Urteilskraft jeder Ar- beitsdienstlagergemeinschast und legte Zeugnis ab für das sichere Auswahlgefühl. Es ist wichtig, dabei zu bemerken, daß diese Aus wahl in den meisten Fällen auf Grund der den Arbeitsmänncrn zugänglichen Büchereien erfolgte. In diesem Zusammenhang bleibt noch hinzuweisen auf eine dritte Tatsache, die die Bedeutung der Bucharbeit im Arbeits dienst unterstreicht. Als im Herbst 1936 die Woche des deutschen Buches durchgeführt wurde, konnte festgestellt werden, daß sich der Arbeitsdienst in ganz hervorragender Weise an der Durch führung der ihm gestellten Aufgaben beteiligt hatte. Er hatte nicht nur Abende durchgeführt, in deren Mittelpunkt das Buch stand, seine kleinen aber um so inhaltsreicheren Ausstellungen vermittelten gleichzeitig einen Eindruck vom Inhalt seiner Büchereien. Seit 1935 hat die zuständige Abteilung der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes die Bedeutung des Buches für die Schulungsarbeit immer wieder hervorgehoben. Generalarbeits führer Prof. Or. Decker hat in zahlreichen Aufsätzen darüber ge schrieben. Er hat, wenn sich Gelegenheit dazu bot, gegenüber Buchhändlern und Verlegern auch in Form von Vorträgen die Stellungnahme des Arbeitsdienstes dargelegt. Die der Reichs leitung unterstellten Arbeitsgaue und Arbeitsgruppen haben die Möglichkeit, auf Grund der gegebenen Richtlinien den Ausbau der Büchereien sortzuführen. Es gibt zahlreiche Werke innerhalb des deutschen Schrifttums, die vom Zeitpunkt des Erscheinens an in jedem Lager zur Verfügung stehen. Für den weiteren Ausbau der Büchereien stehen dem damit Beauftragten Buchauswahl listen verschiedenster Art zur Verfügung. Wer deshalb heute die Möglichkeit hat, die Bücherei einer Arbeitsdienstabteilung ken nenzulernen, wird sich davon überzeugen können, daß die Büche reien die ihnen gestellten Aufgaben erfüllen: diese Büchereien enthalten Werke für die Schulungsarbeit, außerdem aber eine ganze Anzahl von Werken des erzählenden Schrifttums, die für den Feierabend des Arbeitsmannes eine häufig benützte Ab wechslung bringen. Innerhalb der Ausstellung »Deutschland und das Schrift tum der Welt-, die die Reichsschristtumsstelle anläßlich des Internationalen Verleger-Kongresses 1938 in Leipzig veranstal tete, hatte der Reichsarbeitsdienst eine seiner Büchereien aufge baut. Die zum Kongreß erschienenen Verleger der europäischen Staaten und die teilnehmenden deutschen Verleger, selbstver ständlich auch die Leipziger Öffentlichkeit, hatten hier die Möglich keit, sich genau mit einer solchen Bücherei zu beschäftigen. Für die ausländischen Verleger gehörte diese Bücherei zu einem der Hauptanziehungspunkte der Ausstellung. Jeder, der sie sah, be merkte zunächst, daß ihm hier eine wirkliche Arbeitsbücherei ge zeigt wurde, sie war nicht für diesen Ausstellungszweck zusam mengestellt worden, sondern war einer der Arbeitsdienstabtei lungen entnommen. Die Bücher trugen die Zeichen häufiger Be nützung. In dieser Bücherei fehlte kein wichtiges Buch zu uns bewegenden politischen Fragen, aber auch kein Werk des schön geistigen Schrifttums, das begründet in eine solche Bücherei ge hört. Selbstverständlich waren Zeitschriften nicht vergessen. Der Einsatz jeder Organisation und jeder Einrichtung für kulturelle Arbeit läßt sich darüber hinaus noch stärker erkennen an den Arbeiten, die eine Organisation in kultureller Hinsicht auf ihrem Gebiet hervorbringt. Wer deshalb die Arbeit des Arbeitsdienstes für das deutsche Schrifttum erschöpfend kenn zeichnen will, darf die kulturschöpserische Tätigkeit des Arbeits dienstes nicht vergessen. Generalarbeitsführer Professor vr. Decker hat in seinem Buch -Wille und Werk- einen Tatsachenbericht von der Schöpferkraft des Nationalsozialistischen Arbeitsdienstes gegeben, der in überzeugender Weise klarlegt, welcher Leistun gen der Arbeitsdienst außerhalb der ihm notwendigerweise ge stellten Handarbeit fähig ist. Für diesen Fall erübrigt es sich, aus die verschiedenen Zweige dieser kulturschöpferischen Arbeit einzugehen, es interessiert hier vor allem die