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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1938
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- Deutsch
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Die erste Wortgruppe: Verfasser und Titel (die man je nach Raum zweckmäßig abkürzt), ist immer dieselbe, kann also hier unberücksichtigt bleiben. Bei der zweiten Gruppe, der Bandbezeichnung, ist auf die unterschiedliche Länge der Zahlen, besonders der römischen, zu achten. Drittens, der Bandtitel: Da ja die Einteilung des Werkes von Anfang an feststeht, bemißt man den Raum nach den längsten Titeln, wobei außergewöhnlich lange Titel natürlich besser ab gekürzt werden. Man kann sich auch damit helfen, daß man ent weder eine etwas schmäler laufende Schrift (möglichst die schmale Garnitur der gleichen Schrift!) wählt, oder etwa auch das Wort »Lieferung« abkürzt. Wichtig ist aber, daß die Nummern aller Lieferungen eine durchlaufende Zeile ergeben! Vielfach erscheinen bei umfang reichen Werken abwechselnd Lieferungen von verschiedenen Bän den. Da ist es nun keineswegs empfehlenswert, die Lieferungen in der Reihenfolge ihrer Herausgabe fortlaufend zu beziffern; vielmehr soll dann jeder Band seine eigne Bezifferung, beginnend mit Nr. 1, erhalten. Dem Bezieher wird es sonst unnötig schwer gemacht, die vorhandenen Lieferungen auf ihre Vollständigkeit zu prüfen. Wo es als zweckmäßig erscheint, dennoch eine fort laufende Bezifferung durchzuführen, aber die genaue Verteilung der Lieferungen auf die einzelnen Bände im voraus nicht berech net werden kann, wähle man lieber das kleinere Übel einer dop pelten Bezifferung. Doch bringe man diese nur auf der vorderen Umschlagseite an, während man sich beim Rückentitel mit der oben empfohlenen Bezifferung bescheidet. Mehr Arbeit erfordert wieder die letzte Gruppe: die Inhalts angabe der Lieferung. Kurze Zeilen kann man in unserem Bei spiel durch Hinzufügung der Vornamen verlängern; bei allzu langen hilft man sich etwa durch Vertauschung des Wörtchens »bis« mit einem Strich von Halbgeviertlänge oder einem Schräg strich. Im äußersten Notfall haben wir wieder die schmale Gar nitur unserer Grundschrist, die wir von vornherein aus diese Möglichkeit hin prüfen. Bei gleichmäßigem Beginn mit mehreren Bänden ist auch ein gutes Unterscheidungsmerkmal für den Bezieher die Wahl ver schiedenfarbiger Umschlagpapiere, doch vermeide man eine allzu laute Farbenfreudigkeit. Vielleicht mag es dem einen oder anderen Leser erscheinen, es sei hier eine wenig wichtige Angelegenheit allzu eingehend er örtert worden. Aber wer sich schon in dem Wirrwarr der unzweck mäßigen Titelanordnung eines sehr bekannten, in Lieferungen erschienenen Nachschlagewerkes verirrte, hat es an sich selbst er fahren, wieviel Zeitaufwand einige vom Hersteller nicht be achtete »Kleinigkeiten» dem Buchbenützer mitunter verursachen. Heinrich F. S. Bachmai r. Richtig nachbestellen leicht gemacht! »Das Buch ist gerade unterwegs». Wie oft haben Sie es, Herr Sortimenter, schon gesagt und sicher stimmt es auch oft, »das Unterwegssein». Aber es kommt auch Wohl vor, daß Bücher, die nicht hätten ausgehen dürfen, erst nachbesorgt werden, wenn es bereits zu spät ist, wenn nämlich schon ein Interessent danach gefragt hat und unbefriedigt wieder gegangen ist. Vielleicht aus Nimmerwiedersehen! Man kann noch so sorgfältig das Lagerbestellbuch benützen, man kann allabendlich die Kassenzettel überprüfen, man kann als Gedächtniskünstler das ohnehin schon vielbelastete Gehirn zermartern, er kommt doch immer wieder einmal vor, dieser Zufall, der ein so peinliches Gefühl hjnterläßt. Bei den Sammlungen geht es ja noch. Die Sammelbestell scheine, von den Verlegern vielfach übersichtlich gestaltet und zur Verfügung gestellt, erleichtern die Arbeit sehr. Aber da gibt es so vieles andere