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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1892
- Sprache
- Deutsch
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112, 1«. Mai 1892. Nichtamtlich« Teil. 2937 Nichtamtlicher Teil, Die Oyermetzausstellung. Die diesjährige (dritte) Ostermeßausstellung oder, wie ihr offizieller Titel lautet, »die buchgewerbliche Jahres-Äusstellung im Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig, Cantatemesse 1892-, ist noch zahlreicher beschickt als in früheren Jahren und bietet in der That ein recht vollständiges und ansprechendes Bild. Im Saale des Flügelbaucs, aus dem Podest des Treppenhauses und im Jn- kunabelnsaale sind alle Wandflächen mit den Erzeugnissen des Kunst- und Kartendrucks überreich bedeckt, auf den Tischen und Aufbauten liegt und steht Buch an Buch. Dazwischen, wo sich Platz ergab, fanden Globen und andere wissenschaftliche Apparate und Darstellungen, zum Teil von bedeutendem Umsange und alle in vorzüglicher Ausstattung, Aufstellung und lenken, wie üblich, die Blicke des Beschauers mit besonderer Anziehungskraft auf sich. Die Buchausstellung bietet um deswillen diesmal ein besonders farbenprächtiges Bild, weil broschierte Bücher, soweit wir über sehen konnten, fast vollständig fehlen. Dafür sind von Einbänden aber auch alle Gattungen vertreten. Manches Neue und Nachahmens werte zeigte sich unserer Betrachtung, viel gediegene und maß volle Pracht, viel einfache Würde, leider auch manche verständnis lose Ueberladung. Diese Ausstellungssorm bietet zugleich den schätzbaren Vorteil, daß sie einen Einblick in das Innere des Buches gestattet, wosür die Besucher den unablässigen Mahnungen des Leiters dieser Ausstellungen, des verdienstvollen Herrn Generalkonsul Lorck, Dank wissen werden. Im Treppenhause ist eine Art Mustertisch mit hohem rückwärtigen und seitlichen Wandaufsatz zur Ausstellung gelangt, um ein Vorbild der Aus stellung buchgewerblicher Erzeugnisse für die Weltausstellung in Chicago zu geben. Der Katalog ist diesmal ein wesentlich stattlicheres Hest als früher. Er verzeichnet folgende Gruppen: I. Abteilung. Bücher. Landkarten. Musikalien. I. Gruppe: Kunst, Kunstgewerbe. Größere Pracht- und Tafelwerke. Kunst-, kunstgewerbliche Litteratur. II. Gruppe: Kunst-, Kultur-und Littcraturgeschichte. III. Gruppe: Schöne Litteratur und Unterhaltung. Romane. Gedichte. Unterhaltungsschriften. Musik und Theater. Volks- und Jugendschriften. Zeitschriften für Bildung und Unterhaltung. IV. Gruppe: Philologie. Theologie Philosophie. Klassische Philologie. Neuere Sprachkunde. Orientalin. Theologie. Philosophie. Pädagogik. V. Gruppe: Geschichte und deren Hilfswissenschaften. Geschichte. Biographie. Heraldik. Numismatik. Staats-, Rechts- und Finanzwissenschaft. VI. Gruppe: Technologie Gewerbe. Handel. Technologie. Ingenieur- und Kriegswissenschaft. Industrie. Handel. Gewerbe. Adreßbücher. Haus-, Land, und Forstwirtschaft. Sport. VII. Gruppe: Natur- und Heilkunde. Medizin. Chirurgie. Anatomie. Physik. Chemie. Astronomie. Zoologie. Botanik. Mineralogie. VIII. Gruppe: Länder- und Völkerkunde. Geographische und Reisewerke Fiemdensührer. Land- und Seekarten. Globen. Pläne. Il Abteilung. (Saal im Hauptgebäude.) Kunstblätter in den verschiedenen graphischen Versahren. Neunundsünszigfter Jahrgang. Xylographie und Hochätzung. Kupferstiche und Radierungen. Lithographie, besonders Chromolithographie. Photomechanische Versahren. Im Anschlüsse an diese