Arbeit, die der Arbeitsdienst im Rahmen des deutschen Schrifttums geleistet hat. Das Buch vom Arbeitsdienst ist heute ein fester Begriff. Einzelne der hier erschienenen Werke stellen sich ebenbürtig neben die wesentlichen Erscheinungen der verschiedenen Schrifttumsgebiete. Zunächst sind hier die Werke zu nennen, die der Arbeitsdienst selbst vorgelegt hat, das heißt die grundsätzlichen Bücher, die jeden über die Probleme des Arbeitsdienstes unterrichten. In dem jährlich erscheinenden »Jahrbuch des Reichsarbeitsdien stes- gibt die Reichsleitung des Arbeitsdienstes einen eindrucks vollen Überblick über die vom Arbeitsdienst geleistete Arbeit. Gerade in diese» Jahrbüchern wird der Berichterstattung über die kulturelle Arbeit ein nicht geringer Raum zugestanden. Für die Benützung in den einzelnen Arbeitsdienstabteilungcn schuf er sich unter anderem das Handbuch »Bausteine zum Dritten Reich«, ein Lehr- und Lesebuch, das Losungswerk -Männer und Taten- und anderes mehr. Auch auf dem erzählenden Gebiet nimmt heute das Buch vom Arbeitsdienst schon einen breiten Raum ein. Nach einigen lebendig geschriebenen Erlebnisberich ten, zu denen unter anderem das Buch von Gustav Faber -Schippe, Hacke, Hoi!» gehört, erschienen einige Bücher, die auch hohen künstlerischen Maßstäben standhielten, so unter anderem Kaspar Pinettes »Männer, Land und Spaten«, Stefan Sturms »Mensch auf dem Amboß« und das Buch aus dem Erlebnis des weiblichen Arbeitsdienstes von Maria Kramarz »Dies Mädel ist Hanne — später bist du es-. Neben diesen «Werken steht eine ganze Reihe schmaler Bändchen, die heute auf dem deutschen Buchmarkt weite Verbreitung gesunden haben und die der Öffentlichkeit in der Erzählung das Erlebnis des Arbeitsdienstes vermitteln. Das sind zum Beispiel die acht Erzählungen »Wir mit dem Spaten-, die Heinz Grothe herausgegeben hat, die be sinnlichen und heiteren Erzählungen Erich Langenbuchers »Was tut sich da?«, die tagcbuchartige Erzählung von Heinz Renz »Die Front im Emsland«, das von Karl Rau herausgegebene Bänd chen »Dienst unterm Spaten-, die Erzählungen von Rudolf König -Wir vom Spaten- und der Erlebnisbericht Günther Grells »Wir ziehen Deiche am Meeresstrand-. Dazu kam in letzter Zeit das Bändchen zweier Arbeitsmänner »Arbeitsdienst — unser Erleben« mit Gedichten und Bildern, die heitere Folge »So war's bei uns in Knippelbrück«. Diese Reihe könnte leicht fortgesetzt werden. Die wenigen genannten Beispiele aber mögen genügen für die Leistung, die der Arbeitsdienst und frühere Dienstpflichtige auf schriftstellerischem Gebiet vollbracht haben. Dazu kommt eine ganze Reihe von Büchern, die der Öffent lichkeit nicht so bekannt geworden sind. Das sind die Werke, die über die Leistungen der einzelnen Arbeitsgaue unterrichten und in deren Mittelpunkt die verschiedensten Aufgaben Darstellung gefunden haben. Eines dieser Werke z. B. ist das Buch »Grenz land Baden — Spaten zur Hand« oder das Werk eines höheren Arbeitsdienstführers »Das Heim im Reichsarbeitsdienst-. Zusammenfassend bleibt noch einmal die Leistung festzu stellen, die vom Reichsarbeitsdienst im Hinblick auf das Schrift tum und das Buch bewältigt worden ist. Das Buch ist heute in jeder Arbeitsdienstabteilung ein unentbehrlicher Teil der Schu- lungs- und Feierabendarbeit. Seine Bedeutung für die Freizeit jedes einzelnen Arbeitsdicnstangchörigen ist selbstverständlich. Wenn auch die Zeit der Arbeitsmänner durch die verschiedensten Forderungen weitgehend ausgefüllt ist, so beweist doch der Zu spruch, den die Bücherei erfährt, daß der Arbeitsmann noch sehr Wohl Zeit findet, auch zu lesen, über den Inhalt dieser Büche reien braucht hier nichts mehr gesagt zu werden: er entspricht den Forderungen, die jeder Nationalsozialist an das Schrifttum stellt. Im Rahmen der gesamten, im neuen Reich geleisteten Schrifttumsarbeit ist der Einfluß, den der Arbeitsdienst dadurch auf viele hunderttausend junge Menschen nimmt, unentbehrlich. Erich Langenbuche r. 6Ä« Nr. 185 Donnerstag, den 11. August 1938
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