Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1892
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18920516
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189205162
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18920516
- Bemerkung
- Artikel ausgeschnitten
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-16
- Monat1892-05
- Jahr1892
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2988 Nichtamtlicher Teil. 112, 18. Mai 1892. V. Geschichte und deren Hilfswissenschaften 2SL „ VI. Handel n. Gewerbe, Haus- u. Landwirtschaft 198 „ ^VII. Natur- und Heilkunde 172 „ VIII. Länder- und Völkerkunde. Kartographie 239 „ -"222l^Nrn. ^ Als besonders stark tritt uns die Gruppe III entgegen und müssen wir (mit dem inneren Wert haben wir es hier nicht zu thun) zugleich erwähnen, daß das Aeußere in dieser Gruppe seit Jahren wesentliche Fortschritte macht. Namentlich muß es als höchst zweckmäßig bezeichnet werden, daß fast alle Verleger die leichteren Erzeugnisse der schönen Litteratur elegant, gewöhnlich reich, und oft recht geschmackvoll gebunden, zudem zu einem billigen Preis, liefern. Solche Leinwandbände der Verleger dürsten hier für eine große Mehrzahl des Publikums ganz auf ihrem Platze sein, wo nicht auf ewige Dauer sondern hauptsächlich auf einen augenblicklichen angenehmen Eindruck gerechnet wird. Die Farbe und Appretur der Leinwand sind vielfach vortrefflich und imitieren oft täuschend das Leder. In der That mustergiltig ist in vielen Fällen die Ausstattung der Jllgendschristen, worauf großer Wert zu legen ist. Die Farben pracht könnte jedoch, ohne den Geschmack der Jugend zu verderben, öfters um einige Töne herabgestimmt sein. Die Gruppen VII u. VIII (im vergangenen Jahr zur Gruppe II vereinigt) behaupten ihren hervorragenden Platz sowohl was Zahl als Wert betrifft. Besonders reich und interessant ist die Kartographie vertreten, auf welche die Wcltstellung des Deutschen Reiches einen unverkennbaren Einfluß ausgeübt hat. Diesem wichtigen Zweig des Buchgewerbes dürfte unzweifelhaft in Chicago ein entscheidender Sieg gesichert sein. Daß die strenge Fachlitteratur in diesem Jahre, wie in den früheren im Vergleich mit ihrem großen inneren Wert nur sehr schwach vertreten ist, liegt in der Natur der Sache. Die Fach gelehrten haben bereits ohne Ausstellung Kenntnis von den sie interessierenden Neuigkeiten und gehören ohnehin weniger zu den regelmäßigen Besuchern der Ausstellung. Wenn wir Gruppe I zuletzt erwähnen, so darf daraus nicht geschlossen werden, daß sie an Bedeutung verloren hätte, sondern es geschieht, weil sie einen vermittelnden Platz zwischen den zwei Abteilungen der Ausstellung, Litteratur und graphische Knust inne hat. Die Werke und Mappen dieser Abteilung tragen in den letzten Jahren, wenn wir so sagen dürfen, mehr das Gepräge des Nützlichen als des Luxus an sich. Die früher so zahlreichen Mappen mit einem Dutzend willkürlich^zusamniengewürfelter Bilder sind so gut wie allsgestorben und die Werke beschäftigen sich mehr mit den Erzeugnissen der einzelnen Künstler, den einzelnen Gale rien, mit interessanten Städtebildern aus alter und neuer Zeit, sowie mit Architektur und Dekorations-Details, oder mit vortreff lichen Reproduktionen alter Kunstblätter. Die Ausstellung im zweiten Saale weist, außer Künstler- Arbeiten mit dem Stichel und der Nadel, eine große Anzahl von vortrefflichen Blättern auf, die den vielverzweigten photomechanischen, für das Buchgewerbe von allergrößter Wichtigkeit gewordenen, Re produktions-Verfahren ihre Entstehung verdanken. Aus den erst erwähnten Künstlerblättern giebt sich ein höchst erfreulicher und große Dimensionen annehmender Wiederaufschwung der, in früherer Zeit so hochgeschätzten, Radierkunst kund. Auch erblicken Ivir staunen erregende Blätter in Heliogravüre und Aquarell-Imitation, die selbst von einem erfahrenen Auge schwer von Originalen sich unterscheiden lassen. Die Zahl der ausgestellten Gegenstände ist in dieser Abteilung ebenfalls eine sehr bedeutende, jedoch hat leider eine ansehn liche Zahl der Einzelblätter in dem Katalog Aufnahme nicht finden können, da verschiedene Kunstanstalten noch heute, am Vorabend der Ausstellung, wo der Schlußbogen des Katalogs be reits gedruckt ist, mit ihren Beiträgen im Rückstände sind, ohne