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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1938
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- 1938-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1938
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 171 (R. 82) Leipzig, Dienstag den 26. Juli 1938 105.Jahrgang Sport und Buch Die Erste Deutsche Sport-Ausstellung Breslau 1938 Am 20. Juli 1938 eröffnete der Reichssportführer von Tschammer und Osten im Marmorsaal der Jahr hunderthalle in Breslau die Erste Deutsche Sport-Ausstellung Breslau 1938. In einer kurzen einleitenden Ansprache betonte Oberbürgermeister I)r. Friedrich die Bedeutung Breslaus für den deutschen Sport in der Erinnerung an Friesen und Jahn. Der Reichssportführer ging in seiner Eröffnungsansprache auf den Sinn der Ausstellung ein, die erst dadurch möglich ge worden sei, daß die Leibesübungen durch den Nationalsozialis mus zu einem wichtigen Erziehungssaktor des ganzen Volkes ge worden seien. Ein klarer und selbstbewußter Kulturwille be stimme das Ideal der Leibesübungen. Kultur werde nicht allein vom Geistigen her gebaut, sondern vom Körper her müsse sich ihr der Bogen entgegenspannen zu der Harmonie von Leib und Seele. Im Rahmen dieses Berichtes über die Erste Deutsche Sport- Ausstellung interessieren hier besonders die Fäden, die zwischen Buch und Sport geknüpft sind. Die Schau zeigt ihre Fülle und Reichhaltigkeit. Der Gedanke Sport — Buch hat gerade in den letzten Jahren seine Belebung erfahren, nicht zuletzt wurde er klar herausgestellt durch die Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Der olympische Gedanke hat deshalb auf der Ausstellung zweck mäßige Herausstellung erfahren. In zahlreichen Büchern und Bildwerken fanden die Spiele in Berlin ihren Niederschlag, eine Reihe von Zeitschriften, Büchern, Flugblättern, Urkunden und anderes mehr führen dann zurück in die Ansänge der neu er weckten Spiele unserer Zeitrechnung. Der Sportler findet in der Schau interessantes Material über die Arbeiten Coubertins, über sein Verhältnis zu Deutschland. Im Mittelpunkt dieser Werke über die Spiele steht eine wunderschöne Lederausgabe des offiziellen Berichtes über die Berliner Olympiade, eine Aus gabe, die eines der Schmuckstücke der Schau ist. Innerhalb der großen Sport-Ausstellung wurde dann dem Schrifttum der Leibesübungen ein besonderer Platz eingcräumt. über die grundsätzlichen Gedanken einer solchen Schau braucht an dieser Stelle nicht mehr geredet zu werden, sie wurden häufig zum Ausdruck gebracht. Das Amt Schrifttumspflege beim Beauf tragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP, und die Reichsakademie für Leibes übungen haben aus dem Sportschrifttum eine Auswahl getrof fen, die dem Sportler und darüber hinaus jedem Besucher der Ausstellung wertvolle Hinweise gibt. Wir können einige Jahrhunderte in der Geschichte des Sportschrifttums zurückgehen, um die Anfänge sportlicher Bü cher zu finden. Wenngleich damals die Gedanken der Leibes übungen noch die Pläne einzelner waren, so blieben doch diese Werke nicht ohne Wirkung. Ein erster Abschnitt der Ausstellung führt deshalb ein in die Geschichte der Leibesübun gen bis Guts Muths. Guarinonius taucht aus mit seinen »Greweln der Verwüstung des Menschengeschlechts», Basedow mit seinem Elementarwerk, Vieth mit seiner Enzyklopädie der Leibesübungen (drei Bände. Mit Musik Und Kupfern, Berlin und Leipzig 1794, 1818), Guts Muths selbst mit seiner »Gym nastik für die Jugend« und seinem »Turnbuch für die Söhne des Vaterlandes». Im Mittelpunkt dieses historischen Rückblicks steht Jahn und seine Zeit. Auf ganz wenig Jahre drängt sich hier zeitlich gesehen eine Fülle von Büchern zusammen, die erkennen läßt, daß der Gedanke des Sportes und der Leibesübungen in den ersten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts einen Sie geslauf begonnen hat, der nicht mehr auszuhalten war. Allein Jahns Werke würden hier ausreichen, um die Bedeutung des sportlichen Gedankens zu dokumentieren. 