kurze Orientierung sei nachstehend die Vorbemerkung zum Kataloge wiedergegeben. Sie lautet: »Zum drittenmale wird heute die Buchgewerbliche Jahres ausstellung des Börsen-Vereins der deutschen Buchhändler, über einstimmend mit den zwischen der Ausstellungs-Kommission des genannten und dem Central-Verein für das gesummte Buchgewerbe vereinbarten Grundsätzen eröffnet. Gewiß war Befriedigung das vorherrschende Gefühl der Leiter der Ausstellung während der Anordnung bei der Wahr nehmung, wie doch der Gedanke einer sich regelmäßig erneuernden Jahres-Ausstellung, in Verbindung mit den im Laufe des Jahres stets wechselnden kleineren Vorführungen der besten Erzeugnisse der graphischen Künste und neben dem stabilen Buchgewerbe-Museum, hereits feste Wurzel, sowohl bei den Produzenten (den Verlegern), als auch bei den Konsumenten (dem Publikum), geschlagen hat. Es geht dies ja unwiderleglich sowohl aus der sich stets mehren den Zahl der Einsender und der Einsendungen, als auch aus der stets regelmäßig steigenden Zahl der Besucher von allen Himmels gegenden hervor. Diese Befriedigung blieb jedoch nicht ohne den bitteren Bei geschmack einer bangen Sorge für die Zukunft, als cs sich nach und nach herausstellte, wie auch jedes Fleckchen Raum in Anspruch genommen werden mußte, um nur einigermaßen den gestellte» An sprüchen gerecht zu werden. Zuletzt wurde die Anbringung einer schönen und großen, von Herrn C. Jügel in Frankfurt einge sandten Karte von Chile nur dadurch möglich, daß die gütige Mutter Natur dafür gesorgt hat, daß der Staat Chile nicht in die Breite wachsen konnte, sodaß ein, bereits als vollständig unbenutzbar preisgegebener Streifen Wand von zwei und einem halben Meter Höhe bei nur 45 Centimetcr Breite sich für die er wähnte Karte gerade wie vorausbestimmt erwies, welche in denselben für die Karte eines Landes sonst kaum vorkommenden Längen- und Breiten-Verhältnissen ausgesührt war. Jedoch eine buchgewerbliche Ausstellung bedarf gewöhnlich nicht einer großen Höhe, sondern dehnt sich in die Breite aus und wir können nicht erwarten, daß die liebevolle Mutter Natur uns oft zu Hilfe kommen wird. Wir müssen deshalb darauf rechnen, daß einflußreiche und einsichtsvolle Männer uns gerade auf Kosten der Natur, das heißt in diesem Falle auf Kosten des von einem begeisterten Bewunderer allerdings als höchst reiz voll geschilderten Lustgartens des Buchhändlerhauses, zu einer würdigen Gutenberghalle verhelfen. In einer solchen würde dann, dem Plane nach, wirklich das gesamte Buchgewerbe, nicht nur der Verlagshandel, mit seinen besten Erzeugnissen, genügenden Platz finden. An diesem Ort dürfen wir jedoch selbstverständlich ein solches kühnes Projekt nur leise streifen, da mit wir nicht, wie die Frau mit dem Eierkorbe, in Zukunfts- Phantasien vertieft, über die Steine des Augenblicks stolpern. — Kehren wir deshalb zu der Ausstellung wie sie sich heute zeigt zurück. In diesem Jahre haben sich 715 Verleger mit 2221 Werken eiugefunden, gegen 598 Verleger mit 1800 Beiträgen des ver gangenen Jahres. Infolgedessen ist auch der Katalog von 95 Seiten auf 118 angewachse». Nach den Gruppen, die in der Ausstellung der Reihe nach sich folgen, verteilen sich die Beiträge in unten angegebener Weise: I. Größere Pracht- und Tafelwerke 345 Nrn. II. Kunst-, Kultur- und Litteraturgeschichte 254 „ Ilt. Schöne Litteratur und Unterhaltung 616 „ IV. Philologie und Theologie 134 „ 3S8
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