noch, neue und ältere gute Bücher, von denen man keine Partien braucht, die aber doch immer wieder gehen, wenn sie am Lager sind. Z. B. Fachbücher, kleine Liebhaberausgaben, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Sonderthemen, die nicht kometengleich kommen, im Umsatz aufscheinen und dann untsrtauchen. Um es kurz zu sagen: Es kommt immer wieder einmal vor, " dieses übersehen der rechtzeitigen Nachbestellung, besonders gerne bei Werken, die nur in einem Exemplar auf Lager waren. Es kommt vor und das Bedauern macht's nicht besser. Wir wissen ja auch gut genug, wie so etwas zustande kommt: Sie haben den Kunden bedient und bemerkt, daß das verkaufte Buch Ihr letztes Exemplar war. Schnell notieren, war Ihr erster Gedanke, schon halb im Unterbewußtsein der vielen Übung. Aber dann erscheint gleich die Dame, die es so eilig hat und nicht warten kann. Danach kommt ein Anruf. Sie müssen nachschlagen. Der nächste Kunde wird begrüßt. Sie erfahren seine Wünsche, fühlen sich in ihn ein. Wie Blinklichter blitzen Buchtitel vor Ihrem geistigen Auge auf — und der ursprüngliche Vorsatz ist verwischt, bleibt unausgeführt! Wenn dies bei so viel Aufwand an Umsicht auch nicht zu oft geschieht — gerade deshalb ärgert man sich besonders, wenn man gestehen muß: Herr Doktor, Sie haben recht, das Buch sollte am Lager sein. Und nun Herr Verleger und Herr Verlags werber, das geht Sie an: Könnten wir der Tücke des Objekts nicht mit einer einfachen Maßnahme auf den Leib rücken, da nun einmal der »Mangel» so offensichtlich liegt? Wir kennen ja alle die Buchkarten (meist Format VIdl L 6), wie sie die wissenschaftlichen Verleger regelmäßig herausbringen. Diese werden für Werbezwecke abgegeben und in andere Verlags- Werke eingelegt. Sie enthalten alle notwendigen Angaben: Autor, Titel, Untertitel, Inhaltsübersicht, Besprechung, Verlagsangabe und Preis. Nur im Werk selbst findet man diese Karten nie! Würde diese Karte am Schluß des Buches eingeheftet (per foriert) oder in einen einfachen, eingeklebten Papierschlitz ge steckt — sie daraus als Bestell-Memorandum zu entnehmen, würde der Sortimenter auch dann Zeit finden, wenn Hoch betrieb ist. Ob Sie, Herr Werbechef, von Ihrer Buchkarte 3000 oder 6000 drucken lassen, belastet den Werbekosteiplan nicht sehr. Auch wenn der Sortimenter die Karte dem Buche nicht ent nimmt, weil es noch mehrfach am Lager ist, kann sie anderen, gleich nützlichen Zwecken dienen. Der Käufer und Leser des Buches ist in der Lage, ohne Aufwand von Mühe das Buch mittels der Karte seinen Freunden zu empfehlen. Oder er hat sogar Kliemanns oder Prof. Heydes Buch studiert und besitzt seine eigene Bücherkartei. Dann freut er sich b sonders, wenn er in seinem Buche die Karte gleich fertig zum Einreihen findet. Es ist undenkbar, daß die Buchkarte in dem geschilderten Sinne nicht auf irgendeine Weise ihre Wirkung tut. Wäre ich Verleger, so würde ich sie sogar typographisch be sonders liebevoll betreuen. Damit wäre, we:n nicht für alle Fälle und Werke, so doch für viele ein wenig ausgenützter Weg der Werbung beschritten. Nur wenn es der Verleger dem Sortimenter leichter macht, noch mehr Verständnis und Einfühlung erweist, wird dieser mehr Zeit gewinnen, vom Buch als Ware in noch größerem Maße zum Inhalt vorzudringen. Ergebnis: Beratung erwei tert — mehr verkauft! Ich könnte es mir gut vorstellen, daß man einmal die Buch karte, wie hier geschildert, als Selbstverständlichkeit betrachtet und kaum mehr versteht, weshalb man es nicht immer schon so gemacht hat. Das Thema wäre sicher noch nach vielen Seiten und Möglichkeiten zu betrachten. Ich würde aber gerne hören, was die werten Kollegen aus Verlag und Sortiment über diesen Vorschlag denken. W. S t e n d e im Hause Tyrolia, Innsbruck. 618 Nr. 181 Sonnabend, den S. August 1888
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