1816 erschien seine -Deutsche Turnkunst zur Errichtung der Turnplätze», sechs Jahre vorher war sein »Deutsches Volkstum« in Lübeck herausgekom men. Auch Ernst Moritz Arndt ist vertreten mit seinem »Turn wesen», Bornemann mit einem Lehrbuch und einer Darstellung des Turnplatzes in der Hasenheide, die Werke Scheerers, Men zels, Harnischs, Paulis, Herbarts, Schmelings begegnen uns. Die weiteren Abteilungen der Ausstellung beschränken sich ebenfalls nicht allein aus das gegenwärtige Schrifttum, sondern holen auch das früherer Zeiten herbei. Zu Fragen des Frauen turnens finden wir Bücher aus fast einem Jahrhundert, be gonnen mit Werners »Amöna» (1837) bis zu Klinges »Deut schem Mädchenturncn» (1932). Ähnlich ist es in dem Abschnitt Spiele und Leichtathletik, der ebenfalls auf Guts Muths zurückgrcist, ähnlich wie die Schau des Schrifttums über den »Kampfsport». Aus der Bibliothek Gotha ist hier die älteste deutsche Fechtlehre zu sehen, dann die Auerswaldsche Ringerkunst, Kahns Anfangsgründe der Fechtkunst und Happels Boxkunst. Schwimmen und Wintersport finden dann ihre Darstellung. Auch hier hat Guts Muths nicht ohne Erfolg gewirkt (»Kleines Lehrbuch der Schwimmkunst zum Selbstunter richt»), Psuel schrieb 1817 »Wer das Schwimmen», neMste Werke schließen sich an. Reichhaltig zeigt sich der Abschnitt »Wissenschaft, Er lebnis, Bericht» mit den jetzt neu vorgelegten Quellen büchern der Leibesübungen, der »Geschichte der neueren deut schen Leibesübungen», Ströbels »Sport der Germanen» und den Berichten über die Olympischen Spiele in Berlin. Der Abschnitt »Leibesübungen der Gegenwart» bringt zunächst die Darstellungen der weltanschaulichen Grundlagen unserer Sportarbeit (Hitlers »Mein Kamps», Bäumlers »Männerbund und Wissenschaft», Wctzcls »Politische Leibeserziehung- und an deres mehr), dann aber Werke zu allen uns bewegenden Fragen im Sport (Kraft durch Freude-Sport im Bild, Sportappell der Betriebe 1938, HI., im Dienst, Körperschule der deutschen Wehr macht, Leibeserziehung im Reichsarbeitsdienst, Sport und Schule, Prüfungsordnungen und so weiter). Diese Abteilung ist so reichhaltig, daß sie eine grundlegende Bücherei des gegen wärtigen Sportschrifttums genannt werden kann. Vereine und Betriebssportgemeinschaften finden außerdem noch eine kleinere Handbücherei, deren Beschaffung auch mit wenig geldlichen Mitteln möglich ist und die die Grundlage für eine größere Sportbüchcrei sein kann. Drei Breslauer Buch handlungen zeigen diese Bücherei, außerdem die vierhundert Werke für nationalsozialistische Büchereien. Sie haben hier zu sammen mit den Ausstcllungsveranstaltern einen Beratungs dienst eingerichtet, der sicher von den Besuchern, viel benützt werden wird. Es ist in diesem Zusammenhang noch hinzuweisen auf den Schrifttumswettbewcrb des Deutschen Turn- und Sportsestes. Auf die Ergebnisse und die Preisträger kommen wir in ande rem Zusammenhang noch zurück. Erich Langenbuche r. Nr. 171 Dienstag, den 26. Juli 1938 5K9
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