unserer Bitte um vorherige Einsendung der Titel Folge geleistet zu haben und teils, nachdem bereits Alles fertig gestellt ist, daraus bestehen, ihre Ausstellung persönlich nach eigenem Geschmack zu arrangieren, was unter den vorhandenen Raumverhältnissen durch aus unthunlich ist. Ueberhaupt können wir, bei voller Anerkennung des Entgegen kommens der Herren Verleger, (es wurden uns selbst Werke im Preise von 1990 und 1298 Mk. anstandslos gesandt) die Be merkung nicht unterdrücken, daß die Abfassung des Katalogs und des Registers, sowie die korrekte Ordnung in den Gruppen durch die massenhaften Eingänge in den letzten vierzehn Tagen vor Beginn der Ausstellung außerordentlich erschwert worden sind. Etwas liegt allerdings die Schuld bei uns selbst, insofern, als wir, im Interesse der Herren Verleger, den Schlußtermin für die Ab lieferung zu weit hinausgeschoben haben. Wenn jedoch diejenigen Herren, die überhaupt ihre Artikel ausstellen wollen, die Güte haben würden, unserer ersten oder zweiten Aufforderung Folge zu leisten, während wir bisher diese öfters noch vielmals erneuern mußten, so würde unsere Arbeit ganz wesentlich erleichtert und der Sache damit sehr gedient sein. Bei der jetzigen Einrichtung der Jahres-Ausstellung liegt eine rechtzeitige Einlieserung ganz im Interesse der Verleger, z. B. die Absendung der, Ende Oktober 1892 erbetenen, und von Anfang Juli bis Ende September erschienenen Neuigkeiten sofort nach Erscheinen zu bewerkstelligen und nicht bis kurz vor Ostern 1893 zu verschieben, weil dann die Werke ein halbes Jahr länger ausgestellt bleiben, was namentlich in Betracht der dazwischen »liegenden Weihnachtszeit nicht ohne Nutzen sein kann. Auch die Vorsührung der Blattwerke in den Special-Ausstellungen unter Besprechung in den Zeitungen wird hierdurch ermöglicht. Dankend haben wir es dagegen zu erwähnen, daß die Herren Verleger in der großen Mehrzahl, unsere, allerdings ganz in ihrem Interesse ausgesprochene Bitte, die Bücher gebunden oder steif kartoniert mit anfgeklebtem Umschlagtitel zu liefern, jetzt zum größten Teile erfüllen. Wie praktisch und hübsch die zuletzt er wähnte, zugleich äußerst billige Art ist, können die in Leipzig zur Messe anwesenden Herren selbst aus den ausgelegten Proben erkennen. Mehrere Verleger (ivir nennen z. B. die Verlagshandlung C. Gerold's Sohn in Wien) haben diese Art der Bekleidung sehr hübsch aussühren lassen und es ist uns nicht recht verständlich, warum nicht alle Verleger diesen Weg wählen, der, namentlich wenn das Buch unbeschnitten bleibt und der Umschlag auch noch mals mit in den Karton eingehestet wird, zugleich das beste Bild von dem Zustand giebt, in welchem das Buch in den Handel kommt, wenn der Verleger es nicht gebunden verkauft. Namentlich die Herren Verleger, die in Chicago auszu stellen beabsichtigen, machen wir darauf aufmerksam, daß in die Buchgewcrbliche Kollektiv-Ausstellung des deutschen Reichs kein Buch anders als gebunden oder steif kartonniert ausgenommen werden kann. Der Ausschuß hatte die Pflicht, zum Nutzen des ganzen Buchgewerbes diese Bestimmung zu treffen. Im Interesse der, die Cantate-Messe besuchenden Aussteller haben wir eine An zahl von Kartonagen, Einbänden, Mappen und Kästen als Probe anfertigen lassen, die sich in der Ausstellung befinden; auch ist die Ausstellungs-Direktion bereit, solche zum Selbstkostenpreise an- sertigen zu lassen, wenn der Verleger in seinem Wohnorte damit Schwierigkeiten haben sollte. Wir sind »och einen Schritt weiter gegangen und haben ein Stück Ausstellungs-Apparat anfertigen und aufstellen lassen. Es giebt dem anwesenden Aussteller einigermaßen ein Bild von dem Raum, welchen er nötig haben wird, und von der zweckmäßigsten Verwendung desselben. Im übrigen müssen wir bemerken, daß es sich nur um ein in Schnelligkeit ausgeführtes Probestück han delt, das nicht als endgiltiges Muster dienen soll, und daß es jedem größeren Aussteller freisteht seinen Apparat ansertigen zu lassen, wie er es für gut erachtet, wenn er sich nur innerhalb des allgemeinen Rahmens hält. Wir haben uns erlaubt, die diesjährigen Neuigkeiten und eine Anzahl aus den früheren reichen Gaben der Reichsdruckerei an den Central-Berein in diesem Apparat zu einem
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder